#156 - 6 Dinge die du tun solltest, wenn dein Hund schnell erregbar ist
Shownotes
In dieser Episode geht's um Hunde, die in Bruchteilen von Sekunden von 0 auf 180 schalten können – und was du tun kannst, wenn dein Hund regelmäßig durch die Decke geht.
Mit dabei:
Warum Erregung nicht gleich Erregung ist – Lerne, dass hohe Erregung nicht immer schlecht ist und wie du die verschiedenen Arten von Erregung bei deinem Hund erkennen kannst.
Sechs unschlagbare Tipps – Vom Beobachten des Verhaltens deines Hundes bis hin zu cleveren Ritualen, die für mehr Ruhe und Gelassenheit sorgen.
Geheimtipps aus der Praxis – Erfahre, warum Gehorsam und Ruheübungen manchmal mehr schaden als nützen und wie du stattdessen deinen Hund besser unterstützen kannst.
Öl ins Feuer? Nicht mit dir! – Finde heraus, wie du unbewusst die Erregung deines Hundes anheizt und wie du das in Zukunft vermeiden kannst.
Spiel und Spaß inklusive – Lerne, wie du die Erregung deines Hundes in den Griff bekommst und dabei jede Menge Spaß habt. Erregung hochfahren und wieder runterfahren – ein echter Gamechanger!
Hör rein, wenn du wissen möchtest,, wie du mit ein paar einfachen Tricks und Kniffen den Alltag mit deinem schnell erregbaren Hund entspannter gestalten kannst. Ich teile meine besten Tipps und gebe dir praktische Anleitungen, die direkt umsetzbar sind.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Hast du ein Hund, den man in 0,01 Sekunden von 0 auf 180 und darüber hinaus bringen kann,
00:00:10: der sich selbst scheinbar auch regelmäßig in die höchsten Erregungsstufen katapultiert
00:00:17: oder bei nur einem vom Baum fallenen Blatt schon total ausflippen kann, dann ist diese
00:00:23: aktuelle Podcast-Episode für dich.
00:00:26: Denn ich möchte dir heute sechs Dinge oder sechs Standbeine mit an die Hand geben, die du machen
00:00:34: kannst, wenn du ein Hund hast, der extrem schnell erregbar ist. Der eben genau das hat. Bei jedem
00:00:42: Poops ist er da, ist er an und vielleicht kann er danach nicht genauso schnell wieder runterfahren.
00:00:49: Hi, herzlich willkommen. Schön, dass du da bist. Ich bin Anne Bocher, Gründerin von Anders mit Hund.
00:01:00: Host dieses Podcasts und ich nehme dich heute mit in das Thema der Erregungsprobleme bzw. was wir
00:01:09: dagegen konkret tun können. Ich kenne unfassbar viele Hunde, die man genau so anpiechsen kann.
00:01:17: Die also wirklich sofort auf 180 sind, wenn irgendetwas passiert. Und wenn du die letzte Podcast-Episode
00:01:27: gehört hast, dann weißt du schon eine ganze Menge Überregung und du weißt, dass Erregung
00:01:33: erst einmal total wertneutral ist und nichts Schlimmes. Warum dann jetzt nochmal eine Podcast-Episode
00:01:43: über Erregungsprobleme? Hör die nächste Folge ganz in Ruhe nochmal an oder zum ersten Mal und du
00:01:50: wirst feststellen, dass ich darin sage, nichts bringt Hunde von der Erregung her so hoch wie
00:01:59: unangenehme Emotionen, Empfindungen und Zustände. Das bedeutet, wenn wir Erregungsprobleme haben,
00:02:10: wenn wir einen Hund haben, der in bestimmten Situationen von 0 auf 180 fährt und sich nicht
00:02:19: wieder gut selbst runter steuern kann, wenn wir einen Hund haben, der regelmäßig in verschiedenen
00:02:26: Situationen von 0 auf 180 scheppert, ohne dass er sich schnell und leicht wieder selbst regulieren
00:02:35: kann oder dass er dann noch im denkenden Gehirnbereich unterwegs ist. Also so, der ist wirklich so ausflippt,
00:02:43: dass du sagst, er ist nicht mehr ansprechbar. Dass du vielleicht keines deiner Signale,
00:02:50: die du gut trainiert hast mehr abrufen kannst, so dass er oder sie, also dein Hund, wirklich noch
00:02:58: gut darauf reagieren kann. Du siehst keine deutliche Reaktion mehr, wenn du eins oder best trainiertest
