#147 - Ein Hund ist so viel mehr als sein Problem

Shownotes

✨ Eva, die sich gerade auf ihren Doktor im Maschinenbau vorbereitet, steht kurz vor ihrem Abschluss der Anders mit Hund Ausbildung und ist ein Profi in Sachen Hundemimik lesen. Sie erzählt von ihrem besonderen Weg mit ihrer Hündin Lilly. Lilly, die aus einem Resozialisierungsprogramm kam, stellte Evas Leben auf den Kopf und lehrte sie, wie wichtig es ist, feinste Signale und Mimik bei Hunden wahrzunehmen.

⭐️ Erfahre, wie Eva und ihr Partner ihr Leben für Lilly umgestalteten, welche Techniken sie entwickelten, um Lillys Vertrauen zu gewinnen und wie sie lernten, ihre Körpersprache zu lesen. Besonders spannend sind Evas Einblicke, wie sie trotz Lillys aggressivem Verhalten durch Liebe, Struktur und Verständnis zu einer Einheit wurden.

☀️ Hast du einen Hund, der dich vor Herausforderungen stellt? Oder möchtest du einfach mehr über Hundemimik und Körpersprache lernen? Dann ist diese Episode genau das Richtige für dich! Lass dich inspirieren und finde Hoffnung und Mut in Evas Geschichte, denn auch du kannst die Beziehung zu deinem Hund auf eine neue Ebene heben.

Kleiner Reminder: Die Anders mit Hund-Ausbildung zur Hundetrainerin startet am 15. Juli 2024. Wenn du noch fix dabei sein möchtest um wie Eva auch ein Profi in Sachen Körpersprache lesen zu werden, klicke hier: 👉🏼 https://andersmithund.com/produkt/ausbildung-hundetrainerin/

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode von "Anders mit Hund" Podcast von und

00:00:08: mit Anne Boepa und heute zu Gast die wunderbare Eva. Eva ist Teilnehmerin der "Anders mit Hund"

00:00:15: Ausbildung, steht kurz vor ihrem Abschluss. Eva ist für mich der Profi in Sachen Hunde Mimik lesen,

00:00:24: deswegen habe ich beschlossen, ich werde heute mit Eva ganz viel über Hunde Mimik und

00:00:29: mit Körpersprache sprechen. Ja Eva, stellst du dich doch einfach vielleicht auch noch kurz vor,

00:00:35: das was du von dir erzählen magst. Was machst du, wenn du dich nicht mit Hundetraining beschäftigst?

00:00:40: Woher kommst du und wie lebst du? Hallo Anne, schön, schön, dass ich hier sein darf. Genau,

00:00:47: also ich bin Eva. Ich wohne im Moment 2 geteilt, einmal im Raum Herz, wo ich auch arbeite. Ich arbeite

00:00:55: an der Uni und mache da gerade mein Doktor im Bereich Maschinenbau, also was völlig anderes als

00:01:02: Hundetraining. Wobei ich finde, da gibt es mehr Parallelen als man so denkt. Genau und sonst haben

00:01:10: wir, habe ich mit meinem Partner zusammen, ein Haus im Raum zwischen Braunschweig und Hannover,

00:01:15: ja wo wir gerade ganz viel renovieren, was ich auch sehr viel neben der Arbeit und neben der

00:01:21: Träneausbildung dann mache. Dich hat zu anders mit Hund geführt, deine wunderbare Hündin Lili,

00:01:29: die im letzten Jahr leider verstorben ist. Und Lili hat euch das Leben herausfordernder

00:01:41: gemacht. Lili kam aus einem Resozialisierungsprogramm, was genau das Gegenteilige,

00:01:49: den Gegenteiligen Effekt hatte. Da ist sie in ihrer Tierschutzzeit durchgegangen und dann

00:01:53: ist sie zum Glück bei euch gelandet. Und der Grund, dass du so gut Mimik lesen konntest,

00:01:59: war ja, dass Aggressionsverhalten von Lili gegenüber Menschen. Würdest du das so unterschreiben?

00:02:06: Habe ich das richtig zusammengefasst? Ja, genau. Also Lili hat uns da ganz, ganz doll sensibilisiert,

00:02:14: weil wenn man natürlich, wenn man unaufmerksam ist, direkt die Quittungen im Rahmen von

00:02:20: Aggressionsverhalten kriegt, dann wird man einfach sehr, sehr aufmerksam. Und da haben

00:02:25: sowohl ich als auch mein Partner haben da total viel gelernt und es ist einfach total spannend,

00:02:31: wie was man da alles sehen kann. Lili hatte vorher gelernt, dass Nähe und Berührungen von

00:02:38: Menschen unangenehm sind. Und dass die, die haben ihr Angst gemacht, die haben sie gestresst,

00:02:46: sie hat mit Schmerzen gerechnet, sie hat mit unangenehmen Dingen gerechnet und sie hat sich

00:02:51: dafür entschieden, nicht bewusst, das klingt immer so nach dem Motto "So, ich hab mich hingesetzt" und

00:02:55: dann habe ich mir überlegt, wie ihr entscheidet. Aber sie hat halt gelernt, dass wenn sie sich

00:02:58: schnell wehrt, dass es dann weniger wird und dadurch hat sie ja nicht sehr viel gezeigt,

00:03:09: bevor sie zugebissen hat, zumindestens am Anfang und was du am Anfang wahrnehmen konntest. Was

00:03:16: hat sie, als sie durchkam, bevor sie zugebissen hat, gezeigt? Was konntest du sehen? Also ganz am

00:03:24: Anfang war das wirklich, wirklich nicht viel. Das ging innerhalb von Sekunden und meistens war es

00:03:29: ein ganz kurzes Einfrieren. Also ein ganz kurzes Erstarren in der Bewegung und die Rute ist nach

00:03:36: oben gegangen. Das, genau, das waren so die Dinge, wo wir das am Anfang ableiten konnten,

00:03:42: aber das waren wirklich wenige Sekunden, in denen sich das dann entschieden hat, dass sie uns dann

00:03:48: attackiert. Das heißt, es kam eben kein Knochen, es kam kein Fletschen, sondern der Hund wird kurz

00:03:55: star und dann attackiert er und das ja auch so, dass es wirklich wehtat, richtig? Ja, genau. Also in

00:04:03: der ersten Zeit, als wir sie bekommen haben, musste sie tatsächlich 24/7 ihren Maulkorb tragen,

00:04:10: weil selbst mit Maulkorb sie praktisch für blaue Flecken und für Verletzungen auch gesorgt hat,

00:04:17: bis hin zu teilweise auch an den Händen zu aufgeplatzten Stellen oder so. Also sie war da schon

00:04:22: sehr vehement und auch dann nicht nur einmal, sondern schon mehrfach. Für uns war das ja im

00:04:28: Laufe des Trainings mit Lili ganz häufig nochmal Thema, weil als es besser wurde, aufgrund eurer

00:04:37: super sorgfältigen Arbeit und vor allen Dingen ganz viel Sicherheit für Lili, dass sie wusste, was

00:04:43: wann passiert ist, ist es überhaupt besser geworden. Und dann war es so, dass dein Gehirn ganz

00:04:49: häufig in Trainingssituationen, wenn Lili kurz steif wurde, gesagt hat, oh Gott, das ist zu viel

00:04:54: für sie. Das heißt, da war ja hinterher auch ganz viel Überwindung bei dir, um diesen Grad

00:05:02: rauszufinden, wie weit kann ich jetzt schon gehen, wie länger, wie viel länger ist die Zündschnur

00:05:10: und wo wird es zu viel? Was waren da so für dich die eindrücklichsten Momente oder das, wo du sagst,

00:05:19: es ist mir besonders gut im Kopf hängen geblieben? Also erst mal, ich fand das selber auch total krass,

00:05:24: wo du von Überwindung sprichst. Ich habe bei mir selber auch immer körperliche Reaktionen gemerkt,

00:05:30: in dem Moment. Das heißt, sie ist steif geworden und ich habe dann immer schon so ein Kribbeln in mir

00:05:36: gespürt, was gesagt hat, oh, aufpassen. Also das war wirklich nicht nur in meinem Kopf, sondern das

00:05:40: war, ja, das war in meinen Reflexen schon fast angekommen, dass man da dann auch mit einer Reaktion

00:05:47: rechnet. Und ja, für mich war das nicht so einfach, da dann auch immer mal was zu wagen. Und da

00:05:53: brauchte ich auch immer wieder einen kleinen Anschubst von außen den nächsten Schritt zu machen,

00:05:58: weil natürlich, man kommt nicht voran, wenn man nicht auch ein kleines Stück die Grenzen der

00:06:03: Komfortzone überschreitet, aber das war bei uns immer ein bisschen ein Drahtseilakt. Und was ich

00:06:11: da total spannend fand, mein Freund war da immer ein bisschen mutiger als ich. Und der hat sich da

00:06:18: dann das eine oder andere Mal, ist ja in den kleinen Schritt weitergegangen, deshalb die beiden

00:06:23: dann auch ganz tolle Erfolge miteinander feiern durften und ich dann versucht habe, mich da auch

00:06:29: ein bisschen dran zu orientieren und auch da immer wieder auf ihre Signale zu gucken. Also genau zu

00:06:35: gucken, was macht sie mit der Route, wie bewegt die sich? Ist die Route zwar hoch, was immer schon

00:06:41: so eine gewisse Anspannung bei ihr gezeigt hat, aber bewegt sie sich noch. Also ist sie nicht ganz

00:06:46: steif zum Beispiel. Also da dann einfach sehr fein zu gucken und auch ihre Gesamtkonstitution an dem

00:06:53: Tag immer zu berücksichtigen. Also war schon viel los oder war es bis jetzt ein entspannter Tag

00:06:59: auch zu berücksichtigen. Wie geht es ihrem Rücken zum Beispiel? Also sie hatte auch HD und Spondylose

00:07:06: und an Tagen, wo zum Beispiel das Wetter sehr nass und klamm war, da haben wir dann eher versucht,

00:07:13: dass was schon gut funktioniert hat, zu festigen statt dann da irgendwelche größeren Sprünge zu

00:07:19: machen. Gab es Dinge in Lelys Gesicht, wo dran du ablesen konntest, wie gerade so das wohlbefinden

00:07:28: Barometer aussieht? Also was man immer bei ihr fand, ich sehr gut sehen konnte, waren die Augen. Also

00:07:35: auch die Muskulatur um die Augen. Das heißt, sie konnte so richtig ein bisschen die Augenbrauen

00:07:40: hochziehen. Sie konnte die Augen etwas größer und runder machen oder wenn sie zum Beispiel ihre

00:07:47: Schlecktube hat sie irgendwann sehr geliebt, die haben wir auch ganz viel eingesetzt, wenn sie dann

00:07:51: am Schlecken war und die Augen ganz rund und entspannt waren. Also so die Form der Augen und

00:07:57: die Anspannung über den Augen. Also die Augenbrauen, wohin die sich so bewegt haben, das war für mich

00:08:03: auch immer so ein bisschen ein Indikator. Wie sieht es da aus? Bin ich total schön, dass du das sagst.

00:08:09: Mir ist es bei der Mini und der Nagini auch so gegangen, dass die Augen ganz viel gesagt haben.

00:08:14: Bei der Mini fand ich die Stirnpartie total spannend immer und den Ohransatz. An dem konnte ich

00:08:21: unglaublich viel sehen. Die Mini hatte gefühlt 150 verschiedene Positionen für ihre Ohren und bei der

00:08:28: Nagini war es immer noch ganz viel die Läfzen. Also wie viel Spannung ist in den Läfzen? Bleibt zum

00:08:32: Beispiel die Läfze so ein bisschen am Zahn kleben, dann wusste ich, es ist kurz vor Holland in Not,

00:08:40: sozusagen, oder hängen die Läfzen ganz entspannt runter. Wenn Lilly so einen Anspannungstag hatte und

00:08:51: ihr nur das Vertraute gemacht habt, wie hat sie darauf reagiert? Also konntest du dann im Verlauf

00:08:58: des Tages Mimikveränderungen wahrnehmen? Ich glaube, es war sehr unterschiedlich. An manchen Tagen hat

00:09:04: man gemerkt, dass es dann praktisch besser wurde, dass sie in allem wieder ein bisschen weicher

00:09:10: wurde. Aber ich hatte das Gefühl, gerade so an Tagen, wo sie halt auch einfach gesundheitlich

00:09:15: gesundheitliche Probleme hatte, da ist es über den Tag hinweg nicht unbedingt besser geworden. Also

00:09:20: sie hat zum Schluss tatsächlich bei Schmerzen auch immer wieder Schutz bei uns gesucht. Das heißt,

00:09:26: wenn ihr was weht, hat es sie angerannt gekommen und hat sich, wollte fast in einem Rheinkriechen und

00:09:32: hat sich angebuckt und daran konnte man halt auch drinnen immer sehen so. Sie wollte dann sehr

00:09:38: viel nähe, aber man musste natürlich trotzdem gucken, dass man sie dabei nicht irgendwie

00:09:44: bedrängt und so dieses, wie sehr sie nähe eingefordert hat, daran haben wir dann auch immer ganz

00:09:49: gut gesehen, wie es ihr so geht. Und bei Schmerzen hatte ich das Gefühl, dass es über den Tag hinweg

00:09:54: dann nicht unbedingt besser geworden ist. Sie hat natürlich Schmerzmedikation gekriegt, aber das

00:10:01: konnte leider nicht immer alles abfangen. Ich finde das nach wie vor Wahnsinn, was ihr alles für Lilly

00:10:06: geleistet habt. Also für mich bleibt zum Beispiel total eindrücklich dieses "Sie würde gerne zu euch

00:10:13: ins Bett und bei euch im Bett schlafen", aber das ging eben nicht, weil sie dann, wenn man sie falsch

00:10:17: berührt hat, eben doch wieder attackiert hat und ihr habt euer Leben schon sehr für Lilly gestaltet,

00:10:26: oder? Ja, auf jeden Fall. Das ist tatsächlich auch was, was ich gemerkt habe, seit sie jetzt nicht

00:10:32: mehr da ist. Zumindest ich habe es in der Zeit nicht so bewusst wahrgenommen, aber danach merkt man

00:10:40: dann schon, dass manche Dinge einfach anders sind und dass man dann manche Dinge auch wieder viel

00:10:45: unbedarfter dran geht. Also ich habe mir schon sehr viele Gedanken gemacht, aber ich glaube,

00:10:49: das ist ein Stück weit auch meine Art. Also ich bin eher Team Overfilmscuff. Und du bist auch,

00:10:56: glaube ich, Team verantwortungsvoll und hast sehr viel Verantwortung für Lilly genommen und ich

00:11:01: mein, ihr habt da wirklich ein Hund aufgenommen, der in seinem Leben vorher krasser Fahrung mit

00:11:07: Menschen, die es gut meinten, aber schlimm machten, gesammelt hat. Wusstest du, als Lilly zu euch kam,

00:11:17: dass das eine solche Herausforderung wird? In dem Ausmaß? Nein. Aber du wusstest schon, es wird

00:11:23: herausfordernd. Genau. Also wir haben sie aufgenommen und da hieß es, sie hat ein Ressourcenproblem,

00:11:29: also Ressourcenverteidigung. Genau, das wussten wir und auch, dass sie da aggressiv reagiert. Aber

00:11:36: dieser ganze Aspekt, dass Nähe vom Menschen für sie so schwierig ist und tatsächlich auch später

00:11:45: im Alltag für uns das Hauptproblem war. Also die Probleme mit den Ressourcen waren, wenn man ein

00:11:53: bisschen aufmerksam bleibt, eigentlich kein Problem mehr. Also sie hat, sie hat uns sogar tatsächlich,

00:11:59: wenn sie fertig mit Knabbern war, ihre Knochen gebracht und gesagt, so, bitte schön, darfst

00:12:03: jetzt wegräumen. Also das war für uns nicht mehr das, was unser Leben bestimmt hat, sondern

00:12:09: halt diese Problematik mit der Nähe und dass das für sie so schwierig ist. Das wusste ich nicht.

00:12:16: Ich finde das ein ganz wichtigen Aspekt mit der Nähe, weil ich glaube, dass uns häufig,

00:12:21: also natürlich, jetzt kann man sagen, ach mein Gott, dann kannst du mit dem Hund halt nicht so

00:12:25: kuscheln. Aber Nähe entsteht ja nicht nur beim Kuscheln. Nähe entsteht auch, wenn man den Hund

00:12:29: an und auszieht, um Gassi zu gehen. Nähe entsteht, wenn man mal eine Foto versorgen oder sauber

00:12:35: machen muss. Nähe entsteht, wenn man die Treppe runtergelaufen kommt und der Hund liegt irgendwo,

00:12:40: wo Flur oder sonst was ist und es ist eng. Das heißt, auch da hast du dir ja ganz, ganz viele

00:12:46: Tools erarbeitet, dass du ihr zum Beispiel ankündigst, wenn du an ihr vorbei gehst. