#129 - Hundekontakte an der Leine sind nicht tabu

Shownotes

“Hundekontakte an der Leine sind tabu!” - Hast Du das schonmal gehört? Warum Leinenkontakte für Hunde nicht tabu sein sollten, wie gute Hundebegegnungen an der Leine mit Kontakt geübt werden können und worauf Du achten kannst, um die Kontakte zu gestalten erfährst Du in dieser Podcast-Folge.

Was Du in dieser Episode erfährst:

  • Warum Hunde trotz Ängsten und Jagdverhalten ihre Kontaktbedürfnisse ausleben sollten.

  • Wie Du Leinenkontakte aktiv gestalten und Hunde gut aufeinander zugehen lassen kannst

  • Warum es wichtig ist, die Körpersprache des anderen Hundes und seines Halters zu beobachten.

  • Wie Du Hundekontakte an der Leine üben kannst.

  • Wie Du Deinen Hund in stressigen Begegnungssituationen unterstützen kannst

Also, gib Deinem Hund eine tolle Beschäftigung und hör Dir diese Episode in Ruhe an, um mehr über die Bedeutung von Hundekontakt an der Leine zu erfahren und wie Du sie erfolgreich üben kannst. Du wirst sehen, wie sich Eure Begegnungen.

Viel Freude beim Zuhören und Happy Training

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode vom Anders mit Hund Podcast.

00:00:06: Hast du schon mal gehört Kontakt an der Leine auf gar keinen Fall, der ist absolut tabo und hast du

00:00:16: dich schon mal drüber geärgert, dass es Kontakt an der Leine mit deinem Mund gab, also während

00:00:21: dein Hund angeneint war, den du nicht haben wolltest. Es ist so so ein Glützen, dass Kontakt an der

00:00:29: Leine als tabu erklärt wird und ich verrate dir heute, warum an Kontakte an der Leine unbedingt

00:00:37: in dein tägliches Repertoire gehören sollten bzw. die Übungen dazu, was dabei zu beachten ist

00:00:45: und wie du entscheiden kannst, ob in diesem Moment ein Kontakt an der Leine möglich ist oder nicht.

00:00:52: Keine Frage, natürlich glauben viele Menschen, dass der Kontakt an der Leine nicht funktionieren kann

00:00:58: und sie finden auch permanent Bestätigungen dafür in ihrem Alltag, warum Kontakt an der Leine

00:01:05: nicht gut sein kann. Wenn die Leine natürlich kein Hilfsmittel, sondern eine Erziehungsmaßnahme

00:01:12: ist, wenn die Leine eine Maßnahme ist, die auf den Kunden Druck ausübt, zum Beispiel dadurch,

00:01:18: dass sie dauernd stramm ist oder dass der da Hund damit gestraft, nett formuliert als korrigiert wird,

00:01:26: dass er dadurch mit von A nach B nach C gezogen wird, dann ist es an der Leine keine gute Idee,

00:01:34: Kontakt zu haben, denn dann steht die Leine für gohorsam, für Druck, für Unterwerfung und nicht

00:01:44: für eine gelungene Kommunikation. Unsere Leine sollte immer nur ein Hilfsmittel sein, eine Absicherung

00:01:52: dafür, dass nicht doch mal was Unvorhergesehenes passiert und eine Mitteilung an die Umwelt,

00:01:58: dass wir uns darum kümmern, dass wir Verantwortung für unseren Hund übernehmen und dass wir dafür

00:02:04: Sorgen tragen, dass der Umwelt nichts passieren kann. Nicht mehr und nicht weniger. Wir aller

00:02:09: erleben immer, immer wieder, dass Hunde, wenn wir unsere Hunde an der Leine haben, in uns reinknallen.

00:02:17: Vielleicht ist es dir auch schon mal passiert, dass dein Hund in einen Hund an der Leine reingeknallt ist.

00:02:22: All das kann ganz, ganz normal passieren und wir erleben auch Begegnungen, die einfach zu eng sind,

00:02:28: um den Kontakt zu verhindern und wenn unsere Hunde sich dann nicht geübt haben, dann wird es mies.

00:02:35: Leinkontakte sind unser aller Alltag und statt uns zu ärgern, dürfen wir lernen, sie aktiv zu

00:02:42: gestalten und uns nicht mehr von der Umwelt überrennen zu lassen. Warum sollten wir unbedingt

00:02:50: Leinenkontakte zulasten bzw. sie üben, damit wir sie zulassen können? Es gibt so, so viele Fälle,

00:03:00: wo ich einfach sage, Leinenkontakte sind das A und O. Und für mich persönlich wäre es ein Drama

00:03:11: gewesen, der Mini zum Beispiel damals, als sie zu uns kam. Leinenkontakte bei unseren ersten

00:03:17: Spaziergängen oder überhaupt bei Spaziergängen zu verbieten, denn die Mini hatte gerne Kontakte

00:03:23: zu anderen Hunden. Sie hat gerne Hunde kurz kennengelernt, begrüßt und sie ist auch super damit

00:03:30: zurechtgekommen, wenn Hunde auf die Art und Weise mit ihren Teilen agiert haben. Aber sie hatte

00:03:37: massive Angst vor Menschen, sie hatte massive Angst vor Kneigereuschen, sie war eine extremer

00:03:43: Jägerin. Das heißt, ein Freilauf wäre nicht zu denken. Beim Hund, der viele Ängste hat, ist es enorm

00:03:51: schwierig, ihn in den Freilauf zu entlassen. Wenn du jetzt nicht gerade eine Möglichkeit hast,

00:03:57: gezielte gute Kontakte im Freilauf in einem abgezeugten Bereich zuzulassen, würde das für

00:04:04: diesen Hund erst einmal bedeuten, dass der keinen Kontakt mehr zu Artgenossen haben kann,

00:04:12: dass der nicht mit Artgenossen sich beschnüffeln kann, begrüßen kann, einmal umkreisen kann. Und

00:04:18: das ist für viele, viele, viele Hunde schwierig. Und daraus entstehen dann auch nicht selten Begegnungsprobleme,

00:04:26: denn die Hunde, die zu uns kommen, die ist bisher gewöhnt sind, andere Hunde auf ihrer Art und Weise

00:04:33: und in ihrem Tempo kennen zu lernen, zum Beispiel Straßenhunde, die haben bestimmte Kommunikationsmöglichkeiten,

00:04:42: die fallen ihnen an der Leine eh schon schwieriger, schwerer, aber in der Sekunde, wo wir in die

00:04:48: Kontaktmöglichkeiten komplett wegnehmen, in dem Moment wird es für sie halt unsicher, es wird

00:04:55: bedrohlich, sie wissen nicht mehr, wie sie mit der Situation umgehen können, es staut sich

00:05:00: ein Frust auf, das Bedürfnis nachgegeben, dann falls Kontakt wird nicht mehr befriedigt und dann

00:05:05: eskaliert die Situation immer weiter. Also Ängste, ein Hund, der nicht in den Freilauf kann,

00:05:14: aufgrund von Ängsten, von Jagdverhalten, von allen möglichen Dingen, der braucht trotzdem die

00:05:23: Möglichkeit seine Kontaktbedürfnisse auszuleben und das geht dann eben nur an der Leine. Ein weiterer

00:05:34: Grund, warum unbedingt kleinen Kontakte geübt werden sollten, ist schlicht untergreifend, dass es immer

00:05:42: wieder Regionen, Orte, Bereiche gibt, Naturschutzgebiete zum Beispiel, für unsere Hunde an die Leine

00:05:48: gehören oder es gibt eben auch die gute und alte und beliebte Brut und Setzzeit, wo Hunde in vielen

00:05:56: Regionen sowieso an die Leine gehören, aus Pflicht heraus und in vielen Regionen besser an der Leine

00:06:03: bleiben würden die meisten Hunde, um die Umwelt und die Natur zu schützen und dann wäre das je nach

00:06:10: Region auch gerne mal ein Bereich von drei bis fünf Monaten, wo Hunde nicht in den Freilauf können

00:06:17: und wenn dein Hund es gewöhnt ist mit Artgenossen zu interagieren und du hängst ihn jetzt für drei

00:06:23: Monate an die Leine und er darf das auf einmal nicht mehr, weil man dir beigebracht hat, dass

00:06:27: Leinenkontakte tabu sind, dann ist es für den Hund extrem schwierig und frustrierend und du bist

00:06:35: wieder in der Not, dass du damit er diese Kontakte ausleben kann, einen abgezeugten Bereich suchen

00:06:41: musst, der abgezeugte Bereich sollte dann tatsächlich auch gute Kontakte ermöglichen und

00:06:46: so weiter und so fort. Ein drittes riesiges Argument für das Üben von Leinenkontakten und

00:06:56: nicht das verbieten ist, dass sie uns einfach passieren. Sie passieren dir, es gibt immer

00:07:02: wieder Situationen wo ein Freilauf in Hunde zu dir kommen werden, es wird immer wieder Situationen

00:07:06: geben, wo du überrascht wirst, wo plötzlich einer vor dir steht, wo der Bürgersteig zu eng ist und

00:07:13: und und und und wenn dein Hund dann keine Erfahrungen damit hat, wie er diese Situation für

00:07:19: sich gut meistern kann, dann haben wir den großen großen Leinensalat, das große Geschreihe und

00:07:25: Geziehe an den Hunden und die Hunde gehen auseinander und haben mal wieder eine Negativverknüpfung

00:07:30: mit anderen Hunden gemacht und deswegen ist meine Devise definitiv kein Tabu absolut nicht,

00:07:41: sondern stattdessen damit rechnen, es ist etwas was uns in unserem Alltag immer wieder begegnet

00:07:48: und das können wir vorbereiten und üben. Es gilt also nicht das ob, sondern es gilt das wie und

00:07:58: mit wem und das erste was ich definitiv mache ist, wenn ich mit Menschenhunde-Teams den Kontakt an

00:08:07: der Leine übe, wir gucken dass die Ernährung eher der Hunde nicht frontal aufeinander zu stattfindet,

00:08:14: sondern seitlich oder von hinten. Das hält die Erregung viel geringer, das macht das Tempo erst

00:08:22: mal niedriger, das sorgt dafür, dass die Kommunikation der Hunde sanfter und weicher ist und so

00:08:29: können Hunde lernen, dass andere Hunde ansiehnnah herankommen und der Kontakt gepflegt werden kann.

00:08:37: Später im Alltag hast du dann trotzdem die frontalen Kontakte, dein Hund hat dann aber schon

00:08:43: ein Repertoire dieses dichten Kontaktes, wie das funktioniert und wie er das ausleben kann und

00:08:49: damit das erst einmal leichter wird, geht es erst mal von seitlich oder von hinten.

00:08:55: Kleiner Hinweis, natürlich gibt es Hunde mit Begegnungsproblemen, bei denen ich erst mal nicht

00:09:03: sofort den Kontakt an der Leine mache, sondern bei denen wir erst einmal andere Dinge machen. Das

00:09:07: Ziel ist es trotzdem für mich immer, dass ein Hund sich in einem kurzzeitig entstehenden Leinenkontakt

00:09:16: so wohl fühlt, dass er es schafft, diese Situation ohne Angst oder Aggressionsverhalten zu lösen und

00:09:24: dass auch die Menschen in dem Moment so entspannt ist, glaube ich, niemand in dem Moment gelassen,

00:09:30: auch niemand aber so kompetent und zu verrähen sich fühlen, dass es ihn gelingt, da gegebenenfalls

00:09:38: sinnvoll zu unterstützen. Neben der seitlichen Ernährung oder der Ernährung von hinten ist es

00:09:47: immer, immer wichtig, dass ich die Leinenkontakte an lockerer Leinen herstelle. Also ich möchte

00:09:56: nicht, dass der eine Hund auf die letzten Meter total zieht, dann irgendwann beide Hunde wie

00:10:01: Savi stehen an stramm Leinen, sich so richtig nach vorne lehnen, um einander zu kommen und dann

00:10:06: werden plötzlich die Leinen locker gelassen. Denn wenn die Hunde so in den Leinen stehen,

00:10:10: dann ist das der sogenannte Oppositionsreflex, Druck erzeugt Gegendruck, es entsteht eine

00:10:15: extrem hohe Anspannung und wenn du jetzt von hinten die Leine loslässt, das ist wie beim

00:10:20: Tautziehen, dann schnellt der Hund nach vorne. Dann, du kennst das vielleicht beim Tautziehen,

00:10:26: wenn die eine Seite loslässt, liegt die andere im Match und wenn du jetzt lockerlässt ganz plötzlich,