00:03:07: ein Signale abrufst. Vielleicht zieht dein Hund wie den Blödern an der Leine, vielleicht springt
00:03:13: er an dir hoch, vielleicht bellt er auch total, der ist einfach drüber. Wenn du solche Zustände
00:03:19: regelmäßig hast, dann kannst du davon ausgehen, dass in diesen Momenten das Wohlbefinden deines
00:03:27: Hundes nicht mehr existent ist. Das gilt übrigens auch dann, ich weiß jetzt nämlich genau, dass
00:03:36: viele, viele Menschen da draußen sagen, ja, aber beim Hundesport, beim Agility, wenn der sich mit
00:03:43: seinen Freunden trifft und die so richtig durch die Gegend scheppern, dann kann er auch nicht mehr auf
00:03:48: mich reagieren und dann bellt er ganz hoch und schrill und ist total aufgeregt und dabei fühlt
00:03:53: er sich ja wohl. Da würde ich genauer hingucken. Da würde ich sehr genau hingucken, denn zum
00:04:01: Beispiel, wenn Hunde dieses hohe Schrille, bellen beim Agility machen, nie, dann fühlen die sich
00:04:09: in der Regel nicht mehr wohl, sondern dass eine Menge an Frustkonflikten, Stress und solchen
00:04:15: Dingen. Und wenn du ein Hund hast, der mit seinen Kumpel spielt und nicht mehr auf deine Signale
00:04:21: reagiert, dann kann das durchaus sein, dass der sich dabei noch gut fühlt. In der Sekunde wurde
00:04:26: aber die Signale der anderen Hunde dabei gegebenenfalls überrennt. Da würde ich auch wieder genauer
00:04:33: hingucken, weil da läuft irgendwas dann nicht ganz sauber. Oder wenn der sobald die anderen Hunde
00:04:39: sieht total aus Sarantum Band ist und alles vergessen hat, was du denkst, was du ihm mal
00:04:44: beigebracht hast, dann würde ich da genauer hingucken. Auch wenn dein Hund mit jedem anderen
00:04:51: Hund draußen spielen will, obwohl er nicht erst seit gestern geschlechtsreif ist, sondern das
00:04:59: schon seit ein paar Wochen oder Monaten. Auch dann würde ich da genauer hingucken, denn häufig
00:05:05: sind dann die Erregungssteuerungsmomente oder Gründe, Erregungssteuerungsgründe, sind dann
00:05:15: solche Dinge wie Konflikte. Zum Beispiel der Konflikt, ich will total schnell zu meinen Kumpels
00:05:22: hin, aber ich weiß, ich muss mich an der Leine zusammenreißen. Oder der Konflikt, ich würde
00:05:27: meinen Menschen total gerne begrüßen, aber ich darf nicht an sein Gesicht und dann fängt
00:05:33: vielleicht so ein Vor- und Zurückspringen oder ein Bellen oder sonstiges an. Oder ich würde total
00:05:39: gerne wissen, wer dahinter der Tür steht, aber die ist noch nicht offen, also bell ich auch da.
00:05:44: Hohes, schrilles Bellen, auch so rhythmisch staccato Bellen, das ist ein Indiz für Frust,
00:05:55: Konflikte und unangenehme hohe Erregung. Nicht angenehme oder neutrale Erregung,
00:06:03: sondern Erregung, die einhergeht mit unangenehmen Empfindungen. Dasselbe geht im Übrigen auch
00:06:09: für sehr tiefes Bellen, dann ist es in der Regel kombiniert mit Wut oder Aggression. Damit meine
00:06:15: ich natürlich immer hoch, tief, mittel in der Relation zur Stimme deines Hundes. Ein Hund,
00:06:22: der bellt, um zu erzählen und dem es dabei gut geht, da klingen die Töne in der Regel deutlich
00:06:30: weicher. Es ist so ein Singen-Sang, da drin es gibt verschiedene Betonungen und es ist in der Regel
00:06:36: mit gemeinsamer Kommunikation auch unterbrechbar. Bellen ist eines der Symptome für hohe Erregung
00:06:45: und du weißt ja mittlerweile schon, wenn du die letzte Podcast-Episode gehört hast,
00:06:51: dass Erregung immer eine Reaktion ist und ein Symptom, aber nicht die Ursache eurer Probleme,
00:07:00: aber natürlich in der Sekunde, wo die Erregung mit durch die Decke schießt und wir dann nicht
00:07:06: mehr durchdringen, haben wir ein Erregungsproblem on top zu dem, was die Erregung ausgelöst hat.
00:07:13: Und dann müssen wir situativ Dinge verändern, damit wir die Erregung des Hundes wieder regulieren
00:07:22: können. Denn wenn er sich nicht eigenständig zügig wieder selbst regulieren kann, dann
00:07:30: braucht er dabei erscheinbar Unterstützung. Und genau darum soll es heute gehen. Ich habe
00:07:37: diese sechs Punkte mitgebracht, die ich sehr wichtig finde, die wir machen können, wenn wir
00:07:45: Hunde haben, die uns regelmäßig mit der Erregung durch die Decke schäppern. Und das sind teilweise
00:07:52: Dinge, die du grundsätzlich machen solltest. Also wir außerhalb der Situationen üben sollten,
00:08:01: damit wir sie in den Situationen anwenden können. Und das sind Dinge, die du auch jetzt ganz konkret
00:08:10: machen kannst oder solltest beim nächsten Mal damit du dem Ganzen auf die Spur kommst.
00:08:16: Fangen wir als aller allererstes an. Vielleicht weißt du schon, dass ich am liebsten damit anfange,
00:08:25: Verhalten konkret zu beobachten. Also das Erste, was du tun kannst, wenn du ein Hund hast, der
00:08:34: immer wieder durch die Decke schäppert von der Erregung, ist, dich mal hinzusetzen, die Augen
00:08:40: zu schließen und dir zu überlegen, wie konkret sieht das dann eigentlich aus. Ab wo weiß ich,
00:08:48: dass deine Erregung gleich durch die Decke schießt und jetzt sagt mir bitte nicht, wenn der
00:08:52: anruhen kommt, sondern was siehst du an deinem Hund? Wie konkret sieht das aus? Erkennst du im
00:09:00: Vorfeld solche Dinge wie Konfliktsyndoptome, also Zwingenkern, sich selbst über den Fang lecken,
00:09:08: vorne züngeln, vielleicht eine eingeklemmte Läffze, die so oben am Zahnfleisch kleben bleibt,
00:09:15: vielleicht ist die Atmung ein bisschen heftiger, vielleicht wird der Gang ein bisschen steifer,
00:09:21: vielleicht richtet sich die Rote in bestimmte Richtungen, vielleicht sind die Ohren auf einmal
00:09:26: am Hinterkopf festgeklebt oder war es auch immer. Gibt es Dinge, wenn du an deinem Hund denkst,
00:09:33: wo du sagst, wenn der so aussieht, dann weiß ich, wir haben 5 vor 12. Und diese Dinge schreib dir bitte
00:09:41: auf. Schreib dir dir ganz konkret auf, guck mal durch dein Handy, guck dir die Fotos an, die du von
00:09:47: deinem Hund hast, guck dir die Videos von dem Hund an, benenne vielleicht wozu da der Unterschied
00:09:52: da ist, zu dem wie er aussieht, wenn er in deinen Augen entspannt, zufrieden ist, wenn er nicht so
00:10:00: ganz aufgeregt ist. Was konkret siehst du da? Warum ist es so wichtig? Erstens, wir wollen ja, dass
00:10:09: du die Ursachen früher oder später kennst. Je besser du die Vorboten an der Körpersprache
00:10:15: entkennst und nicht die ganze Zeit die Umgebung abscannst, sondern auf dein Hund achtest,
00:10:20: desto besser wirst du im Verlauf des Trainings feststellen, wo du Fortschritte machst, also wo
00:10:26: sich das Verhalten deines Hundes minimal verändert. Du wirst besser erkennen, was die Auslöser sind,
00:10:33: die das Verhalten deines Hundes beeinflusst, da wo du sie noch nicht klar erkannt hast oder
00:10:38: vielleicht sogar daneben liegst. Vielleicht kommst du nämlich auch ganz ganz viel dahinter,
00:10:42: dass dein Hund Auslöser hat, die du gar nicht wahrnehmen kannst, weil der auf Geruch reagiert
00:10:48: oder auf Geräusche, die du nicht hörst oder oder oder. Und das allerwichtigste ist immer dabei,
00:10:54: wir wollen die Vorstufen erkennen, wir wollen früh genug handeln und wir wollen herausfinden,
00:11:02: ob da zum Beispiel Indizien von Stress, Konflikt, Angst, Aggression, all diesen Sachen mit dabei
00:11:11: sind, weil dann wissen wir, dass wir eher auf Angst, Stress, Frust, diese ganzen Hintergrunddinge
00:11:18: genauer gucken können. Also Aufgabe Nummer eins, setz dich hin, mach die Augen zu, erinnere dich dran,
00:11:24: wie dein Hund dann ganz konkret aussieht. Wenn du sagst, kann ich nicht, dann geh jeden Tag spazieren,
00:11:30: begib dich nicht in Situationen, die für euch schwierig sind mit Absicht, nur um das zu beobachten
00:11:34: oder zu filmen. Das macht keinen Sinn, weder ethisch noch lernen, didaktisch sozusagen, denn jedes
00:11:44: Mal wenn du bewusst oder gezielt in Situationen reingehst, die für euch unangenehm sind,
00:11:50: stärkst du die Dinge, die du nicht haben willst und schwärchst die Dinge, die du haben willst.
