Anders mit Hund  by Anne Bucher

Transkript

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode vom Anders mit Hund Podcast.

00:00:06: Hast du schon mal gehört Kontakt an der Leine auf gar keinen Fall, der ist absolut tabo und hast du

00:00:16: dich schon mal drüber geärgert, dass es Kontakt an der Leine mit deinem Mund gab, also während

00:00:21: dein Hund angeneint war, den du nicht haben wolltest. Es ist so so ein Glützen, dass Kontakt an der

00:00:29: Leine als tabu erklärt wird und ich verrate dir heute, warum an Kontakte an der Leine unbedingt

00:00:37: in dein tägliches Repertoire gehören sollten bzw. die Übungen dazu, was dabei zu beachten ist

00:00:45: und wie du entscheiden kannst, ob in diesem Moment ein Kontakt an der Leine möglich ist oder nicht.

00:00:52: Keine Frage, natürlich glauben viele Menschen, dass der Kontakt an der Leine nicht funktionieren kann

00:00:58: und sie finden auch permanent Bestätigungen dafür in ihrem Alltag, warum Kontakt an der Leine

00:01:05: nicht gut sein kann. Wenn die Leine natürlich kein Hilfsmittel, sondern eine Erziehungsmaßnahme

00:01:12: ist, wenn die Leine eine Maßnahme ist, die auf den Kunden Druck ausübt, zum Beispiel dadurch,

00:01:18: dass sie dauernd stramm ist oder dass der da Hund damit gestraft, nett formuliert als korrigiert wird,

00:01:26: dass er dadurch mit von A nach B nach C gezogen wird, dann ist es an der Leine keine gute Idee,

00:01:34: Kontakt zu haben, denn dann steht die Leine für gohorsam, für Druck, für Unterwerfung und nicht

00:01:44: für eine gelungene Kommunikation. Unsere Leine sollte immer nur ein Hilfsmittel sein, eine Absicherung

00:01:52: dafür, dass nicht doch mal was Unvorhergesehenes passiert und eine Mitteilung an die Umwelt,

00:01:58: dass wir uns darum kümmern, dass wir Verantwortung für unseren Hund übernehmen und dass wir dafür

00:02:04: Sorgen tragen, dass der Umwelt nichts passieren kann. Nicht mehr und nicht weniger. Wir aller

00:02:09: erleben immer, immer wieder, dass Hunde, wenn wir unsere Hunde an der Leine haben, in uns reinknallen.

00:02:17: Vielleicht ist es dir auch schon mal passiert, dass dein Hund in einen Hund an der Leine reingeknallt ist.

00:02:22: All das kann ganz, ganz normal passieren und wir erleben auch Begegnungen, die einfach zu eng sind,

00:02:28: um den Kontakt zu verhindern und wenn unsere Hunde sich dann nicht geübt haben, dann wird es mies.

00:02:35: Leinkontakte sind unser aller Alltag und statt uns zu ärgern, dürfen wir lernen, sie aktiv zu

00:02:42: gestalten und uns nicht mehr von der Umwelt überrennen zu lassen. Warum sollten wir unbedingt

00:02:50: Leinenkontakte zulasten bzw. sie üben, damit wir sie zulassen können? Es gibt so, so viele Fälle,

00:03:00: wo ich einfach sage, Leinenkontakte sind das A und O. Und für mich persönlich wäre es ein Drama

00:03:11: gewesen, der Mini zum Beispiel damals, als sie zu uns kam. Leinenkontakte bei unseren ersten

00:03:17: Spaziergängen oder überhaupt bei Spaziergängen zu verbieten, denn die Mini hatte gerne Kontakte

00:03:23: zu anderen Hunden. Sie hat gerne Hunde kurz kennengelernt, begrüßt und sie ist auch super damit

00:03:30: zurechtgekommen, wenn Hunde auf die Art und Weise mit ihren Teilen agiert haben. Aber sie hatte

00:03:37: massive Angst vor Menschen, sie hatte massive Angst vor Kneigereuschen, sie war eine extremer