00:10:32: dann schnellt dein Hund nach vorne und das ist für das Gegenüber, im Prinzip könnte das das

00:10:38: Gegenüber werden wie eine Attacke und diese Attacke, die sorgt dann natürlich dafür, dass die

00:10:45: Erregung steigt und das gegebenenfalls eine Abwehrhandlung kommt und das ist etwas, was wir

00:10:52: nicht wollen, sondern wir wollen ja ein kurzes an der Leine sich erkunden, beschnüffeln und dann

00:10:58: gegebenenfalls weitergehen oder die Entscheidung, hey, wir möchten uns ein bisschen näher kennenlernen.

00:11:03: Je mehr Anspannung in der Leine ist, desto mehr Anspannung kommt in die Situation. Durch das

00:11:09: seitliche oder von hinten annähern kannst du das schon super rausnehmen, aber dazu gehört eben auch,

00:11:16: dass du ein richtig gutes Leinenhändling bei dir übst und dass du weißt, wie du mit der Leinung

00:11:21: umgehen kannst, wie du die Leine locker lassen kannst, wie du sie gleiten lassen kannst durch die

00:11:27: Finger, damit sie eben wieder lose ist, wenn sie mal kurzzeitig angespannt war und dass du dich

00:11:33: darin übst, sogenannte Laufmuster zu laufen, die dir helfen auch auf engstem Raum noch durch

00:11:39: seitliche Innen wieder in eine seitliche Annäherung zu kommen und damit dieses Auffeinander zu stapfen

00:11:45: zu nehmen. Dann gehört für mich bei dem Thema Leinenkontakte ja oder nein definitiv das Beobachten

00:11:56: des anderen Hundes. Nicht mit jedem Hund und nicht mit jedem Hundehalter ist Leinenkontakt möglich.

00:12:04: Deswegen ist es ungemein wichtig, dass du die Körpersprache des anderen wenigstens tendenziell

00:12:13: einschätzen kannst oder noch besser anhand deines Hundes ablesen kannst, ob der Kontakt mit dem

00:12:19: anderen in Ordnung wäre oder nicht. Ich habe mich da ganz, ganz viel auf meine Hunde verlasten und

00:12:26: meine Hunde zu lesen, weil mir das leichter gefallen ist. Das heißt, mein Blick geht als erstes auf

00:12:30: den anderen. Ich sehe, boah, der ist aber steif oder ich sehe da bestimmte Sachen, der ist so ein

00:12:36: bisschen geduckt, seine Menschen gegenüber oder der fängt schon an, so die Blicke zwischen meinen

00:12:42: Hunden und seinen Menschen hin und her schweifen zu lassen mit einer angespannten geduckten Körperhaltung.

00:12:48: Dann weiß ich schon, der Hund rechnet damit, dass er gleich Ärger kriegt. Dann gehe ich der

00:12:52: ganzen Situation lieber in einem großen Bogen aus dem Weg. Wenn meine Hunde aber gesagt haben,

00:12:57: oh, der wirkt nett und der ist cool und der andere Hund jetzt auch keine hohe Körperspannung hat,

00:13:02: dann ist es viel, viel leichter möglich. Das heißt, ich gucke natürlich darauf, wie reagieren meine

00:13:09: Hunde auf den entgegenkommenden Hund und wie ist dessen Körpersprache. Wie immer Körpersprache

00:13:15: lesen lernen. Aber nicht nur die Körpersprache des Hundes, sondern ich gucke mir den anderen Menschen an.

00:13:22: Wenn der andere Mensch schon vor der Begegnung anfängt nervös zu werden, die Leine kürzer zu

00:13:27: nehmen, vielleicht schon ein bisschen strammer geht, also so fester aufstampft, dann rechne ich damit,

00:13:33: dass der seinen Hund gleich straffen wird, also dass der gleich seinen Hund viele nennens

00:13:38: Maß regeln oder korrigieren wird. Aber ich rechne damit, dass er dem Hund Druck macht,

00:13:43: damit der Hund noch funktioniert. Und in den Momenten weiß ich, dass ist ein Mensch, der nicht

00:13:48: gut Kommunikation beim Hund zulassen kann, der egal, ob er wie er sonst trainiert, gerade unter