00:11:55: Also du machst damit die Chance auch für die Zukunft, wahrscheinlich, dass es schief geht und
00:12:01: deswegen bitte niemals, nur damit jemand filmen kann oder nur damit jemand weiß, wie es aussieht
00:12:07: in Situationen, in denen dein Hund oder du dich nicht wohlfühlst, sondern erinnere dich und wenn es
00:12:13: sowieso passiert, geht auch in die Beobachtungsposition und sag Moment, das ist jetzt, ich ärger mich
00:12:19: jetzt gar nicht weder bei mich noch über mein Hund, sondern jetzt gucke ich mal, wie sieht der dabei
00:12:24: eigentlich ganz konkret aus? Wenn du so genau hinschaust, vielleicht erkennst du dabei, dass du
00:12:33: auch Vorboten festmachen kannst, wie Moment mal jetzt, wo ich drüber nachdenke, erst zieht der an
00:12:41: der Leiner und wenn der ein paar Minuten an der Leine gezogen hat und dann noch das oder das
00:12:47: dazu kommt, dann weiß ich genau, heute ist kein guter Spaziergang. Also Tipp Nummer 1, schau genau
00:12:56: auf die Ausdrucks, auf das Ausdrucksverhalten deines Zunus, um besser einzuordnen zu können, wann, wie, wo
00:13:04: und warum der ganze Spaß passiert. Kommen wir auf Tipp Nummer 2. Tipp Nummer 2 lautet
00:13:16: "Verzichte auf Ruheübungen und Gehorsam" und zwar "Sowohl in der Situation, wo dein Hund so extrem
00:13:27: erregt ist, denn wenn du jetzt hier drauf setzt, dass der total gut auf dich hört, dass der genau
00:13:35: das macht, was du tun willst, dass der still hält, obwohl der gerade der totale Zappelphilip ist und
00:13:43: ihn dazu zwingst, gehorsam zu sein und das zu tun, was du willst und das nicht dementspricht was er will,
00:13:51: dann baust du damit Druck auf. Das ist so, als würdest du ein Kind durchkitzeln und gleichzeitig,
00:13:57: was gerade vor dir steht und das Zwing bei der Füße auf dem Boden stehen zu lassen und nicht zu
00:14:03: kichern. Du stellst deinen Hund damit vor eine nahezu unlösbare Aufgabe und insbesondere dann,
00:14:09: wenn dein Hund es von dir kennt und erhrennt aus Herz, egal wie gut du trainierst, unsere Hunde
00:14:16: kennen alle unser Unzufriedenheitsgesicht, unser Gemäkel, vielleicht auch mal bei dem einen oder
00:14:23: anderen so ein "scht" oder "ah" oder irgendwas, was dem Hund sagt, jetzt bist du falsch, jetzt hast
00:14:30: du was Falsches gemacht und das ärgert mich und das will ich nicht. Das gilt übrigens auch für
00:14:35: die Leute, die sehr ärger als ich trainieren und dann so in der Sekunde, wo der Hund es nicht ganz
00:14:41: richtig macht, nett sein wollen und dann so übertrieben sind. So nach dem Motto "ich muss ja
00:14:46: nett sein", auch wenn ich mich eigentlich gerade über mich und unser Training ärger und solche
00:14:51: Sachen, wenn dein Hund also weiß, dass es für ihn ein Beigeschmeckler hat und dass es für ihn
00:14:59: vielleicht bedeutet, Belohnungen bleiben aus oder du bist unzufriedener oder du ärgerst dich über
00:15:07: dich, also du strahlst danach ärger aus, denn er weiß ja nicht, dass du dich über dich ärgerst,
00:15:12: dann bedeutet etwas, eine Anforderung nicht erfüllen zu können, Druck und dieser Druck auf
00:15:24: diesen eh schon unterstromstehenden Hund macht die Erregung höher. Der Druck erhöht also euer
00:15:34: Erregungsproblem, vielleicht nicht in der Sekunde, wo der Hund es gerade noch schafft, aber die
00:15:41: Lernerfahrung beeinflusst für das nächste Mal euer Erregungsproblem und du baust so eine Art
00:15:49: Dauer-Erwartungsdruck auf und dieser Dauer-Erwartungsdruck, der sorgt dann eben wieder für.