00:03:43: Jägerin. Das heißt, ein Freilauf wäre nicht zu denken. Beim Hund, der viele Ängste hat, ist es enorm

00:03:51: schwierig, ihn in den Freilauf zu entlassen. Wenn du jetzt nicht gerade eine Möglichkeit hast,

00:03:57: gezielte gute Kontakte im Freilauf in einem abgezeugten Bereich zuzulassen, würde das für

00:04:04: diesen Hund erst einmal bedeuten, dass der keinen Kontakt mehr zu Artgenossen haben kann,

00:04:12: dass der nicht mit Artgenossen sich beschnüffeln kann, begrüßen kann, einmal umkreisen kann. Und

00:04:18: das ist für viele, viele, viele Hunde schwierig. Und daraus entstehen dann auch nicht selten Begegnungsprobleme,

00:04:26: denn die Hunde, die zu uns kommen, die ist bisher gewöhnt sind, andere Hunde auf ihrer Art und Weise

00:04:33: und in ihrem Tempo kennen zu lernen, zum Beispiel Straßenhunde, die haben bestimmte Kommunikationsmöglichkeiten,

00:04:42: die fallen ihnen an der Leine eh schon schwieriger, schwerer, aber in der Sekunde, wo wir in die

00:04:48: Kontaktmöglichkeiten komplett wegnehmen, in dem Moment wird es für sie halt unsicher, es wird

00:04:55: bedrohlich, sie wissen nicht mehr, wie sie mit der Situation umgehen können, es staut sich

00:05:00: ein Frust auf, das Bedürfnis nachgegeben, dann falls Kontakt wird nicht mehr befriedigt und dann

00:05:05: eskaliert die Situation immer weiter. Also Ängste, ein Hund, der nicht in den Freilauf kann,

00:05:14: aufgrund von Ängsten, von Jagdverhalten, von allen möglichen Dingen, der braucht trotzdem die

00:05:23: Möglichkeit seine Kontaktbedürfnisse auszuleben und das geht dann eben nur an der Leine. Ein weiterer

00:05:34: Grund, warum unbedingt kleinen Kontakte geübt werden sollten, ist schlicht untergreifend, dass es immer

00:05:42: wieder Regionen, Orte, Bereiche gibt, Naturschutzgebiete zum Beispiel, für unsere Hunde an die Leine

00:05:48: gehören oder es gibt eben auch die gute und alte und beliebte Brut und Setzzeit, wo Hunde in vielen

00:05:56: Regionen sowieso an die Leine gehören, aus Pflicht heraus und in vielen Regionen besser an der Leine

00:06:03: bleiben würden die meisten Hunde, um die Umwelt und die Natur zu schützen und dann wäre das je nach

00:06:10: Region auch gerne mal ein Bereich von drei bis fünf Monaten, wo Hunde nicht in den Freilauf können

00:06:17: und wenn dein Hund es gewöhnt ist mit Artgenossen zu interagieren und du hängst ihn jetzt für drei

00:06:23: Monate an die Leine und er darf das auf einmal nicht mehr, weil man dir beigebracht hat, dass

00:06:27: Leinenkontakte tabu sind, dann ist es für den Hund extrem schwierig und frustrierend und du bist

00:06:35: wieder in der Not, dass du damit er diese Kontakte ausleben kann, einen abgezeugten Bereich suchen

00:06:41: musst, der abgezeugte Bereich sollte dann tatsächlich auch gute Kontakte ermöglichen und

00:06:46: so weiter und so fort. Ein drittes riesiges Argument für das Üben von Leinenkontakten und

00:06:56: nicht das verbieten ist, dass sie uns einfach passieren. Sie passieren dir, es gibt immer

00:07:02: wieder Situationen wo ein Freilauf in Hunde zu dir kommen werden, es wird immer wieder Situationen

00:07:06: geben, wo du überrascht wirst, wo plötzlich einer vor dir steht, wo der Bürgersteig zu eng ist und

00:07:13: und und und und wenn dein Hund dann keine Erfahrungen damit hat, wie er diese Situation für

00:07:19: sich gut meistern kann, dann haben wir den großen großen Leinensalat, das große Geschreihe und