00:13:53: Stressgerät und dann wieder nehme ich Rücksicht und gehe auf die Seite. Hunde, die häufig unterdrückt

00:14:01: werden, die können einfach auch zum Pulver fass werden. Wenn die suchen sich dann gerne mal ein

00:14:07: Blitz-Ableiter und versuchen alles dranzusetzen, damit diese Situationen schnell wieder auseinander

00:14:13: gehen und deswegen kann ich da nicht mit einem guten Sozialverhalten beim Hund rechnen und

00:14:19: ich will natürlich auch nicht, dass im Nahkontakt, wenn einer der beiden Hunde kommuniziert und zum

00:14:24: Beispiel knurrt, der Mensch da irgendwie grob reingeht und dadurch meine Hunde vielleicht antworten

00:14:31: oder eine blöde Erfahrung mitnehmen oder es für den anderen Hund durchführt. Worauf

00:14:38: achte ich noch? Neben der Art der Anleihung, neben dem Menschhunde-Team, was mir entgegenkommt,

00:14:46: achte ich noch auf situative Dinge. Das erste ist, ich achte darauf, welche Leine trägt der

00:14:53: andere Hund. Ist das eine Leine, so eine dünne Kordel als Schleppleine zum Beispiel oder eine

00:15:00: Flexileine, lasse ich keinen Kontakt zu, soweit das natürlich möglich ist, sondern weiche der

00:15:06: Situation lieber aus. Die Kordeln können sich einfach super schnell um Beine wickeln und sorgen

00:15:13: für echt fiese Verletzungen und bei den Flexileinen habe ich immer Angst, dass dieser Griff mal

00:15:19: runter poltert, die Hunde sich erschrecken und dann unter- oder überreagieren. Am liebsten sind

00:15:26: mir ganz schlichte Leinen, Leder, Biotane oder auch andere Materialien, die nicht dazu neigen,

00:15:32: sich zu verknoten, die nicht dazu neigen, einzuschnüren und ich selber bevorzuge bei

00:15:39: meinen Hunden Leinen ohne viel Schnickschnack, damit ich sie im Worst Case auch eben schnell

00:15:44: in der Begegnung fallen lassen kann. Damit sind wir ja schon beim nächsten Punkt. Ich checke die

00:15:52: Situation. Ist es eine Situation, in der wenn der eine Hund jetzt anfangen würde, Spielaufforderungen

00:15:57: zu zeigen, der sofort auf der Straße stand oder ich mich nicht trauen würde, auch mal die Leine

00:16:04: wirklich langzulassen und gleiten zu lassen oder sogar fallen zu lassen, dann gehe ich lieber aus

00:16:09: dem Weg, wenn es sich ermöglichen lässt oder ist es irgendwie so, dass da ganz viele Radfahrer

00:16:16: und Fußgänger sind und wir die Umwelt extrem gut im Auge behalten müssten, dann gehe ich auch lieber

00:16:22: aus dem Weg. Wenn ich jetzt irgendwo auf dem Feld im Wald oder irgendwo bin, wo relativ wenig

00:16:29: sonst los ist, dann bin ich da Kontaktfreudiger. Nächster Aspekt ist, ich gestalte die Begegnung

00:16:38: aktiv. Also nicht nur, dass ich im Vorfeld bestimmte Tools dafür trainiere, sondern ich

00:16:44: gestalte sie. Dazu gehört zum einen, dass ich meine Füße und meinen Körper aus der Begegnung

00:16:49: wegdrehe, damit ich Raum schaffe und ich bis zum Ende der Leine gehe, um nicht in Versuchung zu

00:16:56: kommen, nach den Hunden zu gerapschen, auch nicht wenn es für mich angespannt wird und um den Raum

00:17:01: für die Hunde möglichst groß zu machen und meinen Hunden zu signalisieren. Wir können jederzeit

00:17:05: weitergehen, wir können jederzeit weggehen, kommen mit mir mit, wenn es dir zu eng ist. Das ist etwas,

00:17:12: was ich mache, also Raum schaffen und Gelassenheit gleichzeitig dadurch reinbringen und Gelassenheit

00:17:17: gleichzeitig zu dem dazu reinbringen, indem ich zum Beispiel mein konjuniertes Entspannungssignal

00:17:23: auf den Lippen habe. Damit, wenn ich merke, die Erregung bei meinen Hunden steigt, die spannen