00:15:57: mehr Anspannung. Und diese Anspannung erhöht die Grunderregung und erhöht dann auch die Erregung in
00:16:05: dem Kontext, wo du es wolltest. Außerdem, je häufiger du auf Gehorsam und Kontrolle setzt, desto
00:16:14: mehr verbrauchst du Impulskontrolle, also die Fähigkeit der Eigenregulation, der des Unterdrückens
00:16:23: von Reaktionen auf die Umwelt und das wiederum kostet Energie. Und dieser Energiespeicher, der
00:16:31: eben dafür sorgt, dass das funktioniert, der ist endlich. Und wenn du jetzt davon ganz viel in
00:16:39: eurem Alltag verbrauchst, weil es dir wichtig ist, dass dein Hund immer auf der rechten Seite
00:16:43: geht, aber er das eben nicht so perfekt kann, dass er nicht drüber nachdenken muss oder dass der
00:16:48: immer an der kurzen Leine an der Straße geht, also an der ganz kurzen. Und das ist für ihn noch
00:16:54: schwierig oder der soll halt warten, bevor du aus der Tür gehst. Aber das macht er eben nicht so,
00:16:59: dass er sagt, je biya, je, ich weiß genau, wenn ich da weiter gibt es was ganz Tolles und wenn
00:17:03: ich es nicht schaffe, ist es auch nicht schlimm, sondern wenn du viele so Punkte hast, wo du auf
00:17:08: klassischen Gehorsam, also auf du sagst, dem Hund, was er zu tun hat und er muss das einhalten oder
00:17:16: ihr habt so eine Situation, wo du davon ausgehst, dass er das wissen muss und du siehst aber,
00:17:23: dass es manchmal eben dann doch patscht. Vielleicht ärgerst du dich manchmal sogar über ihn, weil
00:17:28: er doch genau weiß, was er zu tun hat. Dann weißt du, dass das nicht so ritualisiert ist wie
00:17:33: Zähne putzen bei dir und dass das enorm viel Impulskontrolle verbraucht. Und wenn du einen
00:17:39: Hund hast, der die regelmäßigen Sachen Erregung um die Ohren fliegt, dann kannst du mit dieser
00:17:44: endlichen Ressource der Selbstregulation nicht schleudern und es verprassen. Das ist so, als
00:17:55: hättest du das erste Mal endlich einen Gut haben auf dem Konto und würdest jetzt hergehen und das
00:17:59: ganze nie Luft werfen und Vikane, weil die Kamelle und das voll bringen. Das kannst du einfach
00:18:05: nicht, du hast es noch nicht. Und dann ist es ganz, ganz wichtig, so viel wie möglich rauszunehmen
00:18:14: an den Dingen, wo der Hund diese Energie eben verschwendet und es nur dort einzusetzen, wo ihr
00:18:23: es jetzt gerade ritualisieren wollt, richtig gut trainieren wollt, dass der Hund es in Zukunft
00:18:31: dort weniger braucht und es da richtig, richtig, richtig geil zu belohnen. Tipp Nummer 3. Schließt
00:18:43: sehr gut an dem vorherigen An. Es ist nämlich beobachte dich doch bitte mal. Beobachte dich mal
00:18:48: bitte, inwieweit du Öl ins Feuer gehießt. Es ist zum Beispiel so, dass du, wenn du mit Erregung
00:18:55: deines Hundes rechnest, schon mal die Leine ein bisschen kürzer nimmst und das sich gegenseitig
00:19:02: bedingt. Viele Leute zum Beispiel lehnen sich regelrecht nach hinten, wenn sie damit rechnen,
00:19:07: dass der Hund gleich zieht und ziehen dann zuerst. Und wenn du einen Hund hast, der auf Leinen zog,
00:19:12: deinerseits mit Erregung reagiert, dann zieht der dann immer heftiger und solche Sachen. Oder kriegst du
00:19:18: so ein Gesicht, was so, jetzt macht er das wieder so, wertend ist und zwar nicht im positiven Sinne.
00:19:26: Vorderst du vielleicht sogar mehr ein, weil du Angst hast, dass dein Hund jetzt gleich sich eben
00:19:33: nicht mehr gut kontrollieren lässt und wirst du strenger, wenn es für dein Hund schwieriger wird.
