#153 - Nur machtbesessene Menschen brauchen demütige Hunde

Shownotes

👉 In dieser besonderen Episode begrüße ich den renommierten Coach und Experten für menschliches Verhalten, Ingo Bauer. Wir sprechen darüber, warum Menschen oft nach vollständiger Kontrolle über ihre Hunde streben und demütiges Verhalten von ihnen erwarten.

👉 Ingo, der aus seiner langjährigen Erfahrung als Coach, Trainer und Stress-Mentor schöpft, bietet spannende Einblicke und Theorien, warum Kontrolle für viele Hundehalter:innen so wichtig ist und wie tief verwurzelte Verhaltensmuster dabei eine Rolle spielen. Dabei beleuchtet er sowohl historische als auch psychologische Hintergründe und zieht Parallelen zur menschlichen Verhaltensentwicklung und Erziehung.

🎧 Hör unbedingt rein und lass uns gerne auf den verschiedenen Kanälen wissen, wie dir diese Episode gefallen hat und was du für dich mitnehmen konntest.

So kannst du Ingo kontaktieren:

Ingo Bauer: Coach, Trainer, Facilitator

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hi, herzlich willkommen zu einer neuen Podcast-Episode von und mit Anne Bocher von Anlass mit Hund

00:00:07: und heute mit einem ganz besonderen Gast für mich, nämlich dem wunderbaren Ingo.

00:00:12: Ingo Bauer lebt in Frankfurt und ist für mich der absolute Experte in Sachen Menschen-Menschen-Verhalten

00:00:21: und Verhaltensveränderungen bei Menschen. Ingo begleitet uns im Team bei vielen Dingen

00:00:27: und ich habe ihn eingeladen, heute mit mir über das Thema zu sprechen, warum sich Menschen

00:00:35: demütige Hunde wünschen bzw. die absolute Kontrolle über ihren Hund. Es dreht sich heute also viel

00:00:43: weniger um Hunde als um Menschen und deren Verhalten und du kannst gucken, was du für dich an Inspiration,

00:00:51: Anregung oder sonstigen herausziehst. Hallo lieber Ingo, schön, dass du da bist. Magst du dich kurz vorstellen?

00:00:58: Hallo liebe Anne, vielen Dank für die tolle Vorstellung. Freut mich heute auf jeden Fall dabei zu sein und ich bin

00:01:05: schon wirklich gespannt. Ja, ich bin unterwegs, du hast gerade schon erwähnt, als Coach, Trainer,

00:01:10: Facilitator, Stressmentor. Da ist die begleite Einzelperson, die begleitet Teams eben bei ihrer

00:01:16: Entwicklung bei dem Wunsch nach Veränderungen oder an der einen Anstelle, wenn es auch mal darum geht,

00:01:20: sich selbst nur zu reflektieren und einfach mal zu gucken, was läuft denn vielleicht nicht ganz so,

00:01:25: wie ich mir das vorstelle und wie hättest du ihn gerne? Sehr schön und in dieser Rolle bist du heute

00:01:32: ja auch hier, das heißt du hilfst uns ein bisschen Menschen liebevoll wertschätzend, aber auch vielleicht

00:01:41: ein bisschen auf die Schippe nehmen zu interpretieren und zu gucken, was kann sich dahinter verbergen.

00:01:47: Ich weiß nicht, viele der Hörer*innen werden es kennen, dass wir ganz häufig das Bedürfnis haben,

00:01:57: dass unser Hund in einer Situation akkurates Verhalten zeigt, also zum Beispiel sich am

00:02:03: Bordstein hinsetzt, bevor er weitergeht oder andere Dinge machen. Diese Funktionen machen wir uns

00:02:10: nichts vor, der Hund ist genau so schnell wieder aufgestanden und losgeschossen und aus dem

00:02:15: Stand los gerannt wie aus dem Sitzen, aber sie geben uns das Gefühl, die Situation unter Kontrolle

00:02:22: zu haben und das Richtige zu tun bzw. auch die Situation zu gestalten und dieses Bedürfnis

00:02:34: nach Kontrolle, das Gipfel teilweise darin, dass Menschen eben sagen, Hunde, die müssen demütig

00:02:42: sein, die müssen dankbar sein für das, was wir ihnen tun, die müssen den absoluten Gehorsam zeigen

00:02:47: und absolut funktionieren. Immer permanent und eigentlich viel mehr als wir das von uns selbst

00:02:55: erwarten und ich würde gerne von dir wissen, was glaubst du, was sich hinter solchen Mustern

00:03:02: bei Menschen verstecken kann? Das glaube ich, gibt eine ganze Menge an Möglichkeiten und Theorien,

00:03:12: die ich auch für heute mitgebracht hatte, als du mir so das Thema für die Sendung genannt hast,

00:03:16: hat es natürlich bei mir auch schon mal so angefangen zu arbeiten. Ich habe ja mir erzählt,

00:03:20: ich habe leider aktuell selber keinen Hund bin, aber mit Hunden groß geworden und ein Aspekt,

00:03:25: der mir dann in den Sinn gekommen ist, ist an der Stelle glaube ich auch, wie haben wir gelernt,

00:03:31: mit Hunden umzugehen und wie haben wir gelernt, Hunde zu erziehen. Das heißt, ich glaube,

00:03:35: die Generation unserer Eltern an vielen Stellen ein anderes Verständnis von Tieren hat und uns

00:03:42: dieses Verständnis auch mitgegeben hat, dass sicherlich auch eine Prägung sein kann, wie wir

00:03:48: heute mit unserem Tier und unserem Mitbewohner umgehen. Das ist so ein Aspekt, der mich da

00:03:55: umgetrieben hat, wo ich mir denke, gut, man hat das vielleicht so gelernt, so dieses berühmte,

00:03:59: das war schon immer so, das haben meine Eltern auch schon so gemacht. Und da finde ich es immer

00:04:04: sehr schade, dass man sich oft schwer tut, aber so ist es immer mit Veränderungen,

00:04:09: auch darauf einzulassen zu lassen, was hat sich eigentlich seit dem entwickelt. Also bei mir sind

00:04:15: das jetzt 30, 40 Jahre her, seit wir Hunde hatten und da hat sich natürlich auch sehr viel getan in

00:04:21: der Entwicklung, in der Forschung, in der Verhaltensforschung, wo wir einfach gelernt haben,

00:04:25: wie können wir besser und anders mit Tieren umgehen, insbesondere jetzt auch hier mit Hunden.

