#148 - Wenn Hundetraining verbindet
Shownotes
Gemeinsam Stark: Über Zusammenarbeit in der Anders mit Hund Ausbildung
✨ Isa erzählt ihre bewegende Geschichte, wie ihr Assistenzhund Akira sie durch schwere Zeiten gebracht hat. Von Vorurteilen bis zum bedürfnisorientierten Training – eine Reise voller Mut und Veränderung.
⭐️ Steffi teilt ihre Erlebnisse mit Rakete und Kalle und wie sie ihr geholfen haben, das traditionelle Hundetraining zu überdenken. Vom Welpen zur Mehrhundehaltung – eine Geschichte von Anpassung und persönlichem Wachstum als Hundetrainerin.
Steffi und Isa sind das beste Beispiel für echten Zusammenhalt in ihrer Ausbildung zur Hundetrainerin. Durch regelmäßigen Austausch, gegenseitige Unterstützung bei Herausforderungen und gemeinsames Reflektieren ihrer Trainingspläne wachsen sie persönlich und beruflich. Sie inspirieren sich gegenseitig und feiern ihre Fortschritte sowie die ihrer Hunde 🎉.
Diese enge Zusammenarbeit zeigt, wie wichtig Unterstützung und Inspiration in der Ausbildung sind. Bei uns kommen die unterschiedlichsten Menschen zusammen, die ohne Konkurrenzdenken zusammenarbeiten und sich riesig für andere freuen können. Hier wird klar, wie wertvoll es ist, gemeinsam durch dick und dünn zu gehen, Erfolge zu feiern und aus kleinen Stolpersteinen zu lernen. 🎧 Hör rein und feiere mit uns den tollen Weg von Steffi und Isa.
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Wir starten bereits am 15. Juli 2024 und freuen uns auf dich!
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Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode von Anders mit Hund Podcast von und mit
00:00:07: Anne Boehrer und dieses Mal mit zwei ganz ganz tollen Frauen, Trainies aus der Anders mit Hund
00:00:13: Ausbildung. Bei mir sind heute Steffi und Isar. Steffi und Isar haben sich über die Ausbildung bei
00:00:20: Anders mit Hund kennengelernt, ein wenig angefreundet und waren Feuer und Flamme als ich gefragt
00:00:26: habe ob jemand Lust hat zu mir in den Podcast zu kommen um über den eigenen Weg mit Hund zu
00:00:34: berichten und auch den Weg in das bedürfnisorientierte Training. Liebe Isar, magst du dich einmal kurz und
00:00:42: knackig für unsere Zuhörer*innen vorstellen? Erna, hi. Erst mal danke für die Einladung. Ich bin
00:00:50: Isar und ich lebe seit drei Jahren mit meinem Kollegen, Akira, zusammen und uns hat die vielen
00:00:59: Jahre die Assistenz und die Trainingausbildung beschäftigt und jetzt die geschaffte Prüfung
00:01:05: und jetzt beschäftigen wir uns ganz viele tollen Inhalten zum Bedürfnisorientieren. Genau, davon ist
00:01:14: unser Alltag viel geprägt. Ich erinnere mich noch total gut an unser Erstgespräch, wo ich dir als
00:01:21: Erstes gesagt habe Assistenzhunde bilden wir nicht aus und du wirst auch viel Kritik der Assistenzhunde
00:01:28: Geschichte gegenüber treten und ich ziehe nach wie vor meinen Hut davor, dass du trotzdem bei uns
00:01:33: gelernet bist. Und die beste Entscheidung überhaupt? Wirklich. Wie war das für dich,
00:01:41: als ich dir das gesagt habe? Ich habe damit gerechnet und das war ja auch einer der Hürden,
00:01:47: mit denen ich immer wieder auch in meinem eigenen Kopf zu kämpfen hatte auf dem
00:01:51: Weg zum Bedürfnisorientierten Hunde Training. Deswegen war ich da schon drauf eingestellt und
00:01:55: wollte mich dem stellen, hatte Angst davor, wollte mich dem aber auch stellen. Deswegen hatte
00:02:01: ich damit schon so ein bisschen gerechnet. Richtig, richtig mutig, kommen wir bestimmt gleich noch
00:02:06: drauf zu sprechen. Liebe Steffi, magst auch du, dich und deine beiden kleinen, ich weiß gerade
00:02:14: keinen guten Begriff, ich würde normalerweise sagen Raketen, das ist aber in deinem Fall jetzt
00:02:18: ein bisschen doof. Also magst du mal dich und deine beiden Jungs vorstellen? Ja gerne, hallo Anne,
00:02:26: erstmal danke für die Einladung. Genau, ich bin Steffi und ich habe seit fast neun Jahren einen
00:02:32: kleinen Jack Russell, der heißt Rakete, deswegen ist das nicht so leicht, beide als Raketenhunde
00:02:38: zu bezeichnen, aber das sind sie auch. Dann gibt es noch den Kalle. Kalle ist ein Zwergpinscher,
00:02:44: der ist vor circa zwei Jahren zu uns gekommen, ein Second Hand Hund sozusagen, der auch ein paar
00:02:52: Baustellen mitgebracht hat und den wir uns nach und nach so annähern und kleine Hürden überwinden.
00:02:59: Und für mich war oder ist es besonders spannend jetzt im Rahmen der Ausbildung das Thema Mehrhunde
00:03:05: Haltung anzugucken und ich genieße es eigentlich jeden Tag, so die Verhalten der Hunde untereinander
00:03:12: so zu beobachten und einfach ganz ganz viel daraus zu lernen auch in der Ausbildung. Das ist richtig
00:03:17: toll. Kalle war Second Hand Hund und ist seit zwei Jahren bei dir, Rakete war kein Second Hand Hund,
00:03:25: sondern ist von klein auf bei dir gelandet. Genau, Rakete ist als Welpe zu mir gekommen. Ich hatte
00:03:35: damals noch sehr andere Ansichten als ich sie heute habe, also es war mir damals noch wichtig,
00:03:41: dass es ein Hund vom Züchter ist. Also ja, ich habe noch viel von diesem Reinrassigkeitsgedanken
00:03:50: gehalten sozusagen, das sehe ich heute auch ganz anders und war damals der Ansicht etwas naiv,
00:03:57: dass ein Welpe doch wahrscheinlich leichter zu händeln wäre als ein Hund, der aus dem Tierschutz
00:04:02: kommt. Das sollte sich dann aber auch ein bisschen als Irrtum herausstellen. Genau. Ich finde,
00:04:09: das ist ein ganz wichtiger Satz, weil das ist ganz ganz häufig auf verschiedenen Ebenen der Glaube.
00:04:16: Ein Welpe hat noch keine Fehler sozusagen. Es ist genauso der Glaube im Übrigen, das finde
00:04:23: ich auch immer super spannend, wenn neu ausgelernte Hundetrainer*innen irgendwo arbeiten, dass sie
00:04:32: ganz häufig losgelassen werden für den Einstieg oder auch noch während der Ausbildung auf Neu,
00:04:38: Hunde, Besitzer oder die Welpenkurse. So nach dem Motto, da kann noch nicht viel schiefgehen und ich
00:04:45: kenne das auch noch aus meiner Pferdewirtzeit. Da war das auch ganz viel so, Anfänger zu
00:04:51: Anfängern und eigentlich ist genau das die riesige, riesige Herausforderung und dahinter verbirgt sich
00:04:58: ganz häufig die Angst davor, dass Fortgeschrittene bei den Anfängertrainer*innen Pazza wahrnehmen.
00:05:05: Also so dieses auch da eigentlich so ein rein hierarchisches Denken und gar nicht so das Denken,
00:05:10: dass eine neue Perspektive wirklich was mitbringen könnte auch. Liebe Isar, wie, also du hast
00:05:20: eben schon gesagt, du hast einen Assistenzhund an der Seite. Wie bist du auf die Idee gekommen,
00:05:28: dir einen Assistenzhund an die Seite zu bringen und wie bist du dann auf die Idee gekommen,
00:05:34: dass der mehr Bedürfnisbefriedigung braucht oder ein Bedürfnis befriedigenden Trainingsweg.
00:05:40: Also es ist sehr privat. Es gehört aber natürlich zum Weg dazu. Ich habe eine schwere Erkrankung
00:05:51: und ich habe tatsächlich viel Behandlung gehabt und ja, ich war an einem Punkt wo ich irgendwie
00:06:00: keinen Weg mehr irgendwie richtig für mich gab und ich hatte aber nie mit Hunden mehr Kontakt
00:06:06: als irgendwie die Nachbarn hat, na welche, nie in der Familie. Und irgendwann bin ich selbst eben
00:06:10: als, ich habe eben psychologisch studiert in dem Bereich, auch viel gearbeitet, dann bin ich irgendwann
00:06:15: auf den Bereich Assistenzhunde gekommen. Ich habe mich immer mehr damit auseinandergesetzt und habe
00:06:21: sehr auf meine Bedürfnisse auch dann die Idee entwickelt, dass das eine Strategie sein könnte,
00:06:30: damit umzugehen und dass das helfen könnte. Und dann habe ich eben eine Assistenzhundetrainer in Kontakt
00:06:36: hier, die dann Akire ausgesucht und außer Korn hat, also es ist ganz, ja, ich hatte mit dem
00:06:42: Ausruf gar nichts zu tun und dann ist Erbett neun Wochen zu mir gekommen und seitdem an meiner
00:06:51: Seite und da, na ja, am Anfang war, da standen schon einfach meine Bedürfnisse im Vordergrund in diesem
00:06:58: Zusammenleben mit uns und das habe ich vor dem ersten Tag auch im Kopf gestellt, weil ich gemerkt
00:07:03: das funktioniert nicht. Also zum Thema einfacher Welpe und dann noch vom Züchterzieht ein, das war
00:07:08: gar nicht einfach, also das war sehr schwierig und da bin ich schneller meine Grenzen. Was war da so,
00:07:13: was waren da so eure Herausforderungen? Also am Anfang war alles eine Herausforderung, ich
00:07:20: bin, ich wollte ihn essen zubereiten, ich habe damals noch in der WG gewohnt und mit einem
00:07:27: kleinen Kind auch gerade frisch geboren und Akire hat halt, wenn er auf sein Essen gewartet hatte,
00:07:33: wir haben Spieß geschrien und gebellt und dann das Kind auch noch und es war ein, dann hat er noch
00:07:39: verlaute Aufregungen, die Küche gepieselt und am besten noch gekackt und ich war da so am besten
00:07:46: noch in die Nähe von den Spielsachen vom Kind, also das war schon High Life, so fing es an und dann
00:07:55: war er auch die Vorstellung, okay, der soll relativ schnell auch in meinen Alltag integriert werden
00:08:00: und das hieß ab der zweiten Woche, war der bei mir mit auf der Arbeit. Also nix Home Office,
00:08:06: sondern auf der Arbeit. Na ja, auf jeden Fall. Am Anfang habe ich mich total wohlgefühlt,
00:08:11: ehrlich gesagt im Training, habe selber keine Ahnung gehabt, das war mein erster Hund. Ich habe
00:08:17: total viel Wissen an die Hand bekommen und ich habe auch gesehen, wie die Trainerin mit ihren
00:08:22: Hunden, also wie die Hunde von meiner dameligen, also Sensationer-Trainerin waren und das habe
00:08:28: ich so als, als den Beweis für die Kompetenz gesehen. Das war auch nochmal schwierig dann später,
00:08:36: aber auf jeden Fall bin ich dann irgendwann aus dem Trainings nachdem ich auch mehr natürlich
00:08:42: mehr an Wissen eingeeignet habe, auch mehr den Hund als Wesen zu Hause bei mir ankam,
00:08:49: habe ich immer mehr natürlich auch meinen Hund kennengelernt und bin dann aus Trainings rausgegangen
00:08:55: und habe mich ganz oft wirklich schlecht gefühlt. Und ich konnte am Anfang überhaupt nicht sagen,
00:09:00: wo dran das jetzt liegt. Ich hatte erstmal keine Ahnung, ich dachte oft, okay, ich habe einen
00:09:06: schlechten Tag, Akira hat einen schlechten Tag und es hat noch eine ganze Weile gedauert,
00:09:10: bis ich gemerkt habe, dass es die Ansichten, Einstellungen, Methoden, Grundeinstellungen gegenüber
00:09:17: Hunden im Training waren. Und dann hat es noch mal eine ganze Ecke gedauert, bis ich,
00:09:23: ja, ich habe mir ganz viel angelesen und habe dann aber lange in diesem Zwiespalt gelebt. Mein,
00:09:31: ich kann das wissen, was ich im Internet auch gefunden habe zu irgendwann, dann Positiven
00:09:38: und der Bedürfnis orientierten Hundetraining, das habe ich alles aufgesaugt und das hat mich
00:09:43: emotional total abgeholt. Ich habe mich da richtig gut abgeholt gefühlt. Ich konnte es aber nicht
00:09:48: im Alltag umsetzen. Und ich hatte auch das Gefühl, ich kann meine Trainerin nicht wechseln,
00:09:54: weil es keine Alternativen gibt. Es gibt einfach total weniger. Und ich habe dann versucht,
00:09:59: so ein bisschen zweikleisig zu fahren, das aber auf allen Seiten, ehrlicherweise,
00:10:03: zur Verwirrung geführt hat. Und dann, ja, bin ich auch eben auf deinen Podcast gekommen,
00:10:12: auf, irgendwann habe ich die Werbung gesehen, Assistenz, Hundertrainerin, Ausbildungs-Hundertrainerin,
00:10:19: ich dachte so, Boah, was ist, wenn ich mit diesen roten Faden, der mir einfach seit Jahren fehlt,
00:10:26: einfach selbst stricken kann, das wäre einfach, da ist bei mir wie so ein Feuer entfacht,
00:10:31: irgendwie, also muss ich ehrlich sagen. Und dann habe ich endlich angefangen,
00:10:36: einen Weg zu sehen, wie ich irgendwie mich rausarbeiten kann. Trotzdem habe ich auch noch
00:10:43: den im Kopf gehabt, ich kann diese Prüfung nicht alleine schaffen und auch nicht, also ohne die
00:10:49: Unterstützung von der ausgebildeten Assistenz-Hundertraining-Person. Und dann bin, da habe ich dich ja auch
00:10:56: damals zugefragt und dann bin ich über Ecken, aber zu einer wirklich sehr tollen Person gekommen,
00:11:01: die mich sehr, sehr, sehr gut unterstützt hat und die mich vor allen Dingen im selbst auch
00:11:10: bestärkt hat, weil sie mit mir positiv umgegangen ist. Das kannte ich so vorher auch nicht. Und dann
00:11:18: hat sie Akira und mich im Zusammenleben eigentlich ja uns Mut gemacht, mich wieder handlungsfähig
00:11:24: gemacht und dann durfte ich die tolle Erfahrung machen, dass auch die Prüfung und die Prüferin
00:11:31: bedürfnisorientiert an die Sache rangehen und das umsetzen. Und so habe ich jetzt einfach wirklich
00:11:37: zwei. Und für mich war immer Hundertraining eine Sache und Assistenz-Hundertraining eine andere
00:11:43: Sache. Ich wusste nie, wie ich mich da die Brücke schlag, weil da einfach vom Job her auch so viele,
00:11:48: so viele meine Bedürfnisse drin sind. Und ich habe jetzt das Gefühl, ich habe jetzt so ein bisschen
00:11:54: roten Faden, wie ich besser, also ich habe den roten Faden noch nicht, aber ich kann ihn uns stricken,
00:12:01: dass wir besser mit beider unseren vielen verschiedenen Bedürfnissen zu einem gemeinsamen
00:12:07: Nenner kommen können. Und es ist weiter ein Prozess. Du bist damit ja also du bist damit nicht
00:12:14: komplett alleine. Das meine ich nicht mit dem Begriff Pionieren, aber gerade in dem Assistenz-Hunde
00:12:19: Bereich gibt es ja wenig, wo es wirklich bedürfnisorientiert vor sich geht und das, was ich
00:12:26: total schön finde, ist, du strikst dir diesen roten Faden auf dem Weg. Das heißt du hast ein Ziel,
00:12:31: wo du hinwälst und jeder Schritt ist quasi eine Masche in deinem Faden und du legst dir den roten
00:12:37: Faden selber. Du folgst nicht mehr und das ist ja so wichtig bei dem bedürfnisorientierten Training,
00:12:43: dass man eben nicht einer starren Vorgabe von "so macht man das" folgt, sondern dass man wirklich
00:12:48: immer wieder auf sich, auf den Hund, auf das Umfeld guckt und die verschiedenen Aspekte
00:12:56: gewichtet in Einkang lang bringt, wo es geht und Kompromisse macht sinnvolle da, wo eben Kompromisse
00:13:03: nötig sind und das finde ich total schön an eurem gemeinsamen Werdegang. Weißt du nach welchen
00:13:11: Kriterien dein Hund für dich ausgesucht wurde? Nein, das war sozusagen ein Betriebsgeheimnis.
00:13:20: Also ich kannte ein paar grobe Sachen, aber das war mehr als schwammig. Okay und weißt du,
00:13:28: warum es ein Collie wurde? Ich wollte auf keinen Fall ein Collie. Meine Assistenzwundetrainerin hat
00:13:37: einfach selbst, da machen es viele nach jedem Gefühl und nach den Züchtern, mit denen sie
00:13:43: Kontakte haben und wo sie schon mehr gute Erfahrungen mitgemacht haben und da sagte sie,
00:13:47: dass sie einen Züchter*innen an der Hand hat für Hudl und Collies und ich dachte, oh okay,
00:13:57: will ich eigentlich, also habe ich jetzt beides nicht so, naja okay und dann haben wir eigentlich
00:14:02: gesagt, okay ganz anderer Hund ist auch ganz egal, also ganz andere Rasse, es ging aber immer
00:14:08: tatsächlich um eine Rasse und dann brief sie aber irgendwann an und sagte, ich habe einen ganz tollen
00:14:15: Welten, der eben super auch zu dir passen würde, ob ich, ob das nicht eine Option für mich wäre
00:14:22: und es ist so spannend tatsächlich, weil wenn mich jetzt Leute auf Collie ansprechen, sind ja alle so,
00:14:28: sie ist ja total fanbase, alle lieben ja total und ich denke immer so, ich wollte nie einen Collie,
00:14:34: ich liebe meinen Hund versteht mich nicht falsch, sein Wesen, ich finde er ist jetzt auch schön,
00:14:40: aber Collies finde ich schön. Was am Körper des Collies von den Collie-Eigenschaften macht euch im
00:14:52: Alltag Herausforderungen? Das Fell, ganz arg das Fell, also damit kommen wir beide nicht gut
00:15:00: zu rechnen mit dieser intensiven Pflege, ich kann halt meine eigenen Haare nicht mehr, aber
00:15:05: dass er findet das ganz anstrengend, ich finde das ganz anstrengend, da haben wir Probleme, wir
00:15:12: haben mittlerweile einigerm, also wir sind auf dem Weg da einen guten Weg zu finden, genau und dann
00:15:18: ja das, doch eigentlich sind das die, ist das der Hauptpunkt. Das Fell, diese Masse einfach. Er hat
00:15:25: auch total Probleme im Sommer, also nicht im Sommer, im Herbst und im Frühling auch. Ab welcher
00:15:31: Temperatur merkst du, dass er zum Beispiel weniger aktiv ist, weniger Freude an Schnüffeln, Erkundung
00:15:37: und Kohrhand? 20 Grad mindestens. Okay, ich finde das immer toll. Also wir sind eh nicht schneller
00:15:44: unterwegs, wenn wir schneller unterwegs sind, dann ist eigentlich 15 Grad schon, 16 Grad, 17 Grad
00:15:50: schon die Grenze. Das ist ganz wichtig, dass die Menschen, die Hunde mit, die ich immer Plüschbomber
00:15:58: nenne, also die mit so extrem viel Fell, dass die sich darüber im Klaren sind, dass das nicht das
00:16:07: natürliche Fell eines Hundes ist und dass die Wärme-Regulation, die angeblich durch dieses
00:16:14: Fell stattfindet, nur darauf ausgelegt ist, dass der Hund sich damit nicht bewegt. Also der
00:16:25: isolierende Effekt der Außenhitze funktioniert, wenn der Hund damit im Kühlenschatten liegt. Dann
00:16:31: funktioniert der und auch die sonnenabweisende Wirkung ist da, wenn das der K nicht geschoren ist.
00:16:38: Aber es ist nicht in der Lage, die durch Bewegung oder Aktivität entstehende Körperwärme nach
00:16:45: außen abzuleiten. Und das finde ich ist ein ganz, ganz wichtiger Aspekt, den wir einfach bei Hunden
00:16:51: mit viel Fell unbedingt berücksichtigen müssen. Und mich wundert es immer, wenn, also ich bin ja
00:16:59: großer Skeptiker und Kritiker des Assistenzhundebreis und ich freue mich, dass ich das vor dir so
00:17:03: sagen darf, liebe Isar, ohne dass du dich persönlich angegriffen fühlst. Und ich bin dann immer
00:17:09: deswegen eben meine Fragen nach den Rassen so überrascht, wenn dann auch Hunde gewählt werden,
00:17:14: die aufgrund ihrer körperlichen Merkmale eh in unseren Lebensbedingungen ein halbes Jahr mit ihrem
00:17:23: Körper zu kämpfen haben, weil das ist ja die totale Doppelbelastung, einen Job mit dir zu haben
00:17:30: und einen Job mit dem eigenen Körper zu haben und top. Und dann eben noch zuverlässig zu sein und
00:17:39: gleichzeitig ja auch irgendwie noch das eigene Wohlbefinden herstellen zu können. Das ist echt
00:17:44: krass. Ja, das finde ich auch sehr erschreckend und macht mich sehr sauer. Ich hätte viele Dinge gerne
00:17:52: anders getan. Aber ein Learning aus der Ausbildung, schlechtes Gewissen zu einer Situation machen,
00:18:00: wo man die Bedingungen verändert. Sehr cool. Das freut mich. Wir haben vor ein paar Wochen,
00:18:08: also wir haben ja unsere Hunde beide im Januar verloren und wir sprechen jetzt immer darüber,
00:18:14: was ist eigentlich, also danach ist uns tatsächlich so ein bisschen das, warum machen wir das alles,
00:18:18: kurz runtergesagt. Also warum machen wir anders mit Hund? Es hatte ganz viel auch von "wir wollen
00:18:26: unseren Hunden das Leben schön machen" und ganz viel vom Thema, sich mit dem Thema beschäftigen,
00:18:31: hatte ja auch was damit. Und dann war bei uns so das Fazit, wir wollen, dass die Fehler,
00:18:37: die wir am Anfang gemacht haben und die Zeit, die unsere Hunde verbracht haben, die nicht wertvoll,
00:18:45: wirklich wertvoll mit uns war, dass die bei anderen Hunden kürzer wird. Also dass unsere Fehler
00:18:51: vermieden werden und das andere schneller ihren Weg finden. Das war so, dann ist so das, was mich
00:18:57: dann schnell wieder da rausgeholt hat. Liebisch, Deffi, ich mag mit dir auch plaudern. Du bist so
00:19:05: schön geduldig und rücksichtsvoll und wartest und hörst zu und lausch. Ganz schön. Ach, du hast
00:19:11: ja eben gesagt, Karle kam zu dir, nein Rakete kam zu dir als Welpe und du hast gedacht, Züchter,
00:19:20: ich mach das alles richtig, Rassehund und dann kam es ganz anders. Magst du erzählen, was ganz
00:19:27: anders kam und was euch da so begleitet hat und bis wann? Ja gerne, also wie gesagt, Rakete ist mit
00:19:35: circa neun Wochen zu mir oder zu uns gekommen und hat natürlich alle diese Themen mitgebracht,
00:19:45: die Welpen sowieso haben, dass sie irgendwie alle zwei, drei Stunden raus müssen, auch nachts und
00:19:49: so weiter. Aber das war mir eigentlich klar. Also ich hatte mich eigentlich zwei Jahre vorher damit
00:19:58: beschäftigt mit dem Thema Hund und was für ein Hund werden soll und was auf mich zukommt. Also hatte
00:20:05: so nach meinem Gefühl mich schon sehr gewissenhaft damit beschäftigt. Ich hatte dann natürlich auch
00:20:10: mit verschiedenen Leuten darüber gesprochen und habe aber vielfach eben gehört, oh Gott, du willst
00:20:18: dir doch keinen Jack Russell holen und als Ersthund und dann noch ein Jagdhund und pass mal auf, dass
00:20:24: der dich nicht auf der Nase herum tanzt, die sind so frech und das habe ich mir eben auch alles
00:20:31: angehört und das macht natürlich auch was mit einem. Also es hat mich, also eigentlich hat es mich
00:20:39: nicht verunsichert, aber es hat mich dazu gebracht, dass ich überlegt habe, na ja, wie kann ich dem
00:20:46: dann entgegenwirken? Wie kann ich da für sorgen, dass wir in meinen Augen damals noch ein gutes
00:20:54: Verhältnis zueinander bekommen und dass der Hund eben mir nicht auf der Nase herum tanzt, sondern
00:20:59: dass der lieb ist und dass der auch hört und das war mir eben wichtig. Genau und das hat aber bei
00:21:08: mir bewirkt, dass ich eben meinen Ehrgeiz, den ich habe und meinen Anspruch auch so ausgelegt habe,
00:21:15: dass das in das Training einfließt und das bedeutete für den kleinen Rakete nicht viel mit
00:21:23: Selbstwirksamkeit und Erkundung und sondern das war für ihn eine Zeit, also wenn ich jetzt denke,
00:21:34: bestimmt die ersten sieben Jahre seines Lebens, wo der viel mit Gehorsamsübungen von mir aus
00:21:41: zu tun hatte, also der konnte irgendwie gefühlt 20.000 Tricks und hörte aufs Wort und machte
00:21:51: wirklich alles, was man so wollte und ich kriegte immer noch Bestärkung von außen. Mensch, der
00:21:55: ist aber gut erzogen. Mensch, der geht aber gut an deiner Seite. Mensch, der hört ja aufs Wort.
00:22:01: Ihr seid aber ein tolles Team, das hast du aber gut hinbekommen. Genau, genau, immer wieder diese
00:22:08: Bestärkung und in der Zeit habe ich nicht gesehen, dass dieser Hund einfach immer mehr Frust
00:22:16: entwickelte auf dem Weg. Also heute durch die andere Brille sozusagen, durch die Ausbildung und
00:22:22: auch vorher schon meine Beschäftigung mit dem bedürfnisorientierten Training sehe ich, dass
00:22:28: dieser Hund einfach alle seine drei Grundbedürfnisse, Selbstwirksamkeit, Stimulanz und Sicherheit,
00:22:36: nicht abdecken konnte in dieser Zeit. Das hat dazu geführt, dass wir oder dass sich auch
00:22:43: Verhaltensschwierigkeiten, nenne ich es jetzt mal vorsichtig, eingeschlächen haben und irgendwann
00:22:50: standen wir davor, dass wir dann Begegnungsprobleme hatten mit anderen Hunden. Das heißt, ich hatte
00:22:55: den kleinen Jack Russell an der Leine, der aber schreiend in der Leine hing, wenn uns andere Hunde
00:23:01: entgegen kamen oder der auch, ja eigentlich mit, also der wirklich nach vorne gegangen ist, der die
00:23:08: anderen am liebsten alle verbellt hätte, der einfach ja dann alles andere als lieb war sozusagen.
00:23:18: Und das hat aber auch, das haben nicht viele Leute so mitbekommen. Das war mir auch unangenehm.
00:23:25: Ich habe dann versucht solche Situationen zu vermeiden. Bin immer große Bögen gegangen,
00:23:32: was ja auch nicht falsch ist, aber wenn man in der Stadt lebt, dann kann man das nicht immer
00:23:37: verhindern und so kam es immer wieder zu diesen Situationen. Und das macht es dann natürlich
00:23:43: auch nicht besser und hielt mich dann auch davon ab, dass wir irgendwie Hundefreunde suchen konnten.
00:23:50: Also es war nicht möglich, dass Rakete freilief und auch mal zu anderen Hunden konnte, weil er
00:23:58: überhaupt keine Strategie hatte, wie er damit eigentlich umgehen sollte. Und er war halt aus
00:24:03: heutiger Sicht betrachtet sehr unsicher, würde ich sagen. Und was hat dich dann, also ich habe
00:24:08: gerade 50 Fragen gleichzeitig im Kopf, aber ich fange erst mal damit an. Bist du zuerst zu einem
00:24:18: anderen Trainingsweg oder zum ersten und zweiten Hund gekommen? Nein, das war so. Also ich bin
00:24:24: grundsätzlich so gestrickt, dass ich mir gerne und zügig Hilfe suche von außen, damit es irgendwie
00:24:32: besser wird. Weil ich denke, glaube ich, so von meiner Persönlichkeit her sehr lösungsorientiert
00:24:37: und bin auch an eine Trainerin gekommen, wo mir das gut gefallen hat. Dort haben wir eben die
00:24:44: Basics gelernt, aber das war eben bei Weitem noch nicht so, ja wie soll ich das sagen, nicht so in
00:24:51: die Tiefe gehend. Also da kratzte ich mit meinem Hundewissen noch sehr an der Oberfläche und das
00:24:58: waren eben so diese Anfangskurse, Welpenkurs, wo Rakete auch immer nie mit den anderen spielen
00:25:05: durfte, weil irgendwie schon klar war der Bell die anderen nur an. Ich bin nie an so Methoden
00:25:10: geraten, wie dass man irgendwie an der Leine rücken soll oder dass man den Hund irgendwie mit der
00:25:18: Wasserpistole bestraft oder so. Ich glaube, das hätte ich auch nicht gemacht. Also da hätte das
00:25:23: für er mir sehr widerstrebt. Genau und dann irgendwann hatte ich aber eben die Lösung für mich,
00:25:29: dass wir ausweichen, dass wir so irgendwie uns durch den Alltag wurschteln, dann muss ich auch
00:25:37: ehrlich zugeben, dann ist der Fokus so auf den Hund ein bisschen, ja nicht, also ist ein bisschen
00:25:44: weniger geworden. Ich bin dann auch in meinem Alltag geblieben, so mit meiner Arbeit und so
00:25:50: beschäftigt und dann ging das erst so richtig los, als quasi Kalle mir vor die Füße gefallen ist,
00:25:58: vor zwei Jahren. Also das war eigentlich nicht beabsichtigt. Wir hatten immer mal überlegt,
00:26:05: ja einen zweiten Hund vielleicht und vielleicht auch nicht und dann hat aber tatsächlich meine
00:26:14: alte Trainerin, also wir hatten uns dann irgendwie mal auf einen Kaffee auf der Hundewiese getroffen
00:26:20: in so einer Gruppe und die kriegte irgendwie mit, dass ich mich mit einigen über zwei Hunde unterhielt
00:26:26: und dann sagte sie, oh ich glaube, ich hätte da vielleicht was für dich, weil ich beschrieb vorher
00:26:32: auch etwas, was eigentlich aussehen sollte, wie ein Dobermann, so könnte ich mir vorstellen, weil ich
00:26:38: nicht mehr den nicht mehr den niedlichen kleinen Hund haben wollte. Aber ein Dobermann war irgendwie
00:26:46: auch ein bisschen utopisch für uns. Genau und dann hat sie einfach so rein vom
00:26:54: äußeren gesagt, naja ich hätte da so was, glaube ich, in klein in der Hinterhand und auch über
00:27:04: eine andere Frau, die im Training bei ihr war, hat sie mich dann sozusagen an an Kalle vermittelt
00:27:11: oder Kalle an uns vermittelt sozusagen. Und mit Kalle sind dann ja die nächsten Herausforderungen
00:27:16: eingezogen. Ja genau, mit Kalle kam... Was hat Kalle denn so mitgebracht? Oh ja, Kalle hatte mit seinen
00:27:24: zwei Jahren ganz schönes Körferchen dabei, der hatte vor allem in seinem Koffer, dass er
00:27:31: ziemlich viel Angst hatte, also sowohl drinnen als auch draußen, der hat sich eigentlich vor
00:27:39: jedem Geräusch, was plötzlich kam oder was natürlich laut war, hat er sich erschrocken,
00:27:48: vor Autos, die an uns vorbeigefahren sind, vor Fahrrädern, vor kleinen Kindern, vor Rolläten,
00:27:55: die hoch oder runter gelassen werden, vor Klingeln, vor Wind, vor nassen Straßen, Autos,
00:28:06: die über nasse Straßen fahren mit diesem Tischgeräusch. Also im Grunde gab es keine Situation,
00:28:13: sodass ich rausgehen konnte mit Kalle oder mit beiden Hunden, die ruhig geblieben wäre. Also
00:28:19: ich habe den Spaziergang quasi gestartet und das war für mich immer klar, es kommt jetzt irgendeine
00:28:24: Situation, wo er sich erschreckt, wo er wieder nach vorne springt, wo er wieder wild um mich herum
00:28:31: hüpft und nebenbei hatte ich dann oft auch Rakete noch dabei und musste denen auch irgendwie
00:28:39: ja händeln sozusagen. Das war wirklich nicht leicht. Also das Angstthema war so das hauptsächliche,
00:28:50: was er mitgebracht hat und dann eben auch diese, wie nennt man das, das Zusammenbringen von den
00:28:58: beiden Hunden, weil Rakete das zwar für seine Verhältnisse schon wirklich gut gemacht hat,
00:29:05: also das mit dem hatte ich in der Zwischenzeit übrigens viel an Begegnungen trainiert und auch
00:29:10: schon würde ich heute sagen aus sehr positiv gearbeitet, sodass das wirklich weniger geworden
00:29:17: war mit den Begegnungen. Aber mit Kalle und Rakete gab es dann doch auch einige Themen. Ressourcen,
00:29:24: Verteidigung drinnen und draußen, was dann noch alles auch ziemlich viel für mich war,
00:29:32: muss ich sagen. Ist auch heftig und Kalle hat ja auch noch so leichte Ansätze von Schwanzjagen
00:29:41: gezeigt. Ja, genau. Also da war ja auch klar, der kompensiert auf ungünstige Art und Weise.
00:29:47: Richtig. War dir klar, dass das eine Kompensation ist? Nein, am Anfang nicht. Also wir haben ja
00:29:56: relativ schnell am Anfang der Ausbildung auch darüber gesprochen über dieses Verhalten und
00:30:02: ich habe gefragt, wie ich das eigentlich einordnen kann und hatte schon vom Bauch her das Gefühl,
00:30:08: das ist nicht gut, da müssen wir irgendwie von weg kommen und dann haben wir eigentlich,
00:30:14: hat die Nora mir so gut beigeholfen, uns das genau angeschaut, in welchen Situationen das
00:30:20: auftritt und schnell überlegt, was Kalle helfen kann, damit das nicht mehr auftritt. Weil du hast
00:30:28: ja auch gesagt, dass dieses Verhalten, mir fällt jetzt dieser Fachbegriff nicht ein, dass das quasi
00:30:33: wie so eine Zwangshandlung werden kann, dass es immer wieder auftaucht in diesen Situationen. Ja,
00:30:39: aber dass er damit etwas kompensiert, das ist mir erst nach und nach bewusst geworden. Du hast
00:30:48: zwei richtig kleine, ich liebe die zwei ja, aus dem kann man mit denen spielen und alle Hunde
00:30:53: mit denen ich spielen kann, erwärmen mein Herz ja immer ganz besonders schnell. Du hast mit den
00:30:58: zwei schon ein ziemliches Päckchen mit dir rumgetragen.
00:31:05: Was würdest du sagen, hat sich durch deine Perspektiven geändert, was dir dann vielleicht
00:31:13: neue Lösungen gezeigt hat?
00:31:15: Also dadurch, dass du angefangen hast, dich mit dem Thema intensiv nicht aus der Gehorsams-
00:31:22: funktionieren Perspektive, sondern aus der, ich nenne es jetzt mal aus der emotionalen
00:31:30: Perspektive zu beschäftigen.
00:31:32: Ich finde es bei dir so irre, weil ich dich als so unfassbar empathisch schon ehrgeizig
00:31:37: und leistungsorientiert, aber auch unglaublich empathisch und feinfühlig mit deinen Hunden
00:31:43: wahrnehme.
00:31:44: Und wenn ich dich mit deinen Hunden sehe, dann sehe ich immer dieses Strahlen deinen
00:31:47: Hunden gegenüber.
00:31:48: Das macht einfach so unfassbar Freude.
00:31:51: Deswegen fand ich das bei dir so spannend.
00:31:55: Ich hätte nie gedacht, dass du aus einer Funktionierenschiene kommst.
00:32:00: Doch ich komme aus dieser Funktionierenschiene und dahinter liegt eigentlich eine große
00:32:07: Angst und Unsicherheit bei mir selber.
00:32:09: Und für mich ist eigentlich ganz, ganz spannend und auch schön irgendwie, so dass ich eigentlich,
00:32:20: seitdem ich in dieser Ausbildung bin, habe ich für mich persönlich eigentlich, naja,
00:32:24: ich sage jetzt mal kleine Quantensprünge gemacht, weil ich wirklich so, ach, ich war immer so
00:32:30: auf Arbeit fokussiert und so, ja schon auch leistungsorientiert und das habe ich eben
00:32:35: so auch gelernt.
00:32:36: Und jetzt kommt dieses Strahlen, glaube ich, daher, weil ich relativ schnell mir das, also
00:32:45: ich muss vielleicht erzählen, ich habe mir die Ausbildung als Geschenk gemacht.
00:32:49: Damit fing es eigentlich an.
00:32:51: Ja, darf ich das kurz erzählen?
00:32:54: Du darfst alles erzählen, was du erzählen willst.
00:32:57: Also es kam noch dazu, dass ich vor zwei Jahren einen ziemlich krassen Verlust hatte.
00:33:04: Also ich habe mir einen sehr, sehr wichtigen Menschen verloren.
00:33:07: Und an dem Zeitpunkt oder da hatte ich eine Phase, wo ich viel über alles Mögliche nachgedacht
00:33:15: habe und auch überlegt habe, ja, das Leben ist wirklich endlich.
00:33:21: Sowohl meins als auch das von meinen beiden Hunden.
00:33:25: Und was macht mir eigentlich Freude?
00:33:27: Ich habe meine Arbeit, die ist eine riesen Basis für mich, die brauche ich, um Sicherheit
00:33:33: zu haben, aber was macht mir eigentlich Freude?
00:33:36: Und dann brauche ich mich nur umdrehen nach links und rechts und habe meine Hunde angeguckt
00:33:40: und dachte, alles klar, das ist es, die beiden sind es und wie kann ich uns denn das Leben
00:33:46: so schön machen, wie es geht?
00:33:48: Und dann hatte ich schon eine ganze Weile den Podcast auch gehört von dir, war schon
00:33:54: ganz begeistert und dann habe ich, das mache ich dann meist so nachts, wenn ich nicht schlafen
00:33:58: kann, dann habe ich angefangen zu recherchieren und das dauert dann nicht lange.
00:34:02: Wenn ich so ein Gefühl habe und ich bin von irgendwas richtig überzeugt, dann bin ich zu
00:34:07: meinem Freund gegangen und habe gesagt, tu ich habe jetzt überlegt, ich möchte hier
00:34:11: die Trainerausbildung machen.
00:34:14: Und dann habe ich mir das sozusagen selber geschenkt, um mir eine Freude zu machen und
00:34:23: um einfach auch einen anderen, ja einfach um einen schönen Weg einzuschlagen, um, weil
00:34:30: man sich selber auch so oder ich zumindest mir relativ wenig gönne und schenke und dann
00:34:36: habe ich gedacht, das ist gut, das ist richtig gut.
00:34:38: Das ist das Richtige so, das fühlt sich gut an.
00:34:43: Cool.
00:34:44: Jetzt bin ich aber hart.
00:34:46: Ich mag das.
00:34:47: Habe ich den Faden verloren.
00:34:48: Und ich mag ja Leistung zu zielorientierte Menschen, weil ich bin ja auch so eher geizig
00:34:53: und zielorientiert und ich bin dann immer ganz verblüfft, wenn mir Leute sagen, du arbeitest
00:34:59: zu viel oder so, wo ich mir denke, aber ich mag meine Arbeit und ganz viele Dinge in meiner
00:35:03: Arbeit geben mir auch Kraft.
00:35:05: Also das ist ja einfach, das ist ja ein anderes Arbeiten als das, was vielleicht vieler als
00:35:10: Arbeit empfinden.
00:35:11: Ja.
00:35:12: Wie war das?
00:35:15: Ihr habt euch über die Ausbildung kennengelernt, ne?
00:35:18: Ihr zwei.
00:35:19: Und ihr habt euch vor kurzem das erste Mal getroffen.
00:35:21: Deswegen, also live, in Persona, so mit Anfassen und Riechen.
00:35:25: Also das, was online nicht geht.
00:35:27: Und das war dir der Zeitpunkt, wo ich gedacht habe, ah, ich mag euch beide gleichzeitig
00:35:32: im Podcast haben.
00:35:33: Was hat das mit euch oder ich frag als erstes mal, Isa, was hat euch gefühlt zusammengebracht
00:35:41: in der Ausbildung?
00:35:42: Na, ich mein, wir waren eben in der kleinen Gruppe, in der Mentorengruppe und da haben
00:35:49: wir uns irgendwie einfach am Anfang ausgetauscht über Hundesachen und irgendwann haben wir
00:35:55: angefangen uns intensiver auszutauschen und haben dann gemerkt, so irgendwie, das funktioniert,
00:36:02: das passt einfach so gut.
00:36:04: Also ich kann das gar nicht richtig in Worte fassen, aber es war so direkt, du wirst örtlich
00:36:10: so weit weg und so nah.
00:36:12: Und das war dann relativ schnell, dass man irgendwie so sich, wir haben es regelmäßig
00:36:18: dann auch einfach ausgetauscht.
00:36:19: Mein Hund hat gerade, wir haben gerade so ein kleines Erfolgserlebnis hier oder auch wir
00:36:24: haben, also ich habe es als total schön empfunden.
00:36:28: Ich hatte das Gefühl, jemand kriegt so meinen Wertegang mit Akira mit, meinen Struggle.
00:36:34: Und ich habe dann teilweise Steffi zum Telefon gegriffen, habe Steffi angerufen und habe gesagt,
00:36:39: ich habe gerade absolute Scheiße gebaut.
00:36:41: Was kann ich machen?
00:36:43: Und irgendwie war dann einfach so, dadurch, dass sie ja wusste, an welchem Punkt wir auch
00:36:47: ein Hund mit unseren Werten und alles stehen, war das dann direkt so, sie konnten mich einfach
00:36:53: total gut auffangen und wir gehen jetzt den Weg zusammen und es fühlte sich aber richtig
00:36:58: gut an.
00:36:59: Das heißt, ihr hattet zusammen eine Mentoren.
00:37:02: Also bei uns bekommt man im ersten Semester immer und im zweiten Semester immer eine Mentoren
00:37:07: an die Seite und die Mentoren hat in der Regel zwei Mentis und dadurch wart ihr sozusagen
00:37:13: gemetscht und für alle, die jetzt denken, boah, die Anne und ihr Team sitzen da ganz
00:37:17: lange und tüfteln, wie das exakt passt.
00:37:19: Nee, wäre total übergriffig, weil wir kennen die Menschen am Anfang ja noch gar nicht,
00:37:23: sondern wir würfeln das in der Tat.
00:37:25: Also das wird per FU-Zufallsprinzip und dann, wenn jemand nachkommt, also wenn jemand in
00:37:30: den ersten Wochen der Ausbildung sich noch nachmeldet, dann gucken wir, wo können wir
00:37:35: noch jemanden dazu setzen, ohne dass die schon entstandene Gruppendynamik vielleicht stört.
00:37:42: Wie war das, Steffi, dass es da jemanden gibt, der genau wie du diesen Weg gerade einstlägt
00:37:51: mit ähnlichen Werten und mit ähnlichen und doch anderen Herausforderungen?
00:37:58: Ja, das war total unterstützend und also so handhaben wir das eigentlich auch.
00:38:08: Wir helfen uns eigentlich gegenseitig und mir hat das Sicherheit gegeben.
00:38:15: Ich habe mich, ja, obwohl wir uns ja alle auch vernetzen und sprechen und in den Calls
00:38:23: treffen, hatte ich eben so doch das Gefühl auch, ich habe da noch jemanden, der sich
00:38:28: vielleicht hört mir so besonders zu oder das ist, ja man fühlt sich nicht so alleine.
00:38:34: Das sind so Anfänge einer Freundschaft, die man dann glaube ich so spürt und das so auf
00:38:44: Isar und mich bezogen, macht das einfach ganz viel Mut.
00:38:48: Also da können wir uns mittlerweile wirklich, wir können über Gutes sprechen, wir können
00:38:55: über nicht so Gutes sprechen, wir machen uns gegenseitig ganz, ganz viel Mut.
00:39:01: Wir reflektieren unsere Trainings.
00:39:05: Wir überlegen zusammen, wo man vielleicht noch was verändern könnte.
00:39:09: Also wir wollen da unseren Mentoren natürlich nicht vorgreifen.
00:39:15: Aber man hat ja auch noch andere Themen mit seinen Hunden, wo man vielleicht denkt, nein,
00:39:21: das muss jetzt nicht unbedingt auch noch ein Thema in der Ausbildung werden, weil man,
00:39:27: oder wir sagen ja, dass wir uns eigentlich auf ein Thema drinnen und auf ein Thema draußen
00:39:32: beschränken, weil das ja dann im Grunde auch schon viel ist neben den Modulinhalten.
00:39:37: Und dann gibt es halt ja natürlich wie bei jedem im Leben noch viele Dinge drum herum
00:39:43: mit dem Hund, die einen so beschäftigen.
00:39:45: Oder sei es nur, dass das Isar mal fragt, wie allein bleiben läuft, solche Sachen.
00:39:52: Genau, ihr dürft euch immer, neben den Modulinhalten dürft ihr immer parallel an einem Indoor und
00:39:58: einem Outdoor-Thema arbeiten, damit es für die Hunde einfach nicht too much wird.
00:40:01: Du hast eben schon gesagt, wir haben ja ganz viele Calls und Vernetzungssachen.
00:40:07: Ich finde das total schön, weil natürlich sind einem einzelne Menschen immer näher
00:40:11: und ich mich freut es so, dass ihr das so miteinander pflegt und so miteinander aufgebaut habt.
00:40:18: Ihr habt ja einerseits sehr unterschiedliche Hunde, also zwei sehr kleine, kurzharige,
00:40:26: einen großen, langharigen, ganz unterschiedliche Rassen, ganz unterschiedliche Anforderungen
00:40:32: und Werdegeschichten.
00:40:33: Findet ihr parallel?
00:40:35: Ja, total.
00:40:38: Ganz viel.
00:40:39: Also gerade Frustthema, dann auch ganz oft sind es auch die gleichen Nenner, sind einfach
00:40:45: Steffi und ich, oder?
00:40:47: Also eben, als ihr noch mal drüber gesprochen habt, ein Thema drin, ein Thema draußen,
00:40:54: ist auch tatsächlich der gemeinsamen Nenner, auch ganz oft, dass wir uns gegenseitig ausbrenzen,
00:40:58: hat sich so negativ an, aber wir helfen uns gegenseitig nochmal, fokussieren, genau.
00:41:05: Und wirklich auch nochmal zusammen zu gucken, was sind denn eigentlich die Prioritäten gerade?
00:41:11: Und oft sind wir beide dann doch der Nenner und ich glaube, der Frust irgendwie, das sind
00:41:17: schon auch die Punkte, also bei den Hunden dann auf die Frustthemen, wo wir auf den gleichen
00:41:21: Nenner kommen und auch ja, doch Reflexionssachen, jetzt gerade auch was so Medical Training-Sachen
00:41:28: angeht, dass wir merken, wie die Probleme, die ich beim Camp habe, hat Steffi mit ihren
00:41:34: Hunden und anderen Punkten, aber so kommt uns dann immer wieder, kommen uns die Parallelen
00:41:39: und wir lernen dann auch, gerade letztens hatten wir wieder so Ah-Momente, weil es dann doch
00:41:45: sehr ähnlich ist, ja.
00:41:46: Und dann lernen wir irgendwie nochmal von der Geschichte auch von den anderen Personen.
00:41:50: Steffi?
00:41:51: Und Isa, ein Thema, wo drüber wir uns auch sehr, sehr intensiv beschäftigt haben, also weit
00:41:56: auch über das erste Semester hinaus, wo das aktuell war, waren auch die strukturierten
00:42:02: Spaziergänge.
00:42:03: Das war für uns beide ja eine riesen Herausforderung, da erst mal überhaupt Strecken zu finden,
00:42:10: also gerade für Kalle und mich war das wichtig, dass wir da eine Struktur reinkriegen, auch
00:42:16: um an seinem Angstthema zu arbeiten.
00:42:18: Und darüber haben wir viel gesprochen, das war ja auch für dich wichtig, du hast ja
00:42:23: ja viele Gedanken vor allem zum Bommeln gemacht, zur Erkundung für Akira und da haben wir
00:42:29: lange, lange hin und her überlegt und über, ich darf man das sagen, über Google Maps,
00:42:36: also über Landkarten, Aufzeichnungen gemacht, wie wir die Strecken machen, wo wir die Inseln
00:42:42: einbauen, das hat uns lange begleitet.
00:42:45: Das ist auch ein echt tricky Thema, weil es sich ja auch dann permanent, also man will
00:42:50: eine Struktur haben und permanent ändern sich die Bedürfnisse des Hundes und man kommt
00:42:53: weiter und das verändert sich wieder und man denkt sich, oh Gott, aber ich kann doch jetzt
00:42:56: nicht die Struktur, das ist ja wie Diätplan verlassen, dann mache ich ja direkt wieder
00:43:00: alles kaputt und das verstehe ich total gut.
00:43:03: Ich finde das so toll.
00:43:06: Habt ihr denn auch Dinge, wo ihr feststellt, ah ja, es ist ähnlich, aber in Nuancen ist
00:43:13: es dann doch wieder anders und dieses Miteinander sprechen inspiriert uns, die Nuancen zu finden,
00:43:22: die Feinheiten aufzudecken?
00:43:23: Sag das nochmal genau, was gibt, also wo sind die Feinheiten, die du jetzt gefragt hast?
00:43:30: Also hilft es euch zu entdecken, dass häufig ein und dasselbe Werkzeug, ein und dasselbe
00:43:37: Tool, eine und dasselbe Aufgabe, zwar an derselbe Problem angreift, aber ihr in den Feinheiten
00:43:43: der Umsetzung dann wieder anpasst, dass es eben nicht die eine Übung des eine Rezept
00:43:49: ist, sondern ihr im Austausch miteinander lernt, wo dann die kleinen Unterschiede sind?
00:43:54: Auf jeden Fall.
00:43:56: Steffi?
00:43:57: Ja, also mir fehlt eigentlich das, also für mich ein Riesentool ist das X-Leckerchenspiel
00:44:03: dabei, da haben wir auch viel darüber gesprochen.
00:44:05: Isa, du hast das viel bei uns mitbekommen, ich habe dir immer davon berichtet, das war
00:44:11: gerade in Bezug auf den Frust bei Rakete, war das für mich ja ein richtig, richtig
00:44:17: tolles Tool oder ist es nach wie vor, um an seiner Erregung zu arbeiten und da hast du
00:44:25: Isa doch viel von mitbekommen und auch mitüberlegt, wie wir das so gestalten können.
00:44:32: Das, ja, das würde ich sagen.
00:44:37: Und wo war das X-Leckerchenspiel dann für Rakete vielleicht anders als für Akira, Isa?
00:44:44: Doch wieder nur die Parallel, der Frust am Anfang.
00:44:49: Kann ja auch sein, es muss ja nicht welche geben, also gab es was, wo ihr gedacht habt,
00:44:56: oh, das ist echt unterschiedlich bei den Hunden.
00:44:59: Steffi oder auch bei deinen Hunden untereinander, wo du dieselben Tools anwendest und sie dann
00:45:05: doch irgendwie ganz anders miteinander sind, ganz anders miteinander erleben.
00:45:10: Also ich denke zum Beispiel immer das riesen, riesen Thema der Belohnungen.
00:45:14: Ja.
00:45:15: Was sind so die Highlights für Rakete?
00:45:17: Ja, also das ist, die Belohnungsliste ist lang für beide, also für jeden, es gibt
00:45:23: getrennte Listen natürlich, ja die beiden haben natürlich unterschiedliche Bedürfnisse,
00:45:29: ne, das bei Rakete kann das sein, einfach auch ganz viel einfach stehen und umhergucken
00:45:37: und kalles Bedürfnis oder auch eine Belohnung ist einfach schnell oder auch mal langsamer
00:45:46: über die Wiese zu rennen, zu schnüffeln, zu erkunden, aber auch so Belohnungen wie
00:45:51: Zergeln, obwohl das machen sie beide gerne, aber da gibt es auch wieder Norsen.
00:45:58: Also Kalle, mit dem Zergel ich gerne also natürlich weit am Boden, damit das für seinen
00:46:04: Rücken gut ist und dann knabbert er nachher dieses Spielzeug kaputt sozusagen und Rakete,
00:46:13: der zergelt natürlich auch gerne, aber der ist so ja raso-brillateria auf, der schnappt
00:46:20: sich das Ding und rast damit über die Wiese und schleutert das von links nach rechts sich
00:46:25: um die Ohren und genau, das sind so kleine oder feine Unterschiede und es macht so viel
00:46:32: Spaß das zu sehen, darauf einzugehen und das dann umzusetzen im Alltag, weil man halt
00:46:38: merkt durch diese schönen Dinge, diese schönen Belohnungen sind die Hunde einfach auch viel
00:46:45: besser drauf, das ist ja das was eigentlich Spaß macht.
00:46:49: Wir wollen uns doch Freude machen und das schaffen wir durch solche Sachen, das ist
00:46:53: riesig, also das macht immer Spaß.
00:46:56: Und Issa, wie ist das bei euch mit dem Zerrspiel?
00:46:59: Wie sieht das aus, wie endet das?
00:47:02: Immer mit Futter, absolutes Learning.
00:47:06: Zerren ist bei uns irgendwie sehr situationsabhängig und ich finde es immer noch sehr schwierig,
00:47:17: wann es gut ist, wann es gut findet und wann nicht und mit was interessanterweise mit dem
00:47:24: Zerrgel was dafür gemacht ist, damit mag er nicht gerne zerren, damit mag er gerne
00:47:31: umgarabieren, während er meine Hulli bände, die schnappt das sich immer und zerrt mich
00:47:36: damit durch die Gegend und zerren wir damit so ein bisschen.
00:47:43: Genauso es ist und draußen ist es oft auch schwieriger und jetzt im letzter Zeit habe
00:47:50: ich aber gemerkt, ich habe noch mal was neues ausgepackten, neues Zerrgel und da hat er mich
00:47:54: jetzt in ein paar Situationen sehr überrascht, dann können wir kurz zerren, dann hat er
00:47:59: ein Hund entdeckt und er war aber im Freilauf, ist dann sofort an den Stehenden liegen lassen,
00:48:05: ist direkt zum Hund, wollte, also ich denke er wollte dann hinrennen und dann habe ich
00:48:11: ihn aber abholen können und konnte sagen kurz warte und dann zerren und dann hat er
00:48:15: wieder mit mir gezert und das war ein totales cooles Gefühl, weil er das oft nicht kann,
00:48:21: weil da ist dann der Fokus eben woanders und nicht auf Erkundung und Spielen, aber das
00:48:28: ist ein Bereich, da macht es mir total Spaß auch ihn besser kennen zu lernen und immer
00:48:32: besser einschätzen zu können, wann mag er was und es ist einfach total schwierig.
00:48:37: Ich finde das so schön, weil ganz oft wenn wir sagen, wenn wir nach außen sowas sagen
00:48:44: wir machen Zerrspiele mit dem Hund, dann haben die Leute ein Bild im Kopf wie das auszusehen
00:48:48: hat und jetzt alleine zu hören von euch, der eine knabbelt dann an, der andere rennt
00:48:55: damit über die Wiese, der nächste mag das gar nicht immer, das zeigt ja nochmal, dass
00:49:01: es im Prinzip immer die Nuancen sind wo es sich unterscheidet und das finde ich so wichtig,
00:49:07: dass wir aufhören immer ein Bild im Kopf zu haben wie es sein muss, aber vor allen
00:49:12: Dingen auch aufhören uns miteinander zu vergleichen, dass wir die Parallelen suchen wo wir uns
00:49:18: stärken können und dass wir dann die Nuancen ableiten wo wir uns von den anderen inspirieren
00:49:24: lassen können oder eben die Unterschiede hinnehmen und ich finde das macht ihr zwei
00:49:28: miteinander so großartig, deswegen darauf zielte quasi meine Frage ab, denn ich weiß ja,
00:49:35: dass wenn man ehrgeizig ist und wenn man Ziele vor sich hat, dass dieses Vergleichen eine
00:49:40: echte Herausforderung ist und wenn man dann Hunde hat, die vielleicht in Situationen weniger
00:49:46: belastbar sind als andere oder Verhalten zeigen, was man nicht möchte oder auch wenn man selbst
00:49:52: mal so Phasen hat wo man sagt ich schaffte es jetzt nicht alles neben meinem Beruf, neben
00:49:57: meinen Herausforderungen im Alltag, dass man dann eben dabei sich bleibt und ich habe bei
00:50:03: euch beiden immer das Gefühl, dass ihr das total gut macht und dass ihr total genial,
00:50:09: nicht nur gegenseitig, sondern auch von den anderen in der Ausbildung zugleich deren
00:50:13: persönliches vorankommen wertschätzt ohne dass ihr in dieses Vergleichen fällt.
00:50:18: Ist das scheint das so Steffi oder ist es wirklich so eine deiner deiner großen Eigenschaften?
00:50:25: Nein, das ist tatsächlich so.
00:50:31: Also das ist auch ein Thema, da habe ich viel darüber nachgedacht.
00:50:38: Man muss ja immer gucken, die Hunde haben ja alle ihre eigene Geschichte, die haben
00:50:48: ihre Lernerfahrung.
00:50:50: Ich kann doch nicht erwarten, dass ein Hund, der vielleicht monatelang irgendwo in einer
00:51:00: Scheune gehalten wurde, dass der sich vielleicht ähnlich gut verhält oder mit dem man genauso
00:51:06: trainieren kann wie mit einem Hund, der irgendwie, also dem es einfach besser gegangen ist,
00:51:12: der mehr Möglichkeiten hatte, der mehr positive Lernerfahrung sammeln konnte.
00:51:17: Da kann ich ja nicht erwarten, dass die auf einer Stufe stehen.
00:51:20: Und da muss man sich jeden Hund einzeln angucken und sehen, was macht der denn jetzt für Frottschritte
00:51:26: gerade?
00:51:27: Und sei es nur, wenn er zum Beispiel Angst hatte, als er in der Scheune war, wenn er
00:51:31: jetzt zum Beispiel nur raus guckt und einen Schritt nach draußen macht, dann ist das schon
00:51:35: der Riesenerfolg für den Hund an der Stelle.
00:51:38: Also da muss man wirklich ganz individuell hingucken und ich bin einfach ein Mensch,
00:51:43: ich freue mich total mit jedem, der irgendwie Fortschritte mit seinem Hund macht.
00:51:48: Und das ist für mich das selbstverständlich, dass man sich so mit den anderen mit freut.
00:51:52: Und das hat was mit Wertschätzung zu tun, mit viel Umdenken bei mir, im Gegensatz von
00:52:00: früher zu heute.
00:52:01: Aber ich ziehe daraus auch Kraft, wenn ich sehe, wie andere Fortschritte machen oder
00:52:10: wie es da weitergeht, was die für Erfolge haben.
00:52:12: Das tut mir auch gut, in dem Moment, wo es vielleicht bei mir mal hakt oder so.
00:52:17: Und das darf es auch, das war so nebenbei eines der größten Learnings für mich, also auch
00:52:23: zu akzeptieren, dass es auch nicht mal so gut läuft.
00:52:26: Und dass man auch vorher eigentlich schon aufhört zu trainieren und das nicht übertreibt.
00:52:33: So Thema Grenzen überschreiten, das konnte ich nämlich auch ganz gut.
00:52:36: Ich finde das total schön, weil ganz oft ist es ja so, wenn wir selber vor einer Hürde
00:52:40: stehen oder es stagniert, dass wir dann so ein bisschen neidisch oder missmutig auf
00:52:45: andere gucken.
00:52:46: Und ich finde das so schön, dass bei uns in der Ausbildung in der Regel genau das nicht
00:52:51: der Fall ist, sondern dass wir uns trotzdem für die anderen freuen.
00:52:54: Und mir geht es auch so, wenn ich die Erfolge von anderen sehe, dann sehe ich das als Bestätigung
00:52:59: für den Weg.
00:53:00: Und dann weiß ich, ich kann wieder was optimieren und ich kann was machen.
00:53:05: Steffi, du wolltest noch was ergänzen?
00:53:06: Ja, da fällt mir was zu ein.
00:53:08: Also das war auch vor Kurzem in der Story bei Instagram und das darf ich glaube ich mit
00:53:14: Namen nennen, weil sie auch Trainerin ist bei euch, die Julia.
00:53:17: Hat etwas von dem kleinen Luigi gepostet.
00:53:19: Ihr dürft grundsätzlich ihr Namen nennen, solange ihr sie liebevoll wertschätzt.
00:53:23: Ja, total.
00:53:24: Und nur die nicht, die wir nicht nennen wollen sozusagen.
00:53:28: Ja, das war die Julia, die Julia.
00:53:30: Und sie hatte Fotos oder Videos, glaube ich, wie sie Medical Training mit dem Kleinen macht.
00:53:36: Und ich habe das gesehen und dachte, wow, das ist genial.
00:53:40: Das ist so großartig, wie sie mit ihm umgeht und was dieser kleine Hund alles drauf hat
00:53:48: mittlerweile.
00:53:49: Es hat mich so berührt und weil wir stehen sozusagen ganz am Anfang von diesem Medical
00:53:55: Training mit Kalle einmal und mit Rakete arbeite ich ja ganz, ganz viel an dem Frustthema.
00:54:01: Und es wäre mein Wunsch, dass ich irgendwann so etwas in der Richtung auch mal machen
00:54:06: kann.
00:54:07: Und ich habe ihr zurückgeschrieben und habe gesagt, es ist so inspirierend für mich,
00:54:12: was ich hier bei dir sehe.
00:54:13: Das ist so großartig.
00:54:15: Das macht mir so viel Mut.
00:54:16: Ja, das wollte ich nur erwähnen.
00:54:19: Das war richtig, richtig toll.
00:54:20: Und ihr hatte einen ähnlichen Staat wie ihr.
00:54:23: Und das ist so schön, weil auf einmal bist du nicht mehr die Erste und Einzige, die diesen
00:54:27: Weg geht, sondern andere sind den schon gegangen und zwar andere, die gerne mit dir teilen,
00:54:34: wo dafür sie die Herausforderungen und Lösungen lagen.
00:54:37: Ja, Isa, wie ist das bei euch?
00:54:40: Also ich muss sagen, da hat echt das ganze dieser bedürfnisorientierte Ansatz, hat da
00:54:46: einfach bei mir ein krasses Umdenken bewirkt.
00:54:49: Also, weil ich, wenn du das so erzählt hast eben, ich kannte das gerade von so unserem
00:54:56: Weg zur Assistenzwunde Prüfung extrem, dass ich immer dachte, wir gucken mal, wir können
00:55:02: das noch nicht und das noch nicht.
00:55:04: Und wir sollen mir jemanden die Prüfung schaffen.
00:55:07: Und mir hat, irgendwie hat einfach, wenn wir jetzt so reden, ist das ganz anders.
00:55:14: Ich gucke anders auf andere und fühle mich eher inspiriert und denke mir, das möchte
00:55:21: ich auch und zwar, weil ich möchte, dass mein Hund sich so fühlt, wie zum Beispiel
00:55:25: Luigi.
00:55:26: Ich fand die Situation nämlich auch genial und nicht, weil ich nach außen hin zeigen
00:55:33: möchte, wir schaffen das, die Assistenzwunde Prüfung zum Beispiel oder wir können irgendwie
00:55:38: super gut an der Runde ignorieren, obwohl das kein Hundetypisch ist.
00:55:45: Und da sind irgendwie, ist mein Blick einfach ganz anderer geworden und ich schaffs auch
00:55:51: mehr dieses bedürfnisorientierte, diesen Ansatz mehr auch auf mich zu übertragen und
00:55:59: zum Beispiel bei Videos oder wenn ich Sachen sehe, die ich so noch nicht schaffe umzusetzen,
00:56:07: dann merke ich auch, okay, ich bin am Anfang von meinem Weg.
00:56:10: Der Weg ist noch ewig, der wird noch ewig lang gehen und ich darf auch dazu lernen.
00:56:14: Und das finde ich, das beruhigt mich auch.
00:56:17: So viel auf meiner Seite gehören dazu.
00:56:21: Sie bleiben nicht aus.
00:56:24: Ich liebe das.
00:56:25: Ich liebe das so sehr, weil dieser Weg ist ja wirklich nie zu Ende und wenn man ärgerizig
00:56:31: ist und wenn man, wie ich, so ein ewiges Optimierungsbedürfnis hat, dann sich hinzusetzen
00:56:36: und anzuerkennen, wir haben schon ganz viel und es ist geil, dass wir noch mehr können
00:56:42: und nicht dieses, oh Gott, da kommt noch so viel, was wir auch noch können.
00:56:45: Das ist so eine schöne Perspektivveränderung, die finde ich großartig.
00:56:49: Und ich möchte noch ganz kurz was ergänzen und was mittlerweile die Ziele haben sich
00:56:55: verändert.
00:56:56: Früher waren meine Ziele, ich möchte, dass mein Hund ohne einen anderen Hund anzugucken,
00:57:00: einem anderen Hund vorbeiläuft.
00:57:02: Heute ist mein Ziel.
00:57:03: Ich möchte, dass wenn wir Medical Training machen, dass er mir nein sagt, wenn er nicht
00:57:08: mehr möchte.
00:57:09: Und ich fahre ja ihm, wenn er nein sagt und ich bin dann so geil.
00:57:13: Also ich freue mich einfach so.
00:57:15: Es ist so geil, weil man kann dann sagen, okay, er hat nein gesagt.
00:57:20: Wie geil, der hat selbst gesagt, was er nicht will, er musste dafür nicht zu irgendwelchen
00:57:24: unangenehmen Verhaltensweisen greifen und ich kann mir mit dieser Information jetzt Gedanken
00:57:29: machen, wie ich es optimieren kann.
00:57:31: Genau.
00:57:32: Sehr cool, liebe ESA.
00:57:35: Ihr zwei, wir haben hier jetzt schon kräftig länger gemacht als normaler Anders mit Hund-Podcast.
00:57:40: Aber es war einfach so oder es ist so, so, so schön mit euch.
00:57:45: Es gibt eine Standardfrage, die ich am Ende von jedem Gespräch mit anderen Ställen und
00:57:50: auf die ich keinen vorher vorbereite.
00:57:52: Das heißt nur eifrige Podcast-Hörerinnen wissen, was die Standardfrage am Ende ist,
00:57:58: nämlich und vorausgesetzt ihnen ist es irgendwann mal aufgefallen.
00:58:02: Ebbe Steffi, gibt es irgendwas, was du allen Menschen mit Hund gerne an die Hand geben
00:58:11: möchtest, sagen möchtest, mitteilen möchtest, für sie und ihren Hund?
00:58:17: Ja, also mir ist es wichtig und vor allem so aus der Erfahrung mit Rakete und auch mit
00:58:23: Kalle, aber das ist darum geht, dass wir positive Lerngelegenheiten für unsere Hunde
00:58:28: schaffen.
00:58:29: Also, dass wir dafür verantwortlich sind, einen Rahmen zu schaffen, in dem der Hund
00:58:34: gut lernen kann und so die Lerngeschichte positiv verstärken.
00:58:40: Das ist mir extrem wichtig, weil wir nur so den Weg weitergehen können.
00:58:46: Und liebe ESA, magst du den Menschen da draußen auch etwas an die Hand geben?
00:58:52: Ja, einen Mann, gerade an die Menschen, die irgendwie was mit Assistenzhunden zu tun
00:58:58: haben oder haben möchten oder haben werden.
00:59:00: Es hört auf euer Bauchgefühl und auch da, ich kenne den Weg noch nicht zu Gänze,
00:59:08: aber es wird einen Weg geben und wenn dann müssen wir uns eben gemeinsam basteln im
00:59:15: Bedürfnisorientierten Sinne und hört auf euer Bauchgefühl.
00:59:19: Und das andere, jeder gibt immer sein Bestes.
00:59:25: Das hast du natürlich auch gesagt, das habe ich von dir, das hat aber für mich viel verändert
00:59:30: und ich finde auch gerade im Assistenzhundetraining ist das was ganz Wichtiges.
00:59:34: Jeder Mensch und jeder Hund gibt zu jeder Zeit sein Bestes, manchmal geht nicht mehr.
00:59:39: Verständnis zu haben auf beiden Seiten und Situationen da noch anzufassen.
00:59:44: Ich danke euch von Herzen.
00:59:48: Und ich bin schon so gespannt wie das wird, wenn ihr Mentorinnen werdet.
00:59:56: Da dauert ja nicht mehr so lange, aber noch ein bisschen.
00:59:58: Und ich bin so gespannt auf eure ersten Trainies, das kann ich mir überhaupt nicht.
01:00:04: Also Sechsern im Lotto.
01:00:06: Aber das denke ich bei jedem, der bei uns durch die Ausbildung geht.
01:00:10: Also ihr anderen, die zuhört, auch ihr seid ihr Sechsern im Lotto.
01:00:13: Wir haben einfach nur Sechsern im Lotto.
01:00:15: Sehr cool.
01:00:16: Ich danke euch, dass ihr da wart für alle, die über die Andersbetontausbildung nachdenken
01:00:22: und mit ihren Hunden gemeinsam diesen Weg gehen möchten.
01:00:26: Wir starten immer zum 15.07. und zum 15.01. eines Jahres.
01:00:32: Voraus geht es, wir starten zweimal im Jahr, das ist nicht immer der Fall.
01:00:35: Deswegen war das immer das immer grad bisschen doof.
01:00:36: Aber das nächste Mal starten wir am 15.07. diesen Jahres.
01:00:39: Im Juni gibt es noch eine Infoabend zur Ausbildung.
01:00:43: Wir verlinken hier die Ausbildung und auch den Infoabend, wenn der Podcast erscheint
01:00:49: bevor der Infoabend war.
01:00:51: Ansonsten melde ich gerne zu unserem Newsletter an.
01:00:54: Da erfährst du auch, wann es das nächste Mal losgeht und bekommst Tipps rund um das
01:00:58: bedürfnisorientierte Training.
01:00:59: Und falls du jetzt sagst, ne, eine Ausbildung ist nicht das richtige für mich, dann trage
01:01:05: dich unbedürfentlich den Newsletter ein.
01:01:07: Denn wir bilden ja Hundertrainerinnen nicht nur aus, damit sie später in unserem Team
01:01:14: arbeiten, sondern auch damit sie die Welt in anderen Formaten da draußen begleiten.
01:01:19: Und auch darüber informieren wird ich im Newsletter.
01:01:22: Ich danke euch beiden von Herzen, dass ihr dabei wart.
01:01:26: Ich freue mich auf alles, was noch gemeinsam kommen mag und sage auf Wiedersehen.
01:01:31: Tschüss.
01:01:32: Danke.
01:01:33: Tschüss, Emma.
01:01:34: Danke.
01:01:35: Tschüss.
01:01:36: Tschüss.
01:01:37: .
01:01:38: .
01:01:40: , bis zum nächsten Mal.
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