00:19:41: Strenger bedeutet für mich, du wirst vielleicht ein bisschen hascher, aber vor allen Dingen setzt
00:19:47: du die Anforderungen hoch. Ist für mich ein Indiz, dass du Sorge hast, Kontrolle zu verlieren. Heißt
00:19:54: nicht, dass in der Sekunde, wo du merkst, dein Hund braucht klarere Kommunikation, um dich zu
00:20:01: hören, dass du klarer kommunizierst. Ich gebe dir ein Beispiel, wenn meine Mini extrem aufgeregt war,
00:20:09: dann habe ich teilweise eben nicht mehr in ganzen Sätzen mit ihr gesprochen, sondern nur noch das
00:20:15: gesagt, was sie aus dem Satz entnehmen sollte. Also ich habe nicht mehr gesagt, kannst du sitzen,
00:20:21: sondern ich habe sehr laut und deutlich gesagt, sitzen oder kannst du sitzen. Ich habe also betont,
00:20:29: damit sie besser mitbekommen, ihre Sinne besser mitbekommen, dass ich etwas von ihr will und was
00:20:38: ich von ihr will. Das ist für mich klare Kommunikation, das ist für mich deutlicher werden,
00:20:44: aber nicht strenger. Wenn ich jetzt statt meines üblichen kannst du bitte sitzen oder sitzen,
00:20:50: hergegangen werden, hätte gesagt sitzen oder hätte sie dabei streng angeguckt, mit dem Fuß
00:20:56: aufgestampft, die Leine ein bisschen kürzer genommen, dann wäre das für mich strenger geworden.
00:21:01: Genauso wäre es für mich strenger, wenn ich in der Sekunde, wo der Po den Boden nicht perfekt
00:21:08: berührt, das sozusagen werte, jetzt sitzt sie, aber sie sitzt mit viel zu hoher Körperspannung,
00:21:14: gibt es keine Belohnung mehr. Oder wenn ich den Ansatz nicht belohnt hätte und solche Sachen.
00:21:18: Wenn ich eh noch ein Erregungsproblem mit meinem Hund habe und wenn ich eh an der Stelle noch nicht
00:21:24: mit den Verhaltensweisen zufrieden bin, dann nutze ich nicht diese Verhaltensweisen unter sehr
00:21:29: aufgeregten Momenten, das ist das eine, das ist das mit dem Gehorsam. Aber vor allen Dingen,
00:21:34: wenn ich nicht damit rechne, dass der Hund es kann, werde ich nicht strenger, härter damit er es
00:21:41: noch macht, sondern ich werde freundlich, klar und vielleicht sogar ein bisschen nachsichtiger,
00:21:47: damit ich keinen Druck ins aufbaue und somit keinen Öl ins Feuer gieße. Also Tipp Nummer 1,
00:21:55: beobachte das Ausdrucksverhalten deines Hundes ganz genau. Tipp Nummer 2, streiche diese hohe
00:22:00: Übungen und Gehorsamtsübungen wo immer möglich und da wo du sie brauchst, belohne sie richtig
00:22:08: fett. Tipp Nummer 3, beobachte dich, ob du die Erregung deines Hundes wert ist und dann sogar
00:22:15: unbewusst strenger, härter wie auch immer wirst. Tipp Nummer 4, ist etwas was du
00:22:24: lang und mittelfristig trainieren solltest, nämlich integriere Rituale, die für euch die passende
00:22:32: Erregung herleiten. Ich habe mit meinen Hunden im Laufe der Zeit natürlich viele, aber zu Beginn
00:22:39: zu ein, zwei richtig geile Rituale für draußen und für drinnen unterschiedliche aufgebaut,
00:22:46: die eine niedrige, eine hohe Erregung und eine niedrige zum Schluss, also wie so eine Art Welle
00:22:54: beinhalten. Und in der Sekunde, wo meine Hunde vom Erregungslevel zu hoch draußen waren, für
00:23:02: mich habe ich angefangen diese Rituale auf hohem Erregungslevel zu beginnen, also den Teil vorweg
00:23:08: mit dem relativ niedrigen Level, den haben wir ganz schnell durchgezogen, dann habe ich die
00:23:13: hohe Erregung sozusagen aufgegriffen und dann ein bisschen abfließen lassen und diese Rituale,
00:23:19: zum Beispiel die Art und Weise wie wir das x-leckerchen Spiel, was du vielleicht schon von uns
00:23:25: kennst oder woanders her kennst, wird gespielt haben, das hat immer auf dem selben Erregungslevel
00:23:32: innerhalb des Rituals geendet und wir haben immer den selben Abschluss gemacht und das coole daran
00:23:37: ist, wenn du das trainierst oder auch wenn du Entspannungsrituale trainierst, die eben nicht
00:23:44: vom tiefen entspannten Hund zum tiefen entspannten Hund, sondern vom leicht aufgeregten zum entspannten
00:23:50: Hund führen. Also in diese Rituale ein Absenken von Erregung mit einbarst, dann kannst du in
00:23:57: Situationen, wo dein Hund sehr aufgeregt ist, diese Rituale zücken, loslegen und es ist für
00:24:03: euch beide ganz normal, dass man danach cooler ist, dass man dann bei automatisch die Erregung
00:24:11: absenkt und damit hilfst du deinem Hund, wenn er sich selber nicht regulieren kann bei der
00:24:16: Eigenregulation. Ich hatte verschiedene Rituale dafür, ich habe mit der Naidi zum Beispiel
00:24:22: Körpertages als Rituale gehabt zum Erregung absenken und hatte dann sowas wie Futter,
00:24:29: Wurfspiele und danach eben die Körpertages als Abschluss, während sie bei mir noch ein paar
00:24:36: Sachen am Boden gesucht hat. Mit der Mini zum Beispiel hatte ich ein paar andere Sachen,
00:24:41: da hatte ich sie drückt sich an, mich ist auch eine Form des Körpertages aber ohne meine Hände
00:24:45: und ganz zum Schluss wurde dabei noch mal was geschleckt, dann hat sie sich abgeregt. Vorher
00:24:51: wurde dabei aber ein bisschen gerannt, ich bin von ihr weggegangen, sie konnte mir hinterherren
00:24:55: und so kann man eben so Rituale aufbauen, dass mehrere Dinge hintereinander stattfinden, die
00:25:02: immer wieder die Erregung am Ende auf ein für dich erträgliches Niveau bringen.
00:25:09: Tipp Nummer 5 schließt daran an, nämlich lerne mit der Erregung deines Hundes zu spielen und zwar
00:25:19: nicht nur sie runterzufahren durch Ruhe und Entspannungsübung, sondern lerne eben wellenartig
00:25:25: Erregung kommen und gehen zu lassen. Wenn du dich davor scheust, Erregung hochzufahren,
00:25:31: vielleicht auch mal wirklich Action mit deinem Hund zu machen, mit dem zu spielen,
00:25:36: all diese Dinge, dann kannst du nicht üben sie abzusenken und dein Hund kann nicht die Sau
00:25:42: rauslassen und kann nicht den Dampf rauslassen. Erregung ist ja nicht schlimm, wirklich nicht,
00:25:47: wenn du das immer noch glaubst, geh noch mal zu letzten Podcast Episode, hör dir die noch mal an,
00:25:52: weil ich kann das gar nicht oft genug sagen. Lerne Erregung gezielt hoch und runter zu fahren
00:25:59: und idealerweise lerne da drin auch die Signale, die dir wichtig sind, unter mittlerer und höhere
00:26:06: Erregung zu trainieren und passend zu belohnen. Das ist was, ich erlebe das so, so, so viel,
00:26:14: wie Menschen sich scheuen, die Erregung vom Hund in die Hand zu nehmen und ein bisschen
00:26:19: hochzuschäppern, weil sie sagen, oh nee, jetzt ist er doch endlich mal ruhig, jetzt will ich das doch
00:26:24: auch genießen. Ja, das darfst du auch ganz, ganz oft, aber manchmal ist es gerade, wenn du so
00:26:29: einen Raketenhund an deiner Seite hast, wichtig die Erregung runterzufahren und wenn du nie die
00:26:34: Chance nutzt, wenn dein Hund eine coole Sau ist, wirklich mal herzugehen und so sagen, jetzt greife
00:26:40: ich die Erregung auf, schäpper die ein bisschen nach oben, gucke, dass ich den ein bisschen aktiviert
00:26:45: kriege und dann fahr ich sie wieder runter, dann lernst du es nicht, weil dann willst du Erregung immer
00:26:49: nur dann runterfahren, wenn sein Organismus gerade sagt, niedriger Erregung ist keine gute Idee.
00:26:54: Und dann baust du euch ins Training Schwierigkeiten ein, die gar nicht da sein müssen. Das ist so ein
00:27:02: bisschen, als würdest du beim Krafttraining immer anfangen, sofort ganz hohe Gewichte zu stemmen
00:27:08: und nicht erst mal mit Kleinigkeiten anzufangen und ein paar Wiederholungen zu machen, damit das
00:27:14: ganze erst mal sich aufbauen kann. Und last but not least, wenn dein Hund diese Erregung
00:27:24: Probleme hat, dann musst du, wenn du die loswerden willst, euren Alltag durchleuchten und zwar nicht
00:27:33: nur situativ, sondern allumfassend. Es kann sein, dass die Ursachen für die Erregung deines
00:27:44: Hundes an ganz ganz anderen Punkten liegen. Vielleicht hat er Schlafstörung, vielleicht
00:27:50: hat er hormonelle Probleme, vielleicht verträgt er sein Essen nicht, vielleicht hat er Schmerzen.
00:27:53: Vielleicht hat er Konflikte mit dir oder mit jedem anderen, der im Haus lebt, wo er täglich viel
00:28:01: Energie dabei verbraucht, weil er nicht so richtig weiß, wo er dran ist und wie er damit umgehen
00:28:05: soll, die du gar nicht mit Punk bekommt, sondern die wie so ein Wasser legt, die ganze Zeit, also
00:28:11: wie so ein tropfender Wasserhahn im Prinzip, wo die ganze Zeit ein bisschen Impulskontrolle raustropft,
00:28:17: raustropft, raustropft, häufig zum Beispiel, wenn noch Katzen oder andere Hunde im Haus sind oder es
00:28:24: eine mehr Kinder im Haus gibt oder auch wenn in Beziehungen, wo Hunde mit Anwesen sind,
00:28:32: viel Streit oder Ärger oder stressige Zeiten sind. Also es gibt immer, wenn ein Hund diese
00:28:41: Erregung Probleme mitbringt, Dinge, die wir im Alltag finden, die wir optimieren können,
00:28:46: also finden wir immer, egal bei wem, aber wir finden bei den Hunden die Verhaltensprobleme
00:28:52: und/oder Erregungsprobleme bringen, immer Dinge, die wir im Alltag optimieren können, damit eben
00:29:00: der Hund, die Hunde, wieder ein dickeres Fell entwickeln und die Reaktion auf die Außenreize gar
00:29:10: nicht mehr so heftig ausfällt. Und es sind leider nicht selten die Dinge, von denen die Menschen
00:29:20: denken, dass sie sie machen für den Hund, Hundesport, Wiese mit Kumpels, lange ausgebige,
00:29:29: schnelle Gassigänge, Auspowern, all diese Dinge oder auch Dinge, wo sich im Alltag in Ritualen für
00:29:38: den Hund Unsicherheiten, Trainingsfehler solche Sachen eingeschlichten haben. Und das hilft
00:29:44: total, sich dieses thematisch vorzuknüpfen und einfach zu gucken, wo verschleudern wir das und
00:29:51: gibt es vielleicht ganz ganz ganz andere Ursachen, als wir das vermuten und der Hund ist eigentlich
00:29:58: zum Beispiel jaqulich total frustriert und grült deswegen jedes mal los, wenn er an Runde oder
00:30:03: Menschen sieht oder der ist in der Mehrhunde Haltung, not so amused und leidet da auch teilweise ein
00:30:13: bisschen runter. Das muss gar nicht so offensichtlich sein und deswegen hat er dann, wenn er das wild
00:30:19: widdert, einfach nicht mehr genug Impulskontrolle, um sich noch auf andere Dinge einzulassen. Also
00:30:26: lasst uns bitte gemeinsam durchleuchten, wo da das Lack im Alltag ist, wenn du Erregungspprobleme
00:30:33: hast, das kannst du mit uns zusammen in der Intensivbegleitung 1 zu 1, also im Special Care oder
00:30:40: du kannst es im Anders mit Hund Zirkel über viele viele Kurse. Ich würde dir als Einstieg in das
00:30:47: Erregungsthema wirklich um das zu durchleuchten, um die Punkte zu finden, wo Erregung sich aufbaut
00:30:52: und anstatt meinen Kurs vom Raketenhund zu holen, socke ein echter Klassiker bei uns empfehlen.
00:30:58: Den verlinken wir dir auch nochmal und wenn du dann sagst, hey ich brauch noch mehr, dann freuen wir uns
00:31:04: auch, wenn wir dich in den anderen Formaten kennen und begleiten lernen dürfen. In diesem Sinne
00:31:11: freue ich mich auf dich und hoffe, diese Episode hat dir viel mitgegeben und sage auf bald!
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00:31:53: SWR 2017
Andrea
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