00:04:31: Und das sollte auf jeden Fall für jeden und für jeder nochmal eine Inspiration sein, sich da auch

00:04:40: mal auf neue Wege einzulassen, sich damit zu beschäftigen, was ist denn heute wirklich auch

00:04:45: State of the Art? Und genau wie wir, ich sehe jetzt einfach den Vergleich mal her. Heute Kindes

00:04:50: anders erziehen, als wir es vor 40 Jahren gemacht haben, genauso sollten wir auch unseren Umgang

00:04:55: mit anderen Lebewesen reflektieren und entsprechend auch der Zeit und den Kenntnissen und Erfahrungen

00:05:03: anpassen. Das ist so mein erster Gedanke an der Stelle. Ich weiß nicht, wie siehst du den Punkt,

00:05:08: bevor ich meine weiteren Ideen und Gedanken aufs Tablet werfe. Total gemischt. Also ich

00:05:15: gebe dir ganz vielen Pumpen recht. Natürlich ganz viel, was wir in der Kindeserziehung mittlerweile

00:05:20: wissen oder in der Begleitung von Kindern wissen, kann man auf den Hund ummünzen. Vor allen Dingen

00:05:26: das, was wir über Kinder wissen bis zu einem Alter von sechs, sieben. Da kann man wirklich sehr viel

00:05:32: übernehmen. Und ich glaube auch, dass ganz viele von uns viel von zu Hause mitbekommen haben. Und es

00:05:39: ist ja auch nicht alles schlecht, was wir mitbekommen haben. Ich erlebe teilweise sogar Trends, wo ich denke,

00:05:46: ich hätte gerne wieder ein bisschen mehr davon, was ich als Kind über Hunde gelernt habe. So was wie,

00:05:52: wenn der Deutsch-Stratat meines Opa sich ins Körbchen legte und dabei brummte, dann war ganz

00:05:58: klar für alle, dieses Brummen bedeutet, der will jetzt seine Ruhe. Und wenn wir Kinder hingegangen

00:06:04: sind, wenn der im Körbchen war und wir hatten hinterher blaue Zahnabdrücke auf der Hand,

00:06:08: dann hat nicht der Hund Ärger gekriegt, sondern wir haben gehört, ihr habt doch gehört,

00:06:13: der hat gebrummt. Wir haben euch gesagt, der will seine Ruhe haben, wenn er brummt. Warum habt

00:06:17: ihr den Hund nicht in Ruhe gelassen? Also auf der Seite gab es glaube ich bei meiner Familie und

00:06:23: den älteren Generationen viel mehr Toleranz, den Hund auch Hund sein zu lassen. Auch gar nicht

00:06:29: diesen Anspruch, dass der Hund mit in die Innenstadt muss oder mit irgendwie in den Lifestyle gehört,

00:06:37: sondern irgendwie war der Hund viel mehr, der war zu Hause, mit dem ging man Gassi, mit dem hat

00:06:43: man was gemacht, der hat vielleicht auch noch Hof und Grundstück ein bisschen bewacht. Also der durfte

00:06:47: viel mehr Hund sein auf der einen Seite ohne diesen perfektionistischen Gesellschaftsanspruch.

00:06:52: Auf der anderen Seite im Umgang eine extreme Härte und eine extreme Vermenschlichung im Sinne

00:07:01: von der weiß genau was er getan hat, der weiß genau wofür das ist und so weiter und sofort.

00:07:06: Also ich weiß gar nicht, wie man das aus den letzten 30, 40 Jahren, welche Veränderungen man da

00:07:14: weglassen kann, also ob man das so pauschal sein kann, dass es das ist, was wir mitbekommen haben.

00:07:19: Wo ich dir total Recht gebe, Hundeerziehung an sich stammt ja ganz viel aus dem Einsatz,

00:07:26: also aus dem Einsatz als Schutzhund, Wachhund, Pütehund, Herdenschutzhund, Jagdhund und so

00:07:33: weiter und da haben wir ja bis heute sehr hierarchische Konzepte.

00:07:38: Absolut ja. Das heißt, da war der Hund in dem Moment eher ein schuldige Szenerausdruck,

00:07:48: aber gerade kein besserer, ein Werkzeug, das ich eben brauche, um zum Beispiel auf die Jagd zu gehen

00:07:53: oder um meine Schafherde unter Kontrolle zu halten oder als Wachhund, der eben anschlägt

00:08:02: oder gegebenenfalls zwei oder vier beinige Feinde vertreiben kann.

00:08:07: Genau, der war Nutztier. Der war Nutztier und aufgrund der, also der Hund ist, wenn nicht sogar das Tier,

00:08:15: was als erstes domestiziert wurde und hat die längste Verbindung zu uns Menschen und kann dadurch

00:08:22: auch, also löst in uns zum Beispiel mehr Oxytocin-Ausschütte aus als eine Katze. Also die Verbindung ist schon

00:08:29: eine andere, aber er war Nutztier und er wurde auch zum großen Teil ja so behandelt.

00:08:36: Also einerseits pfleglich, damit er sein Nutzen erfüllen kann, wie ein gutes Werkzeug und andererseits

00:08:46: aber auch mit der rustikalen Art, dass es zu funktionieren hatte. Ja, ich glaube, da hat sich

00:08:53: natürlich jetzt auch in den letzten Jahren eine Veränderung auch ergeben. Das heißt, das Tier

00:08:59: der Hund ist ja für viele auch Teil der Familie geworden, also schon ein Familienmitglied mit

00:09:07: einer entsprechenden Rolle. Wie ich habe eine engere Beziehung zum Tier. Ich glaube, so kann man das

00:09:15: ganz gut beschreiben, so wie ich es jetzt von außen auch erlebe, als ich mich zumindest jetzt

00:09:20: in meiner Kindheit erinnern kann, wo es doch so ein eher distanziertes Verhältnis auch zu den

00:09:26: Hunden war, die wir damals hatten. Und ich glaube schon, dass das auch eine Veränderung ist und

00:09:32: was man hier sicherlich auch sehr genau gucken sollte, wie kann man hier vielleicht auch Paläen

00:09:40: ziehen, warum bestimmte Menschen und das ist ja auch nicht jeder eher einen demütigen Rund

00:09:47: möchte und vor das. Wir sind von der muss jetzt tun, was ich sage und inwieweit dieses Verhalten

00:09:56: von diesen Menschen auch ein Verhalten ist, was sie anderen Menschen gegenüber entgegenbringen,

00:10:01: also nicht nur dem Tier, sondern eben auch anderen Menschen gegenüber und sich dann zu

00:10:05: fragen, woher resultiert dieses Verhalten. Oder ist es ein Verhalten, wo man merkt,

00:10:11: die Person verhält sich dem Tier anders gegenüber als die Menschen. Also man hat so eine weitere

00:10:21: These, Menschen gegenüber vielleicht ein Thema sich durchzusetzen oder wahrgenommen zu werden

00:10:28: oder akzeptiert, respektiert zu werden und in dem Moment das unerfüllte Bedürfnis an

00:10:34: der Stelle transportiert man auf das Tier und an dieser Stelle hat man dann die Erwartung,

00:10:42: ich gebe dem Futter, ich zahle die Hunde, steuer, dann hat das Tier jetzt auch zu tun,

00:10:47: so nach dem Motto, solange du deine Pfoten unter meinen Tisch steckst, hast du schon, was ich sage,

00:10:52: versuch man hier vielleicht auch gewisse Punkte zu kompensieren, die man eben beim Menschen oder

00:10:59: im Umgang mit Menschen nicht hat. Konntest du mir folgen an der Stelle? Ja, ich konnte hier folgen

00:11:06: und es deckt sich mit vielen Erfahrungen und in meinem Kopf hat es natürlich gerade sofort

00:11:10: weiter gearbeitet. Ich glaube, ich kenne es viel von zwei Varianten. Die eine Variante ist die,

00:11:16: die ganz gewöhnt ist, über andere Menschen Macht und Kontrolle auszuüben, wo das sozusagen das

00:11:26: angewohnte Verhaltensmuster ist, was ganz außer Frage steht, für die das einfach gar kein

00:11:33: anderes Weltbild gibt und den zweiten Aspekt, die Menschen, die vielleicht selber das Gefühl haben,

00:11:41: alle erwarten nur von ihnen, aber sie bekommen nicht die Unterstützung und nicht die Selbstwuchsamkeit

00:11:46: und nicht die Kontrolle über ihr Leben, wie sie sich das wünschen, die sehe ich auch und bei denen,

00:11:55: und das war das, was gerade so in mir gearbeitet hat, weshalb ich ein bisschen gezögert habe zu