00:07:25: Geziehe an den Hunden und die Hunde gehen auseinander und haben mal wieder eine Negativverknüpfung

00:07:30: mit anderen Hunden gemacht und deswegen ist meine Devise definitiv kein Tabu absolut nicht,

00:07:41: sondern stattdessen damit rechnen, es ist etwas was uns in unserem Alltag immer wieder begegnet

00:07:48: und das können wir vorbereiten und üben. Es gilt also nicht das ob, sondern es gilt das wie und

00:07:58: mit wem und das erste was ich definitiv mache ist, wenn ich mit Menschenhunde-Teams den Kontakt an

00:08:07: der Leine übe, wir gucken dass die Ernährung eher der Hunde nicht frontal aufeinander zu stattfindet,

00:08:14: sondern seitlich oder von hinten. Das hält die Erregung viel geringer, das macht das Tempo erst

00:08:22: mal niedriger, das sorgt dafür, dass die Kommunikation der Hunde sanfter und weicher ist und so

00:08:29: können Hunde lernen, dass andere Hunde ansiehnnah herankommen und der Kontakt gepflegt werden kann.

00:08:37: Später im Alltag hast du dann trotzdem die frontalen Kontakte, dein Hund hat dann aber schon

00:08:43: ein Repertoire dieses dichten Kontaktes, wie das funktioniert und wie er das ausleben kann und

00:08:49: damit das erst einmal leichter wird, geht es erst mal von seitlich oder von hinten.

00:08:55: Kleiner Hinweis, natürlich gibt es Hunde mit Begegnungsproblemen, bei denen ich erst mal nicht

00:09:03: sofort den Kontakt an der Leine mache, sondern bei denen wir erst einmal andere Dinge machen. Das

00:09:07: Ziel ist es trotzdem für mich immer, dass ein Hund sich in einem kurzzeitig entstehenden Leinenkontakt

00:09:16: so wohl fühlt, dass er es schafft, diese Situation ohne Angst oder Aggressionsverhalten zu lösen und

00:09:24: dass auch die Menschen in dem Moment so entspannt ist, glaube ich, niemand in dem Moment gelassen,

00:09:30: auch niemand aber so kompetent und zu verrähen sich fühlen, dass es ihn gelingt, da gegebenenfalls

00:09:38: sinnvoll zu unterstützen. Neben der seitlichen Ernährung oder der Ernährung von hinten ist es

00:09:47: immer, immer wichtig, dass ich die Leinenkontakte an lockerer Leinen herstelle. Also ich möchte

00:09:56: nicht, dass der eine Hund auf die letzten Meter total zieht, dann irgendwann beide Hunde wie

00:10:01: Savi stehen an stramm Leinen, sich so richtig nach vorne lehnen, um einander zu kommen und dann

00:10:06: werden plötzlich die Leinen locker gelassen. Denn wenn die Hunde so in den Leinen stehen,

00:10:10: dann ist das der sogenannte Oppositionsreflex, Druck erzeugt Gegendruck, es entsteht eine

00:10:15: extrem hohe Anspannung und wenn du jetzt von hinten die Leine loslässt, das ist wie beim

00:10:20: Tautziehen, dann schnellt der Hund nach vorne. Dann, du kennst das vielleicht beim Tautziehen,

00:10:26: wenn die eine Seite loslässt, liegt die andere im Match und wenn du jetzt lockerlässt ganz plötzlich,

00:10:32: dann schnellt dein Hund nach vorne und das ist für das Gegenüber, im Prinzip könnte das das

00:10:38: Gegenüber werden wie eine Attacke und diese Attacke, die sorgt dann natürlich dafür, dass die

00:10:45: Erregung steigt und das gegebenenfalls eine Abwehrhandlung kommt und das ist etwas, was wir

00:10:52: nicht wollen, sondern wir wollen ja ein kurzes an der Leine sich erkunden, beschnüffeln und dann

00:10:58: gegebenenfalls weitergehen oder die Entscheidung, hey, wir möchten uns ein bisschen näher kennenlernen.

00:11:03: Je mehr Anspannung in der Leine ist, desto mehr Anspannung kommt in die Situation. Durch das

00:11:09: seitliche oder von hinten annähern kannst du das schon super rausnehmen, aber dazu gehört eben auch,

00:11:16: dass du ein richtig gutes Leinenhändling bei dir übst und dass du weißt, wie du mit der Leinung

00:11:21: umgehen kannst, wie du die Leine locker lassen kannst, wie du sie gleiten lassen kannst durch die

00:11:27: Finger, damit sie eben wieder lose ist, wenn sie mal kurzzeitig angespannt war und dass du dich

00:11:33: darin übst, sogenannte Laufmuster zu laufen, die dir helfen auch auf engstem Raum noch durch

00:11:39: seitliche Innen wieder in eine seitliche Annäherung zu kommen und damit dieses Auffeinander zu stapfen

00:11:45: zu nehmen. Dann gehört für mich bei dem Thema Leinenkontakte ja oder nein definitiv das Beobachten

00:11:56: des anderen Hundes. Nicht mit jedem Hund und nicht mit jedem Hundehalter ist Leinenkontakt möglich.

00:12:04: Deswegen ist es ungemein wichtig, dass du die Körpersprache des anderen wenigstens tendenziell

00:12:13: einschätzen kannst oder noch besser anhand deines Hundes ablesen kannst, ob der Kontakt mit dem

00:12:19: anderen in Ordnung wäre oder nicht. Ich habe mich da ganz, ganz viel auf meine Hunde verlasten und

00:12:26: meine Hunde zu lesen, weil mir das leichter gefallen ist. Das heißt, mein Blick geht als erstes auf

00:12:30: den anderen. Ich sehe, boah, der ist aber steif oder ich sehe da bestimmte Sachen, der ist so ein

00:12:36: bisschen geduckt, seine Menschen gegenüber oder der fängt schon an, so die Blicke zwischen meinen

00:12:42: Hunden und seinen Menschen hin und her schweifen zu lassen mit einer angespannten geduckten Körperhaltung.

00:12:48: Dann weiß ich schon, der Hund rechnet damit, dass er gleich Ärger kriegt. Dann gehe ich der

00:12:52: ganzen Situation lieber in einem großen Bogen aus dem Weg. Wenn meine Hunde aber gesagt haben,

00:12:57: oh, der wirkt nett und der ist cool und der andere Hund jetzt auch keine hohe Körperspannung hat,

00:13:02: dann ist es viel, viel leichter möglich. Das heißt, ich gucke natürlich darauf, wie reagieren meine

00:13:09: Hunde auf den entgegenkommenden Hund und wie ist dessen Körpersprache. Wie immer Körpersprache

00:13:15: lesen lernen. Aber nicht nur die Körpersprache des Hundes, sondern ich gucke mir den anderen Menschen an.

00:13:22: Wenn der andere Mensch schon vor der Begegnung anfängt nervös zu werden, die Leine kürzer zu

00:13:27: nehmen, vielleicht schon ein bisschen strammer geht, also so fester aufstampft, dann rechne ich damit,

00:13:33: dass der seinen Hund gleich straffen wird, also dass der gleich seinen Hund viele nennens

00:13:38: Maß regeln oder korrigieren wird. Aber ich rechne damit, dass er dem Hund Druck macht,

00:13:43: damit der Hund noch funktioniert. Und in den Momenten weiß ich, dass ist ein Mensch, der nicht

00:13:48: gut Kommunikation beim Hund zulassen kann, der egal, ob er wie er sonst trainiert, gerade unter

00:13:53: Stressgerät und dann wieder nehme ich Rücksicht und gehe auf die Seite. Hunde, die häufig unterdrückt

00:14:01: werden, die können einfach auch zum Pulver fass werden. Wenn die suchen sich dann gerne mal ein

00:14:07: Blitz-Ableiter und versuchen alles dranzusetzen, damit diese Situationen schnell wieder auseinander

00:14:13: gehen und deswegen kann ich da nicht mit einem guten Sozialverhalten beim Hund rechnen und

00:14:19: ich will natürlich auch nicht, dass im Nahkontakt, wenn einer der beiden Hunde kommuniziert und zum

00:14:24: Beispiel knurrt, der Mensch da irgendwie grob reingeht und dadurch meine Hunde vielleicht antworten

00:14:31: oder eine blöde Erfahrung mitnehmen oder es für den anderen Hund durchführt. Worauf

00:14:38: achte ich noch? Neben der Art der Anleihung, neben dem Menschhunde-Team, was mir entgegenkommt,

00:14:46: achte ich noch auf situative Dinge. Das erste ist, ich achte darauf, welche Leine trägt der

00:14:53: andere Hund. Ist das eine Leine, so eine dünne Kordel als Schleppleine zum Beispiel oder eine

00:15:00: Flexileine, lasse ich keinen Kontakt zu, soweit das natürlich möglich ist, sondern weiche der

00:15:06: Situation lieber aus. Die Kordeln können sich einfach super schnell um Beine wickeln und sorgen

00:15:13: für echt fiese Verletzungen und bei den Flexileinen habe ich immer Angst, dass dieser Griff mal

00:15:19: runter poltert, die Hunde sich erschrecken und dann unter- oder überreagieren. Am liebsten sind

00:15:26: mir ganz schlichte Leinen, Leder, Biotane oder auch andere Materialien, die nicht dazu neigen,

00:15:32: sich zu verknoten, die nicht dazu neigen, einzuschnüren und ich selber bevorzuge bei

00:15:39: meinen Hunden Leinen ohne viel Schnickschnack, damit ich sie im Worst Case auch eben schnell

00:15:44: in der Begegnung fallen lassen kann. Damit sind wir ja schon beim nächsten Punkt. Ich checke die

00:15:52: Situation. Ist es eine Situation, in der wenn der eine Hund jetzt anfangen würde, Spielaufforderungen

00:15:57: zu zeigen, der sofort auf der Straße stand oder ich mich nicht trauen würde, auch mal die Leine

00:16:04: wirklich langzulassen und gleiten zu lassen oder sogar fallen zu lassen, dann gehe ich lieber aus

00:16:09: dem Weg, wenn es sich ermöglichen lässt oder ist es irgendwie so, dass da ganz viele Radfahrer

00:16:16: und Fußgänger sind und wir die Umwelt extrem gut im Auge behalten müssten, dann gehe ich auch lieber

00:16:22: aus dem Weg. Wenn ich jetzt irgendwo auf dem Feld im Wald oder irgendwo bin, wo relativ wenig

00:16:29: sonst los ist, dann bin ich da Kontaktfreudiger. Nächster Aspekt ist, ich gestalte die Begegnung

00:16:38: aktiv. Also nicht nur, dass ich im Vorfeld bestimmte Tools dafür trainiere, sondern ich

00:16:44: gestalte sie. Dazu gehört zum einen, dass ich meine Füße und meinen Körper aus der Begegnung

00:16:49: wegdrehe, damit ich Raum schaffe und ich bis zum Ende der Leine gehe, um nicht in Versuchung zu

00:16:56: kommen, nach den Hunden zu gerapschen, auch nicht wenn es für mich angespannt wird und um den Raum

00:17:01: für die Hunde möglichst groß zu machen und meinen Hunden zu signalisieren. Wir können jederzeit

00:17:05: weitergehen, wir können jederzeit weggehen, kommen mit mir mit, wenn es dir zu eng ist. Das ist etwas,

00:17:12: was ich mache, also Raum schaffen und Gelassenheit gleichzeitig dadurch reinbringen und Gelassenheit

00:17:17: gleichzeitig zu dem dazu reinbringen, indem ich zum Beispiel mein konjuniertes Entspannungssignal

00:17:23: auf den Lippen habe. Damit, wenn ich merke, die Erregung bei meinen Hunden steigt, die spannen

00:17:28: sich an, dass ich ihnen einfach ein Entspannungssignal mit reingeben kann. Nicht jeder Hund kann

00:17:35: sofort in den Nahkontakt mit anderen, trotzdem bietet es sich an, diese Nahkontakte immer wieder

00:17:41: zu üben. Durch gut geführte Social Works, durch erstmal Begegnungstraining und zwar

00:17:47: Begegnungstraining, bei denen du dich daran übst, erst einmal aneinander vorbeizukommen,

00:17:54: also in der Regel erst einmal sich gegenseitig zu beobachten, sich gegenseitig auszuweichen und

00:18:01: dann aneinander vorbeizukommen und ich lasse total gerne den Kontakt erst zu, wenn wir in einem Bogen

00:18:09: aneinander vorbeigegangen sind. Also wir gehen aufeinander zu, wenn man dann so weit ist,

00:18:14: dass man wirklich aufeinander zugehen kann. Wir gehen aufeinander zu, gehen aneinander

00:18:19: in einem kleinen Bogen vorbeig und wenn wir aneinander vorbeig sind, spreche ich gegebenenfalls

00:18:24: die Person an und sag, hey, ich habe gemerkt, mein Hund würde total gerne deinem Mahl Hallo sagen,

00:18:29: das ist übrigens meistens dann, wenn meine ziemlich unaufgeregt dran vorbeigehen, dabei aber so leicht

00:18:35: die Nase in Richtung des anderen wenden, vielleicht ein bisschen schnüffeln, langsamer

00:18:40: werdende weiche Körpersprache haben, dann spreche ich den anderen Menschen an und sag, hey, wie sieht

00:18:45: es aus, meine Hunde würden, glaube ich, gerne mal Hallo sagen, ist es für dich okay und dann lasse

00:18:51: ich das zu. Bleiben wir stehen, wir lassen die Leinen locker und wenn die Hunde sich dann

00:18:57: zueinander wenden und zueinander gehen und Hallo sagen, dann ist es okay und ich bin dadurch schon

00:19:02: in der Situation, dass ich mich so drehen kann, wie ich weitergehen möchte und den anderen Menschen

00:19:07: und den anderen Hund nicht begleiten muss oder nicht mehr näher zu denen kommen. Das wirkt

00:19:13: vielleicht erstmal unhöflich, aber für die Hunde ist es eine super Möglichkeit, miteinander

00:19:18: guten Kontakt aufzunehmen. Damit das gelingt, übe ich natürlich im Vorfeld, ich übe das Leinhändling,

00:19:26: ich bau das Entspannungssignal auf, ich übe die seitlichen Annäherungen, ich übe das Bögenlaufen,

00:19:36: ich übe ganz ganz viele Aspekte, denn es ist wie immer, du kannst nicht von deinem Hund erwarten,

00:19:44: dass der Situation meistert, deren Komponenten er nicht geübt hat und die nicht für ihn mit

00:19:52: einer gewissen Sicherheit und mit einer gewissen Routine ausgeübt werden können. Du brauchst für

00:19:58: dieses Üben gar nicht ein super Dupa-Begegnungspartner, du brauchst dafür kein straightes Programm,

00:20:06: du kannst ganz ganz viele Aspekte immer wieder auf deinem Spaziergang machen, du kannst immer

00:20:12: wieder auf deinem Spaziergang zum Beispiel üben, dich an fremde Hunde seitlich oder von hinten

00:20:18: flotter und langsamer an zu bewegen, dabei auf dein Leinhändling zu achten, du kannst darauf achten,

00:20:24: was passiert denn, wenn mein Hund Begegnungen hat, auf Distanz und andere Hunde beobachtet,

00:20:29: wenn ich meinen Körper rausdrehe, wenn ich ihn dabei anspreche und lobe, kann ich dabei auch weiter

00:20:35: die Leine gleiten lassen. Das sind ganz ganz viele Aspekte, die du eben immer wieder am Alltag

00:20:41: nebenbei üben kannst und wenn dann der freilaufende Hund zum Beispiel in euch reingeppert oder es eng

00:20:46: wird, kannst du dich ans Jahr erinnern. Bei mir ist es immer wieder, dass ich mir innerlich

00:20:50: Vorsage Leine gleiten lassen, Leine locker halten, atmen und Entspannungssignal sagen und

00:20:57: dadurch bekommen meine Hunde einen permanenten Support. Zusammengefasst. Leinenkontakte zu

00:21:07: verbieten bedeutet nicht nur soziale Möglichkeiten zu nehmen, sondern auch unvorbereitet in Situationen

00:21:14: zu kommen, die dir immer wieder passieren können. Leinenkontakte werden natürlich nicht immer und

00:21:20: überall und von jedem gut gefunden und sollten auch nicht immer überall und von jedem praktiziert

00:21:27: werden, aber in einem richtigen Setting gehören sie für mich zum Alltag dazu. Das Setting kannst

00:21:34: du aktiv durch deine Körpersprache gestalten und dadurch das mit deinem Hund gezielt, bestimmte

00:21:39: Signale wie zum Beispiel das Entspannungssignal oder auch unser Umorientierungssignal, was

00:21:44: den Kopf des Hundes leicht zur Seite drehen lässt, aufbauen kannst und indem du dich im

00:21:50: Leinenhändling und im Leine gleiten lassen übst, ganz ganz wichtige Aspekte sind das. Und dann

00:21:57: würde ich sie regelmäßig versuchen zu integrieren und Einzelaspekte davon zu trainieren, damit

00:22:07: wenn die Situation aufkommt, dein Hund und du eben nicht einfach nur in Stress verfallt, du

00:22:14: deinen Hund nicht aus der Situation rausziehst, niemand nach den Hunden gerabst, um sie festzuhalten

00:22:20: und dein Hund und du unfreiwillige Begegnungen oder sehr enge Kontakte einfach schneller gelassen

00:22:29: lösen könnt. Also dass euer Puls schneller wieder auf den Normalbereich ist, eure Atmung wieder

00:22:35: normal ist und es euch damit besser geht. Solltest du diese Tools nicht kennen,

00:22:41: dein Hund aber kein großes Begegnungsproblem haben, dann empfehle ich dir unseren Anlass mit

00:22:47: Hundzirkel, da lernst du das Leinenhändling, das Umorientierungssignal, das Entspannungssignal

00:22:52: und noch vieles vieles mehr. Ich verlinkt dir den hier drunter, sollte dein Hund ein Begegnungsproblem

00:22:57: haben und du gerade Schweißausbrüche bei dem Gedanken an Nahkontakt bekommen zu haben,

00:23:02: weil ihr bisher alle Hunde aus Kilometer weiter Entfernung einfach nur angrült und verbildet,

00:23:07: dann verlink ich dir hier drunter nochmal meinen Begegnungskurs, in dem du üben kannst,

00:23:14: dass du auch das Leinenhändling übrigens übst, auch das Umorientierungssignal übst,

00:23:19: aber glaube ich, er war, in dem du vor allen Dingen übst, erst einmal Hunde mit neuen Emotionen

00:23:26: mit deinem Hund zu verknüpfen, mit Mehrgelassenheit zu verknüpfen, ihn sinnvoll auszuweichen und

00:23:34: dabei Stück für Stück deine Sicherheit in Begegnungen zu bekommen. Ich hoffe,

00:23:41: diese Episode hat dir gefallen, ich hoffe du nimmst ganz, ganz viel mit, merke dir, wann immer

00:23:47: jemand schwarz-weiß denkt, wann immer jemand sagt, etwas ist absolut tabu, so macht man das nicht,

00:23:52: hinter Frage ist ganz häufig, verbirgt sich da einfach ein Alltaglaube hinter dem man so heute

00:24:00: nicht mehr stehen lassen muss und braucht und du kannst etwas tun, du hast es in deiner Hand.

00:24:07: Falls dir diese Episode gefallen hast, lasst mir gerne eine 5-Sterne-Bewertung da, eine gute

00:24:13: Rezension da und teil diese Episode mit anderen Menschen, für die sie nützlich sein könnten,

00:24:18: dann merke dir, wann immer andere Hundehalter innen dir auf dem selben Weg begegnen,

00:24:24: wie du es tust, wenn du ihn begegnest und wie du es dir wünscht, wird es für dich besser. Bis bald.

00:24:30: [Musik]

00:24:48: SWR 2020

00:24:51: [MUSIK]