00:17:28: sich an, dass ich ihnen einfach ein Entspannungssignal mit reingeben kann. Nicht jeder Hund kann

00:17:35: sofort in den Nahkontakt mit anderen, trotzdem bietet es sich an, diese Nahkontakte immer wieder

00:17:41: zu üben. Durch gut geführte Social Works, durch erstmal Begegnungstraining und zwar

00:17:47: Begegnungstraining, bei denen du dich daran übst, erst einmal aneinander vorbeizukommen,

00:17:54: also in der Regel erst einmal sich gegenseitig zu beobachten, sich gegenseitig auszuweichen und

00:18:01: dann aneinander vorbeizukommen und ich lasse total gerne den Kontakt erst zu, wenn wir in einem Bogen

00:18:09: aneinander vorbeigegangen sind. Also wir gehen aufeinander zu, wenn man dann so weit ist,

00:18:14: dass man wirklich aufeinander zugehen kann. Wir gehen aufeinander zu, gehen aneinander

00:18:19: in einem kleinen Bogen vorbeig und wenn wir aneinander vorbeig sind, spreche ich gegebenenfalls

00:18:24: die Person an und sag, hey, ich habe gemerkt, mein Hund würde total gerne deinem Mahl Hallo sagen,

00:18:29: das ist übrigens meistens dann, wenn meine ziemlich unaufgeregt dran vorbeigehen, dabei aber so leicht

00:18:35: die Nase in Richtung des anderen wenden, vielleicht ein bisschen schnüffeln, langsamer

00:18:40: werdende weiche Körpersprache haben, dann spreche ich den anderen Menschen an und sag, hey, wie sieht

00:18:45: es aus, meine Hunde würden, glaube ich, gerne mal Hallo sagen, ist es für dich okay und dann lasse

00:18:51: ich das zu. Bleiben wir stehen, wir lassen die Leinen locker und wenn die Hunde sich dann

00:18:57: zueinander wenden und zueinander gehen und Hallo sagen, dann ist es okay und ich bin dadurch schon

00:19:02: in der Situation, dass ich mich so drehen kann, wie ich weitergehen möchte und den anderen Menschen

00:19:07: und den anderen Hund nicht begleiten muss oder nicht mehr näher zu denen kommen. Das wirkt

00:19:13: vielleicht erstmal unhöflich, aber für die Hunde ist es eine super Möglichkeit, miteinander

00:19:18: guten Kontakt aufzunehmen. Damit das gelingt, übe ich natürlich im Vorfeld, ich übe das Leinhändling,

00:19:26: ich bau das Entspannungssignal auf, ich übe die seitlichen Annäherungen, ich übe das Bögenlaufen,

00:19:36: ich übe ganz ganz viele Aspekte, denn es ist wie immer, du kannst nicht von deinem Hund erwarten,

00:19:44: dass der Situation meistert, deren Komponenten er nicht geübt hat und die nicht für ihn mit

00:19:52: einer gewissen Sicherheit und mit einer gewissen Routine ausgeübt werden können. Du brauchst für

00:19:58: dieses Üben gar nicht ein super Dupa-Begegnungspartner, du brauchst dafür kein straightes Programm,

00:20:06: du kannst ganz ganz viele Aspekte immer wieder auf deinem Spaziergang machen, du kannst immer

00:20:12: wieder auf deinem Spaziergang zum Beispiel üben, dich an fremde Hunde seitlich oder von hinten

00:20:18: flotter und langsamer an zu bewegen, dabei auf dein Leinhändling zu achten, du kannst darauf achten,

00:20:24: was passiert denn, wenn mein Hund Begegnungen hat, auf Distanz und andere Hunde beobachtet,

00:20:29: wenn ich meinen Körper rausdrehe, wenn ich ihn dabei anspreche und lobe, kann ich dabei auch weiter

00:20:35: die Leine gleiten lassen. Das sind ganz ganz viele Aspekte, die du eben immer wieder am Alltag

00:20:41: nebenbei üben kannst und wenn dann der freilaufende Hund zum Beispiel in euch reingeppert oder es eng

00:20:46: wird, kannst du dich ans Jahr erinnern. Bei mir ist es immer wieder, dass ich mir innerlich

00:20:50: Vorsage Leine gleiten lassen, Leine locker halten, atmen und Entspannungssignal sagen und

00:20:57: dadurch bekommen meine Hunde einen permanenten Support. Zusammengefasst. Leinenkontakte zu

00:21:07: verbieten bedeutet nicht nur soziale Möglichkeiten zu nehmen, sondern auch unvorbereitet in Situationen

00:21:14: zu kommen, die dir immer wieder passieren können. Leinenkontakte werden natürlich nicht immer und

00:21:20: überall und von jedem gut gefunden und sollten auch nicht immer überall und von jedem praktiziert

00:21:27: werden, aber in einem richtigen Setting gehören sie für mich zum Alltag dazu. Das Setting kannst

00:21:34: du aktiv durch deine Körpersprache gestalten und dadurch das mit deinem Hund gezielt, bestimmte

00:21:39: Signale wie zum Beispiel das Entspannungssignal oder auch unser Umorientierungssignal, was

00:21:44: den Kopf des Hundes leicht zur Seite drehen lässt, aufbauen kannst und indem du dich im

00:21:50: Leinenhändling und im Leine gleiten lassen übst, ganz ganz wichtige Aspekte sind das. Und dann

00:21:57: würde ich sie regelmäßig versuchen zu integrieren und Einzelaspekte davon zu trainieren, damit

00:22:07: wenn die Situation aufkommt, dein Hund und du eben nicht einfach nur in Stress verfallt, du

00:22:14: deinen Hund nicht aus der Situation rausziehst, niemand nach den Hunden gerabst, um sie festzuhalten

00:22:20: und dein Hund und du unfreiwillige Begegnungen oder sehr enge Kontakte einfach schneller gelassen

00:22:29: lösen könnt. Also dass euer Puls schneller wieder auf den Normalbereich ist, eure Atmung wieder

00:22:35: normal ist und es euch damit besser geht. Solltest du diese Tools nicht kennen,

00:22:41: dein Hund aber kein großes Begegnungsproblem haben, dann empfehle ich dir unseren Anlass mit

00:22:47: Hundzirkel, da lernst du das Leinenhändling, das Umorientierungssignal, das Entspannungssignal

00:22:52: und noch vieles vieles mehr. Ich verlinkt dir den hier drunter, sollte dein Hund ein Begegnungsproblem

00:22:57: haben und du gerade Schweißausbrüche bei dem Gedanken an Nahkontakt bekommen zu haben,

00:23:02: weil ihr bisher alle Hunde aus Kilometer weiter Entfernung einfach nur angrült und verbildet,

00:23:07: dann verlink ich dir hier drunter nochmal meinen Begegnungskurs, in dem du üben kannst,

00:23:14: dass du auch das Leinenhändling übrigens übst, auch das Umorientierungssignal übst,

00:23:19: aber glaube ich, er war, in dem du vor allen Dingen übst, erst einmal Hunde mit neuen Emotionen

00:23:26: mit deinem Hund zu verknüpfen, mit Mehrgelassenheit zu verknüpfen, ihn sinnvoll auszuweichen und

00:23:34: dabei Stück für Stück deine Sicherheit in Begegnungen zu bekommen. Ich hoffe,

00:23:41: diese Episode hat dir gefallen, ich hoffe du nimmst ganz, ganz viel mit, merke dir, wann immer

00:23:47: jemand schwarz-weiß denkt, wann immer jemand sagt, etwas ist absolut tabu, so macht man das nicht,

00:23:52: hinter Frage ist ganz häufig, verbirgt sich da einfach ein Alltaglaube hinter dem man so heute

00:24:00: nicht mehr stehen lassen muss und braucht und du kannst etwas tun, du hast es in deiner Hand.

00:24:07: Falls dir diese Episode gefallen hast, lasst mir gerne eine 5-Sterne-Bewertung da, eine gute

00:24:13: Rezension da und teil diese Episode mit anderen Menschen, für die sie nützlich sein könnten,

00:24:18: dann merke dir, wann immer andere Hundehalter innen dir auf dem selben Weg begegnen,

00:24:24: wie du es tust, wenn du ihn begegnest und wie du es dir wünscht, wird es für dich besser. Bis bald.

00:24:30: [Musik]

00:24:48: SWR 2020

00:24:51: [MUSIK]

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