00:11:59: antworten, bei denen habe ich das Gefühl, es ist häufig sogar noch extremer. Also es ist noch viel

00:12:06: mehr dieses, in der Sekunde, wo das Gegenüber nicht so funktioniert und die Erwartungen nicht

00:12:16: erfüllt werden, die noch vehementer und das wäre für mich total logisch an der Stelle,

00:12:23: weil jemand dessen Bedürfnisse überhaupt nicht erfüllt sind und der dann die Erwartung hat,

00:12:28: hier kann ich sie erfüllen und dann erfüllt es gegenüber die nicht, da kommt ja noch die

00:12:34: Enttäuschung dazu. Ja, absolut. Die Überforderung. Ja, ich glaube die Überforderung ist an der Stelle

00:12:44: auch noch mal ein ganz ganz wichtiger Punkt, die dann aus meiner Sicht so eine Unsicherheit führt,

00:12:50: das ist in dem Moment weiß ich nicht, wie das Tier an meiner Seite reagiert, wie gehe ich damit

00:12:57: oben, welche Wirkung hat das vielleicht auch auf andere, das heißt was denken vielleicht noch die

00:13:01: anderen von mir, ich will doch als der Hundehalter gesehen werden, der sein Tier und jetzt die

00:13:09: Zuhörerinnen und Zuhörer sehen jetzt gerade nicht, dass ich mit den Händen so Gänsefüßchen mache,

00:13:13: wenn ich das Wort Kontrolle sage, der seinen Bund unter Kontrolle hat, dass das Tier eben gut

00:13:19: benimmt und anderen Menschen und anderen Tieren gegenüber nicht auffällig ist, ich glaube,

00:13:26: dass das schon eine große Rolle spielt, auch dieses Reingehören wollen, nicht auffallen wollen und

00:13:33: nach außen in der Außenwahrnehmung eben als menschwagend genommen werden oder als Mensch

00:13:39: rundgespannt, wo es eben wirklich auch darum geht, dass man gut harmoniert und dass man als Mensch

00:13:45: sein Tier unter Kontrolle hat, zu Ausdrücke, das bedeutet nicht, dass ich es gut finde,

00:13:52: an der Stelle aber glaube, das ist schon das eine oder andere, was bei den Menschen im Hinterkopf

00:13:59: ist, nicht umsonst, hat man oft genug auch beim Spazierengehen, jetzt kriegen sie mal ihr Tier

00:14:05: unter Kontrolle, halten sie mal ihr Tier zurück, das sind ja dann schon auch Aussagen, wenn ich damit

00:14:10: konfrontiert werde, was macht das mit mir, das wirkt natürlich so, als hätte ich mein Tier nicht

00:14:16: unter Kontrolle, also ich wirke vielleicht auch schwach, ich wirke vielleicht auch nicht

00:14:22: diszipliniert genug oder was auch immer bei jedem einzelnen, ich glaube, das sind ganz,

00:14:26: ganz individuelle Faktoren, die da eine Rolle spielen, da einen Einfluss auch haben in der Art und Weise,

00:14:32: wie ich damit umgehe und das macht, macht da glaube ich auch für viele nochmal einen Grund,

00:14:41: warum man sagt, durch diese Kontrolle habe ich eine, oder durch diese Macht eines,

00:14:48: warum habe ich vermutlich eine Kontrolle und wirke dadurch auch souverän nach außen,

00:14:54: werde akzeptiert, also du merkst gerade in meinem Kopf passiert gerade ganz viel,

00:14:58: ganz viele Gedanken an der Stelle zu dem Thema, was auch daran liegt, dass ich glaube,

00:15:04: dass es sehr viele unterschiedliche Gründe gibt, warum Menschen eben sich genau so verhalten oder

00:15:10: genau ein solches Verhalten von ihrem Hund auch fordern. In meinem Kopf passiert auch ganz viel

00:15:18: und du hast mir da jetzt gerade gefühlt so viele Bälle zu bespielt, das eine ist, ich glaube,

00:15:24: dass viele genau das Problem haben, was du gerade geschildert hast, sie wollen nicht unangenehm

00:15:31: auffallen, wenn sie auffallen, dann möchten sie gerne als verantwortungsbewusst, kompetent und

00:15:38: fürsorglich auffallen und gleichzeitig aber nicht suggerieren, dass der Hund irgendwie Kindersatz

00:15:44: wäre, weil das wird ja dann vielleicht auch noch belächelt, das heißt, das ist ja auch so

00:15:48: diese Rollenveränderung, die wir zu Beginn angesprochen haben, das ist ja was, was aus verschiedenen

00:15:55: Perspektiven unterschiedlich betrachtet wird und was auch unterschiedliche Meinungen hervorruft

00:16:00: und ich glaube, dass viele auch wirklich Angst haben, dadurch unangenehm oder negativ aufzufallen

00:16:07: und dann eher dem Hund gegenüber hart werden, als sich selbst nach außen hin abzugrenzen und

00:16:17: das zweite was du gerade genannt hast mit diesem Souverän, das ist ja sogar so, dass wir wollen

00:16:22: nicht nur selber Souveränen wirken, sondern fragen auch immer wieder ganz viele, wie kriege ich

00:16:27: mein Hund Souverän und eigentlich meinen sie damit gesellschaftlich angepasstes Verhalten.

00:16:34: Und ich habe mal für einen Vortrag der Souveräne Hund, die bin ich damit eingestiegen, woher der

00:16:41: Begriff Souveränen kommt und der Begriff Souveränen bedeutet tatsächlich Macht ausüben. Also eigentlich

00:16:52: geht es bei dem Souveränen Staat zum Beispiel um den Staat, der Macht ausübt und es geht bei

00:17:00: Souveränität ganz häufig um das Aufstellen und Durchsetzen von Regeln. Also ohne, dass ich

00:17:06: jetzt damit meine, dass Gewalt angewendet wird, das muss ja nicht immer alles direkt gewalttätig

00:17:11: sein, aber es geht ganz viel um Macht ausüben und ich glaube, dass du sehr viel Recht hast,

00:17:15: dass das genau dieses Ding ist. Wir wollen verantwortungsbewusst, wir wollen kompetent

00:17:21: wirken in der Sekunde, wo der Hund aber nach außen hin nicht das tut, was gesellschaftliche

00:17:28: Norm ist. In der Sekunde werden wir hilflos, fühlen uns selber unwohl und dann versuchen wir es eben

00:17:36: über diese Machtausübung zu kompensieren. Also wir Menschen, nicht jetzt im Spezellen, sondern wir

00:17:45: Menschen. Absolut ich glaube, dass es für viele auch ein Aspekt der Sicherheit gibt, im Sinne von

00:17:53: indem ich an der Leine reise oder indem ich ihm bestimmte Tätigkeiten vollbringe, die für

00:18:00: das Tier sicherlich nicht gut sind, aber die mir eben helfen, das Gefühl dieser Kontrolle zu haben

00:18:06: oder Menschen ihre Runde anbrüllen, wo ich bedenke, warum oder hört er schwer. Und ich glaube, dass

00:18:13: für viele auch diese Sicherheitsfaktoren eine große Rolle spielt. Ich weiß nicht, wie, so nach

00:18:19: der Mutter, ich weiß nicht, wie ich sonst mit dem Tier umgehen soll, wenn das Tier jetzt anders

00:18:23: reagiert, wie das, was gerade in meinem Kopf als mögliche Lösungen für die Situationen akzeptabel

00:18:30: sind, im Sinne von mir kommt ein anderer Hund entgegen, mir kommt eine Familie mit kleinen

00:18:34: Kindern entgegen, die vielleicht auch mein Tier zu rennen, was auch immer, wo ich selber weiß,

00:18:38: vielleicht hat mein Tier da auch ein Thema mit und ich weiß, okay, das kann ich nur umgehen,

00:18:44: indem ich so und so reagiere, indem ich macht, vermeintlich macht ausübe über das Tier. Aber ich

00:18:50: glaube, das sollte erst einmal dazu führen, dass man sich selber mal hinterfragt, was müsste

00:18:56: ich denn bei mir verändern, um anders mit der Situation umgehen zu können, um dann auch

00:19:01: den Hund in der Situation anders führen oder begleiten zu können. Also, was gibt mir mehr

00:19:08: Sicherheit an der Stelle, um Souveräner, damit meine ich jetzt nicht durchmacht, sondern

00:19:16: gelassen und entspannt die Situation, gemeinsam mit meinem Tier meistern zu können. Und ich sehe

00:19:24: schon, du löchst gerade, weiß ich bin jetzt gerade so ein bisschen hergesprungen, aber das war

00:19:30: ein Aspekt, der mir hier nochmal gerade in den Kopf gekommen ist, so das Thema Sicherheit, auch im

00:19:36: Umgang mit der Situation, jetzt komme ich natürlich mit meinem Coaching hintergrund immer nochmal aus

00:19:41: etwas anderen Richtungen. Deswegen wollte ich da gerade meinen Gedanken einfach mit dir teilen.

00:19:46: Ich löche, weil du mir ganz viel aus dem Herzen sprichst und weil ich das gerade sehr liebe,

00:19:52: dass wir beide uns bewusst entschieden haben, diese Episode nicht vorzubereiten und sie trotzdem

00:19:57: mir so aus dem Herzen spricht, weil wir haben also für dich, liebe Zuhörerinnen, lieber Zuhörer,

00:20:03: wir haben uns ganz bewusst entschieden, diese Episode nicht vorzubereiten. Wir können sehr lange

00:20:08: und intensiv über solche Themen diskutieren und sprechen, aber je mehr wir es natürlich

00:20:14: vorbereiten, desto tiefer sind wir auch schon drin und desto vielleicht weniger authentisch wird

00:20:21: es auch. Ich musste vor allen Dingen lächeln, weil ich mich an eine Situation von mir und meinen

00:20:26: Hunden erinnert habe, in denen ich mich meinen Hunden gegenüber Scheiße verhalten habe und von der

00:20:33: Außenwelt eine totale Verstärkung haben und das war total spannend. Also wir sind gassig gegangen,

00:20:42: die beiden Hunde an sehr langen Leinen, die Leinen waren leicht glitschig, wir mussten über einen

00:20:48: ungestürzten Baum klettern, ich war mit den beiden Hunden alleine und während wir über den Baum

00:20:53: klettern, stürmt der größere Hund, die Nayeli, los. Ich hatte diese glitschige Leine in der Hand,

00:21:00: habe versucht, die festzuhalten und die hat mir einen Fingernagel umgerissen, also so richtig,

00:21:04: mit Blut und Eindrumme dran, auf diesem Baumstamm gestanden und habe geschrien. Also wirklich,

00:21:11: verdammt noch mal so eine Scheiße, kannst du dich nicht zusammenreißen? Weil es mir so weht hat,

00:21:16: bin ich wirklich in diesem Schmerz total aus der Haut gefahren und ab da sind beide Hunde den

00:21:22: restlichen Gassi gegangen. Wirklich, unsere Trainerin Nora würde jetzt sagen, wie Zinnsoldaten

00:21:28: an meiner Seite gegangen, perfekt. Also da war nichts mehr mit weh going großartig in die Umwelt

00:21:35: oder wir machen irgendwas mit an der Leine ziehen oder losrennen, sondern die sind perfekt

00:21:41: neben mir gelaufen, vollkommen konstaniert natürlich, sie haben sie überhaupt nicht mehr mit der

00:21:45: Umwelt beschäftigt, die waren total erschüttert, weil sie das von mir nicht kannten. Aber von

00:21:50: außen habe ich ganz viel gekriegt, so beim Spazieren gehen von Leuten, die ich überhaupt nicht kannte,

00:21:55: so, oh, die sind aber gut erzogen, die sind aber brav, das machen die aber schön. Und ich bin da hergegangen

00:22:02: und ich hätte nur rotz und was erheulen können, weil mit einer solchen Aktion gefühlt in dem Moment

00:22:09: ich das Vertrauen meiner Hunde so getreten habe, dass sie so verunsichert waren. Es war beim nächsten

00:22:18: Spaziergang auch gut und 20 Minuten später wahrscheinlich schon, aber das war für mich ein so

00:22:23: bezeichnendes Erlebnis. Ich kann mir aber vorstellen, wenn ich nicht vorher schon gewusst hätte, wie

00:22:30: wichtig mir das ist, dass meine Hunde aktiv an der Umwelt teilnehmen, dass sie nicht, dass sie

00:22:35: hundgerechtes Verhalten zeigen und nicht eine Verhaltensarmut besitzen. Wenn ich nicht vorher schon

00:22:42: gewusst hätte, wie Freude an ihnen aussieht, dass diese Bestärkung von außen in der Situation,

00:22:49: wo ich gerade so verunsichert war, mich auf eine andere Bahn gelenkt hat.

00:22:53: Jetzt schlagen hier so ein bisschen zwei Herzen in meiner Brust. Ein Herz davon sagt,

00:23:03: so durchlernen wir, wir lernen durch vieler. Und wir tut es sehr um die Tiere leiden,

00:23:08: durch die Situation gegangen sind. Aber auf der anderen Seite hast du ein Verhalten,

00:23:14: einen Tag gelegt, hast dich selbst reflektiert und hast gemerkt, ich möchte mich das nächste

00:23:17: Mal anders verhalten. Und ich glaube genau das brauchen wir Menschen an vielen Stellen,

00:23:23: um uns einfach auch entwickeln zu können. Wo ganz vielen fehlt, ist aber genau diese

00:23:29: Selbstreflektion und oft auch mal das Verständnis und das Einsehen, dass wir alle nicht perfekt

00:23:38: sind. Also genau zu sagen, auch wir sind, liebe Wiesn, die halten sich nicht immer 100% unter

00:23:47: Kontrolle haben. Das ist so, das ist vielleicht auch ganz gut so. Wir sollten mal mal gucken,

00:23:51: dass wir natürlich in gewissen Rahmen unterwegs sind. Keine Frage. Nur auf der anderen Seite,

00:23:55: ist es glaube ich auch wichtig dann zu erkennen, was habe ich jetzt getan,

00:24:01: was hat das mit meinem Umfeld gemacht in dem Moment mit deinen beiden Hunden. Und war das gut,

00:24:08: war das nicht gut und was möchte ich das nicht mal anders tun und was brauche ich dann vielleicht

00:24:12: auch, um das nicht mal anders in so einer Situation reagieren oder besser agieren zu können. Ich

00:24:18: glaube, das ist der spannende Aspekt an der Stelle, wo es eben auch darum geht, sich selbst zu

00:24:24: reflektieren und zwar, was ist gut gelaufen und was ist vielleicht nicht so gut gelaufen,

00:24:28: um daraus eben auch Veränderungen und Entwicklungen ableiten zu können. Ja und ich glaube,

00:24:37: für mich war ein ganz wichtiger Aspekt damals zu erkennen, dass verantwortungsbewusstes Handeln

00:24:45: nicht bedeutet, dass ich alles 100% unter Kontrolle haben muss, sondern dass auch wenn ich die

00:24:51: Verantwortung für meine Hunde trage, es immer dazu passieren kann, wie im Straßenverkehr,

00:25:00: eines meiner Lieblingsbeispiele, immer wenn es um Hundetraining geht oder wie auch im ganz normalen

00:25:05: miteinander. Es kann passieren, dass ich verantwortung trage, aber die situation

00:25:11: trotzdem nicht kontrollieren kann, sondern nur das beste draus machen. Und ich habe zum

00:25:16: Beispiel mit meinen hunden aus der reflektion heraus erstens ein richtig gutes stoppsignal

00:25:21: geübt, dass ich ihn einfach zu rufen kann, dass ich stoppen sollen und ich habe draus gelernt,

00:25:26: dass ich in solchen fällen einfach die Leinen abmache oder loslasse und dafür sorge, dass die

00:25:32: hunde eben warten, bevor ich über den Baumstamm geklettert bin oder umgekehrt. Also, ne? So einfach

00:25:37: ein bisschen vorausschauend da handeln. Ich glaube, dass du ganz vielen Zuhörerinnen,

00:25:45: vor allen Dingen aber auch ein paar Zuhörern hier aus der Seele sprichst, diesen Perfektionismus

00:25:52: gehen zu lassen und gleichzeitig wird vielen Menschen von einer großen Schah an Hunde Trainern

00:26:00: und Trainerinnen suggeriert das Kontrolle über den Hund und Gehorsam, dass das hierarchische

00:26:10: Verhältnis zwischen Mensch und Hund der einzige Weg ist, im Grunde ein Hund sicher zu führen.

00:26:18: Und jetzt mal unabhängig davon, dass du vielleicht die Hundeseite nicht beurteilen

00:26:24: kannst, wenn du aus dem Führungskontext hörst. Es muss hierarchisch sein und Kontrolle ist der

00:26:32: einzige Weg. Was denkst du aus deiner Menschenperspektive? Also Mensch zum Mensch sozusagen,

00:26:42: human to human. Ich bin ein Freund von offenen Miteinander, von wenig Hierarchien. Es braucht

00:26:51: aus meiner Sicht im Miteinander gewisse Regeln. Regeln meine ich jetzt nicht immer starre Gesetze,

00:27:02: die brauchen wir auch, einfach um uns und unsere Gesellschaft einen Rahmen zu geben und ich glaube,

00:27:07: wir alle brauchen einen Rahmen auch im beruflichen Kontext. Was aber viele Menschen, gerade auch

00:27:14: in Führungspositionen, oft für Herausforderungen stellt, auch mal loslassen zu können und du hast

00:27:20: gerade das Beispiel mit der Leine gelassen, sondern zu sagen, ich habe einen klaren Auftrag,

00:27:25: ich habe ein Ziel, ich möchte etwas erreichen. Ich formuliere dieses Ziel und arbeite dann eben

00:27:33: entsprechend mit meinen Menschen darauf hin und viele Führungskräfte glauben, dass sie es nur

00:27:37: erreichen, indem sie die Mitarbeiter sehr eng begleiten, weil sie der Meinung sind. Nur sie sind

00:27:44: diejenigen, die es wirklich richtig wissen, richtig können und richtig kennen und das ist ohne sie

00:27:49: nicht funktioniert. Ich persönlich vertrete da einen anderen Ansatz, ich habe auch über 20 Jahre

00:27:55: Führungserfahrung, auch ich durfte mich an ganz, ganz vielen Stellen entwickeln und ich habe damals

00:28:00: mit Mitte 20 meine erste Führungsrolle übernommen und ich würde heute sicherlich anders daran gehen

00:28:05: oder gehe heute anders an Führungsthemen, als ich damals gemacht habe, auch dass meine Entwicklung

00:28:09: versuche aber immer, die Kolleginnen und Kollegen eher zu unterstützen, zu fordern, aber auch zu

00:28:18: fördern, um sie wirklich zu befähigen, Dinge selbst zu lösen, um mit Situationen eben auch

00:28:24: selbst klarzukommen. Das kann nahe sein, dass man regulierend eingreift, weil das kann auch mal

00:28:28: eine Rolle der Führungskraft sein, das nehme ich auch mal vor meine Mitarbeitungsstelle oder

00:28:32: dass ich eben in bestimmten Situationen Hilfe anbiete und viele Führungskräfte, die ich erlebe,

00:28:40: die sehr stark Micro-Management in der Kontrolle sind, kommt es aus meiner Sicht unter anderem

00:28:48: daher, dass sie eben das Vertrauen in ihre Mitarbeitenden nicht haben, dass sie selbst für

00:28:55: sich noch nicht definiert haben, was bedeutet Führung eigentlich für mich. Ich kann mir gut

00:29:00: auch vorstellen, dass der ein oder andere, die ein oder andere Hundebesitzer, Hundebesitzer,

00:29:04: Rennen auch für sich selber noch gar nicht festgelegt hat, was heißt es eigentlich für mich? Wie

00:29:09: möchte ich denn als Hundehalter, Hundehalterin agieren? Wie möchte ich da sein? Was ist mir

00:29:15: wichtig, was ist mir nicht wichtig? Und du weißt wahrscheinlich jetzt gleich, was als nächstes kommt,

00:29:20: nämlich das Thema, welche Werte sind mir an der Stelle wichtig? Und ich glaube, dass wir da

00:29:23: durchaus auch parallel haben und mir kommt da gerade ein spontaner Gedanke, liebe Anne. Eines meiner

00:29:30: Methoden, die ich sehr gerne anwende, ist ein individuelles Führungsleitbild für Führungskräfte,

00:29:35: indem es eben darum geht, was macht Führung für mich aus? Vielleicht könnte man sowas ja auch mal

00:29:41: in die Welt übertragen für Hundetrainerinnen und Hundetrainer oder eben auch Hundehalterinnen,

00:29:47: Hundehalter, so sagen, was macht eigentlich für mich oder was macht nicht einen guten oder einen

00:29:53: weniger guten Hundehalter, Hundehalterin, was möchte ich, was möchte ich nicht und welche

00:29:57: Werte sind mir auch in dem Kontext wichtig? Vielleicht man ansatzuber mal die Köffe zusammenstecken,

00:30:05: könnte aber das mir hier kurz am Rande. Und ich glaube, dass jeder für sich einfach noch mal

00:30:13: gucken darf, wie möchte ich führen, was macht das auch mit den Menschen? Um mich herum, wenn ich

00:30:20: die so führe, hilft es den Menschen eher in die Kraft, in die Energie zu kommen oder es ist eher

00:30:26: etwas, wo ich andere auch bewusst klein halte, um mich selbst dadurch groß zu fühlen. Das ist

00:30:32: auch so ein Aspekt, den ich da immer wieder leider erleben darf. Bei diesem Micromanagement

00:30:39: handelt es sich ja genau um das, was viele Menschen mit ihren Hunden machen, also denen wirklich

00:30:44: jeden Schritt anzusagen und eben nicht loslassen zu können. Und du hast mir gerade an ganz,

00:30:51: ganz vielen Punkten steil Vorlagen gegeben und natürlich können wir ganz viel immer miteinander

00:30:56: machen. Also auch so Wertebilder und so ist für uns in der Tat ein ganz wichtiges Thema. Ich

00:31:04: möchte an zwei Punkten, glaube ich, einsetzen oder ansetzen. Das eine, was ich sehe, ist halt

00:31:15: wirklich dieses Micromanagement und Schritt für Schritt ansagen und es über Kontrolle lösen. Und

00:31:22: du hast eben gesagt, dann fehlt das Vertrauen in das Gegenüber oder auch das Vertrauen in sich

00:31:29: selbst vielleicht, die Situation lenken zu können, auch wenn es über kleine Grenzen hinausgibt,

00:31:37: also auch wenn es aus dem Fahrplan hinausgeht. Das heißt ja, eigentlich bedeutet es, ich bin mir

00:31:44: der Sache als Führungskraft in dem Fall nicht sicher. Ich mache das immer ganz gerne mit Führungskräften,

00:31:52: denen ich arbeite fest und gerade Jungführungskräfte. Für diese ist immer so eine besondere

00:31:55: Herausforderung, wenn sie das erste Mal in die Führung kommen, wo ich dann immer sage, naja,

00:31:59: mach deinen Mitarbeitenden, mach deinen Team klar, wo wollt ihr denn hin? Ihr wollt da oben auf

00:32:05: den Berg? Ihr wollt da idealerweise auch zusammen hin? Kann man natürlich auch gemeinsam gucken,

00:32:11: haben wir das richtige Schuhwerk, haben wir die richtige Ausrüstung, haben wir genug Wasser

00:32:14: dabei, dass wir alle gut ankommen. Welche Geschwindigkeit gehen wir? Am Ende des Tages,

00:32:21: wenn man aber bestimmte Ziele vorgibt, eben auch mal zu sagen, ich akzeptiere, wir laufen

00:32:27: zusammen los und wir treffen uns heute Mittag da oben auf der Hütte und jeder kann für sich

00:32:32: entscheiden, wie gehe ich denn den Weg dahin? Man kann gemeinsam im Team gehen, der eine läuft

00:32:36: vielleicht den eher flacheren Weg, der nächste nimmt den steileren Weg und dann muss ich auch

00:32:42: mal akzeptieren, dass andere Menschen den anderen Weg gehen, der vielleicht ein bisschen umständlicher

00:32:46: ist, der vielleicht ein bisschen länger ist als meiner. Wichtig ist für mich an der Stelle,

00:32:50: aber dass wir dann wieder am Ziel ankommen und zwar an dem Ziel, was wir vereinbart haben.

00:32:56: Schlecht ist, wenn da einer für der A ist und der andere für die L. Dann haben wir natürlich auch

00:33:01: leicht nicht klar genug kommuniziert und ich glaube Kommunikation ist der Ausrüstungsaspekt,

00:33:04: aber einfach auch mal loszulassen und zu akzeptieren, so lange ich meinen Ziel erreiche,

00:33:10: auch wenn der Weg dorthin vielleicht ein bisschen anders ist, als ich es mir vorgestellt oder erwartet

00:33:15: habe. Das kann für viele auch schon eine harte Arbeit sein, dahin zu kommen und loslassen

00:33:23: zu können, führt dann aber in der Regel auch dazu, dass es dann entspannter und gelassener wird

00:33:28: im Umgang miteinander, weil man sagt, okay, ich habe den Mitarbeiter, der Mitarbeiterin jetzt gesagt,

00:33:32: bitte erreiche Folgen des Ziels und so lange das Ziel erreicht ist, ist ja alles gut. Und natürlich

00:33:38: kann man dann auch mal gemeinsam reflektieren, wäre es besser, wäre es schneller, wäre es anders

00:33:42: gegangen, aber vielleicht, und das ist für viele auch ein Aha Moment, lernt man dann plötzlich,

00:33:47: dass es noch andere Wege gibt und die vielleicht sogar interessanter, spannender oder herausfordernder

00:33:53: sind, als den Weg, den ich im Kopf hatte. Ich übertrag das jetzt mal auf zwei Bilder, damit

00:33:59: vielleicht wieder ein bisschen greifbarer wird für Menschen mit Hund. Das eine ist natürlich das,

00:34:04: wie mache ich das als Hundetrainerin? Also bin ich in der Lage, Menschen auch ein Stück weit

00:34:10: ihren eigenen Weg zuzuzust lassen oder sage ich ihnen, es gibt nur meinen, das ist das eine. Und

00:34:17: beim Hund ist es ja auch so, dass wir, wenn wir sagen, wir machen das Micro Management und wir

00:34:25: sagen jeden Schritt, dann sind wir halt auch dafür zuständig, dass jeder Schritt vorgegeben wird.

00:34:31: Also bei deinem Bild wäre es dann, ich müsste sagen, wie viel Wasser wird mitgenommen. Ich würde

00:34:37: sagen, wie lange ist die einzelne Schrittlänge, damit alle mitkommen. Und wenn wir uns verschätzen,

00:34:42: dann ist es alleine meins. Bei dem Weg mit jeder darf so sein Weg gehen, aber wir haben Anfang

00:34:48: und Ende des Ganzen, würde ich akzeptieren, wenn der Hund zum Beispiel vom Weg runter geht und

00:34:54: einen Bogen um andere Hunde geht und dadurch nicht mehr an meiner Seite bleibt und vielleicht auch mal

00:34:59: einen Moment an der alleine zieht und um eine Situation aus dem Weg zu gehen. Und ich glaube,

00:35:04: was ganz, ganz wichtig ist für Hunderhalter*innen ist zu erkennen, immer dann, wenn jemand sagt,

00:35:12: es gibt nur diesen einen Weg und du musst jetzt dies und dann jenes und dann das und dann das tun,

00:35:18: sagt es weniger über den Hund und den Menschen oder über die Korrektheit des Weges als über

00:35:25: die Perspektive des Anleitenden. Würdest du dazu stimmen? Absolut, ich nehme da immer gerne so dieses

00:35:33: Bild eines Bevis oder dieses Gänzen, wenn man dann so Stehempfang hat und dann steht es wieder mit

00:35:40: einem Gläschen, Glubberweinchen oder leckeren Betränken und dann kommen diese Herrschaft mit

00:35:46: das Tabletz rum und dann probiere ich da mal ein bisschen, probiere da mal so ein bisschen und

00:35:50: das ist immer so ein schönes Bild, wo ich finde, wenn es darum geht, zuzuhören, auszuprobieren und

00:35:59: für sich und den Hund festzustellen, funktioniert das für den Hund und für mich und vor allen Dingen

00:36:05: für uns als Team oder ist es etwas, was eben nicht funktioniert. Das weiß ich aber erst,

00:36:10: wenn ich es ausprobiert habe oder kann ich diesen Tipp nehmen, ausprobieren und kann dann etwas

00:36:16: verändern, um ihn dann zu meinen, um ihn dann für mich auch funktionierbar zu machen. Ich glaube,

00:36:22: das ist der spannende Weg an der Stelle, nämlich sich auch zu trauen, das Selbstbewusstsein zu

00:36:29: haben, auch scheitern zu dürfen, zu sagen, ich habe es ausprobiert, das war nichts, das kann

00:36:34: ja auch mal passieren, aber ich lerne dadurch, wie ich es vielleicht das nächste Mal nicht mehr mache.

00:36:39: Ich glaube, das ist auch ein wichtiger Aspekt an der Stelle. Also meine Gedanken, deswegen finde

00:36:44: ich dieses Silber Tablet, Peter, so ganz schön an der Stelle. Ich glaube, dass für das Silber Tablet

00:36:49: ganz, ganz wichtig ist, dass wir uns im Vorfeld über die Werte klar werden, weil wenn wir sagen,

00:36:55: wir sind Vegetarier, dann probieren wir vielleicht nicht von dem Silber Tablet mit dem gebratenen

00:37:00: Hühnchen und was wir halt nicht vergessen dürfen ist, der Hund lernt ja trotzdem, der Hund weiß

00:37:07: nicht, dass das gerade ein Experiment war und vielleicht findest du da nochmal ein Beispiel,

00:37:13: wie es sich für Mitarbeitende, vielleicht auch junge Mitarbeitende anfühlt, wenn der Chef

00:37:22: sehr in den Methoden switcht und heute sozusagen sagt, du darfst alles und das ist das Ziel und

00:37:30: da treffen wir uns und machen mal und am nächsten Tag wieder Schritt für Schritt vorgibt.

00:37:34: Ja gut, das führt zu Unsicherheit an der Stelle, das heißt man weiß in dem Moment,

00:37:39: oder die Mitarbeitenden wissen in dem Moment nicht, was ist richtig, was ist falsch, was darf ich,

00:37:44: was darf ich nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass es natürlich dann auch für ein Hund ähnlich

00:37:49: ist. Die Unsicherheit wirkt sich dann natürlich auf die Arbeitsergebnisse aus, auf das Miteinander

00:37:56: und jeder versucht dann in dem Moment auch eher weniger zu tun, um keine Fehler zu machen,

00:38:04: um dann eben auch von dem Vorgesetzten oder von der Vorgesetzten, wie man so schön sagt,

00:38:09: keine Aufendeckel zu kriegen. Und so enger wird natürlich auch das Feld, in dem ich agiere,

00:38:14: umso enger wird natürlich auch die Art und Weise, wie ich mich traue, neues auszuprobieren und

00:38:23: welchen Einsatz ich an der Stelle auch bringen kann, also wie motiviert bin ich dann auch noch.

00:38:28: Es gibt Menschen, die wollen bewusst zu einer Arbeitsunfältigkeit, die wollen ganz klare

00:38:32: Regeln haben, die wollen morgens um 7 Uhr am Streitbisch sitzen und die wollen sagen, hier hast

00:38:38: du jetzt 15 Blatt Papier, die sind bitte heute Mittag um 12 Uhr fertig und zwar musst du die genauso

00:38:43: abtippen in genau dieses Formulat, damit sind die total glücklich. Es gibt aber auch Menschen,

00:38:48: die wollen, was ich vorhin beschrieben habe, reinkommen und haben gesagt, okay, ich hier

00:38:53: ist ein Problem und löse das Problem bitte, heute Mittag um 12 Uhr gibt es mir bitte in

00:38:56: der Zwischenstand oder das Ergebnis, wie ist das Ganze ausgegangen und ich glaube,

00:39:03: dass es da auch individuell für jeden einen eigenen Rahmen benötigt, indem sich die Person

00:39:08: auch gut und sicher und wohl fühlt. Und dann gegebenenfalls weiterentwickeln kann.

00:39:13: Mhm, genau. Würde für mich bedeuten, dass jemand, der nur mit Menschen arbeiten kann,

00:39:25: die genau nach ihr seinen Vorstellungen ticken oder dem das extrem wichtig ist, immer dann ein

00:39:33: Problem bekommt, wenn er mit jemandem arbeitet, der selber Freiheit haben möchte.

00:39:38: Würde ich jetzt nicht generellisieren, aber da ist natürlich die Gefahr relativ groß.

00:39:45: Was mich jetzt an der Stelle interessieren würde, also Frage an die Hunderexperte in die

00:39:50: Linie Anne, nachdem ich jetzt gerade dieses Beispiel gesagt habe mit Mitarbeiter A, der

00:39:55: eben sehr klare Strukturen braucht und Mitarbeiter B, der eher so der Freigeist ist, kann man

00:40:01: das auch auf Hunde übertragen, wir haben Hunderassen wirklich, so wie es in den Medien

00:40:08: immer dargestellt wird, bestimmte Verhaltensweisen, wo man eben sagt, ein Chihuahua reagiert

00:40:14: eben anders und braucht vielleicht an der Stelle eine andere Aufmerksamkeit, einen anderen

00:40:21: Rahmen als ein deutscher Schäferund. Ja, also unsere bei den Hunden sind wir leider noch

00:40:30: lange nicht so weit wie bei den Menschen und bei den Kindern, dass wir das angewandte

00:40:35: Forschungswissen auch anwenden. Also ein kleines Beispiel, wir betreiben bei den Hunden nach wie

00:40:42: vor Eugenik, das was bei den Menschen längst als absolutes Logo deklariert ist, schon seit

00:40:50: langer Zeit, dass man immer nur die stärksten, besten auf eine bestimmte Art und Weise

00:40:57: aussehnsten oder sich verhaltenen Menschen miteinander verpaart. Also das was die Nazis

00:41:03: gemacht haben oder machen wollten, das machen wir bei den Hunden schon noch in der Rassehunde

00:41:10: gezucht und das führt natürlich zu einer gewissen Verhaltensverarmung. Das heißt, wir

00:41:17: haben schon rassisch spezifische Unterschiede, was das leicht auslösbare Verhaltensreportoire

00:41:27: angeht. Was wir nicht haben, ist große genetische Vielfalt bei Hunden, auch wenn wir uns das

00:41:35: gerne vormachen, es ist ähnlich wie bei Menschen, so richtig groß ist die genetische Vielfalt

00:41:39: gar nicht. Eigentlich sind wir im Kern doch alle ziemlich ähnlich und ziemlich gleich

00:41:44: und natürlich hat jeder Hund alle Hundeverhalten in sich angelegt. Wir halten diese Hunde nur

00:41:52: selten so, dass sie die auch wirklich ausleben können. Und das was du eben von Menschen beschrieben

00:42:01: hast, der eine, der immer genau nach Plan arbeiten möchte, mit ganz klaren Regeln,

00:42:05: jetzt bearbeitest du Blatt 1, dann Blatt 2, dann Blatt 3. Das wäre für mich ein Indiz

00:42:11: dafür bei einem Hund. Wenn der ganz klar dieses Micromanagement braucht, wäre das für

00:42:16: mich ein Indiz, dass das Individuum dahin gebracht wurde, dass Fehler nicht erlaubt

00:42:23: sind und Fehler unangenehme Konsequenzen haben. Ob das Isolation also in Form von der Mensch

00:42:30: ignoriert ihn oder der Mensch fängt an ihn einfach nur so zu Musstern und so leicht abwertend

00:42:37: anzugucken. Das sind Dinge auf die Hunde sehr fein reagieren oder sonstiges, also dass der

00:42:43: Hund gelernt hat, dass nur Verhalten in einer klaren Linie für ihn strafffrei bleibt,

00:42:53: während ein Hund der dann wieder Mut fasst und der auch lernt, dass er wieder selber Entscheidungen

00:42:59: treffen darf und Selbstwirksamkeit erfahren darf, früher oder später anfangen, aus

00:43:05: dieser Linie auch auszubrechen und mal ein bisschen länger zu schnüffeln oder auch mal

00:43:10: was anderes zu machen. Es bleibt dann so, dass die genetisch veranlagten Verhalten, die

00:43:15: leicht auslösbar bleiben, häufiger, schneller gezeigt werden, vielleicht auch intensiver,

00:43:22: aber die anderen kommen wieder dazu. Das heißt, wir können mehr Verhaltensvielfalt und mehr

00:43:28: natürliches Verhalten zurückbekommen. Über Amutikum, im Prinzip.

00:43:35: Das ist ja ähnlich über Menschen, indem nicht Menschen ermutige Dinge auszuprobieren,

00:43:41: sich ein neues heranzuwagen, nachdem man durchklickt über die Blätter hin und guckt mal selber,

00:43:45: ob du klarkommst. Wenn der Mitarbeiter das möchte, funktioniert das ja auch durchaus

00:43:50: ähnlich.

00:43:51: Ja, ich würde gerne noch kurz, weil wir plaudern jetzt schon echt lange, würde ich gerne noch

00:43:59: auf einen, also wir können das auch gerne nochmal wiederholen. Also liebe Zuhörerinnen

00:44:03: und Zuhörer, wenn ihr Fragen an Ingo habt und sagt, wir wollen mehr Ingo im Anders mit

00:44:07: Hunde Podcast, dann schreibt ihr uns einfach. Und wir verlinken natürlich auch Ingos verschiedene

00:44:13: Kanäle hier, damit ihr, falls ihr im Bereich des Coachings an einer Zusammenarbeit interessiert

00:44:20: seid, Ingo verfolgen könnt, sozusagen kontaktieren könnt, die Spur aufnehmen könnt. Da verlinken

00:44:29: wir euch das auch. Aber ich habe noch eine Frage, Ingo. Du hast vorhin etwas gesagt,

00:44:35: jetzt muss ich nochmal kurz recapitulieren, damit ich mich nicht verirre.

00:44:39: War das das Thema Selbstreflektion?

00:44:42: Ja, das war das Thema Selbstreflektion, weil wir dürfen natürlich nicht vergessen, dass

00:44:47: Hunde nicht reflektieren können und auch nicht in die Zukunft planen, sondern Hunde wirklich

00:44:52: nur im Hier und Jetzt sind. Das heißt, ein Hund, ja genau, ein Hund ein Ziel klar zu machen,

00:44:59: ist gar nicht so leicht. Und ich glaube, deswegen ist es noch viel wichtiger als in der Rolle

00:45:07: der Führungskraft, dass man sich selbst vorher bei sein Leitbild und sein Ziel klar wird.

00:45:12: Und da würde ich gerne nochmal kurz mit dir rauf gucken, was du sagst, wo daran Menschen

00:45:23: vielleicht merken können, ob sie selber eine Rollenklarheit besitzen und ob das, was das

00:45:29: gegenüber ihnen mitgibt, in diese Rolle passt. Ich weiß, dass wir das jetzt nicht differenziert

00:45:36: bis ins Detail machen können. Aber woran merke ich, dass das, was das gegenüber mir gerade

00:45:43: suggeriert, was der, ich sag mal, der Kittel in Weiß mit seiner Superarzt Gottweißheit,

00:45:51: sozusagen, also wenn der mir sagt, es gibt aber nur diesen Weg, woran merke ich, ob

00:45:56: dieser Weg wirklich das ist, was in meiner Rolle oder meine Werte passt?

00:46:01: Punkt eins wäre schon immer, wie fühlt sich es für mich an? Fühlt sich es für mich gut,

00:46:08: fühlt sich es für mich richtig an? Es mag sich immer etwas seltsam anfühlen, wenn es was

00:46:12: Neues ist. Grundsätzlich sollten wir uns alle mal auf das Experiment einlassen und uns

00:46:20: mal über unsere Werte Gedanken machen, in verschiedenen Kontexten. Wir haben ja alle

00:46:24: ein bestimmter Werteset. Das würde jetzt hier den Rahmen strengen. An der Stelle aber auch

00:46:28: mal zu sagen, welche Werte sind mir wichtig, auch gemeinsam mit meinem Vierbeiner. Und

00:46:34: dann einfach zu gucken, passt das, was ich da erlebe, auch in diesen, in dieses Werte

00:46:43: Konstrukt mit rein und auch sehr genau beobachten, was macht das mit meinem Tier? Wie fühlt sich

00:46:48: denn mein Tier? Und idealerweise sollte ich ja auch mein Tier so gut kennen, dass ich merke,

00:46:54: fühlt sich das Tier auch damit wohl? Fühle ich mich damit wohl? Oder merke ich einfach,

00:47:00: wir kommen dabei in eine Situation, die im negativen Sinne außerhalb der Komfortzone

00:47:07: bedeutet, durchaus ja auch Lernzone, wenn wir nicht in die Panikzone kommen. Aber an der

00:47:13: Stelle eben auch wirklich beobachten, reflektieren, gerade wenn ich neue Dinge auch ausprobiere,

00:47:19: wirklich wie so ein kleines Tagebuch zu führen, zu sagen, hey Tag eins von neuem Verhaltenswahl,

00:47:24: was lief gut, was lief nicht gut, was hat mir mein Bauchgefühl gesagt, einfach sich so ein paar

00:47:29: Fragen zu stellen und das einfach mal über so ein paar, über den gewissen Zeitraum, paar Tage,

00:47:33: paar Wochen einfach mal zu beobachten, zwar ganz strukturiert, um es dann auch analysieren zu

00:47:39: können und generell sich einfach mal Gedanken zu machen, was ist mir, was ist die Hundehalter,

00:47:43: Hundehalterin wichtig? Was möchte ich und was möchte ich auch nicht für mein Tier und für mich?

00:47:48: Konnte ich da deine Frage beantworten in der kürzester Zeit? Finde ich großartig und ich

00:47:55: ergänze nur noch eins. Für dein Tier könntest du zum Beispiel beobachten, welche Stresssymptome

00:48:02: hast du gesehen? Wie viele Situationen gab es, in denen die Erregung rapide angestiegen ist? Also

00:48:11: ganz schnell blitzartig, erfreute Erregung steigt in der Regel nicht so hoch wie gestresste

00:48:18: Erregung, da einmal hinzugucken und es können solche Dinge sein wie wenn du jetzt auf dem

00:48:25: Spaziergang was änderst, oh sonst wenn der nach Hause kommt, kriegt er erst seine dollen fünf

00:48:30: Minuten und muss nochmal richtig Gas geben und jetzt wenn der nach Hause kommt, kommt der an,

00:48:35: geht noch einmal durch die Wohnung, guckt ob die Futternäpfel sich wunderbar sammlerweise wieder

00:48:39: aufgefüllt haben, dann putzt er sich noch zwei Minuten und geht schlafen, dann wüsstest du wohin

00:48:44: sich die Tendenz verändert und je länger dein Tier braucht um zum Beispiel nach Aufregung zu

00:48:51: kommen, desto größer das Indiz dafür, dass es nicht die richtige Tendenz hat.

00:49:00: Sehr spannend, vielen Dank für die Ergänzung, liebe Anne. Ich fand das toll, ich liebe Tagebuch,

00:49:08: liebe Ingo, ich hoffe es hat dir genauso viel Freude gemacht wie mir.

00:49:14: Absolut, also hast du viel Spaß gemacht, ich habe doch ganz viele Ideen, aber dazu später noch mehr

00:49:19: unter vier Augen. Ganz genau, wir haben ja Tüfteln ja eh noch an einer

00:49:24: anderen Ideen, das heißt ich hoffe du wirst wieder hier sein und liebe Hörerinnen und Hörer,

00:49:28: wenn ihr Fragen an Ingo hat, die zum Thema Menschen und Umgang miteinander habt,

00:49:36: dann meldet euch gerne, ich freue mich auf euch und sage bis bald und tausend Dank, liebe Ingo.

00:49:42: Ja, vielen Dank und vielen Dank an die Zuhörerinnen und Zuhörer.

00:49:45: [Musik]

00:50:05: [Ausschrei]

00:50:07: Kann man sie auch angeln?

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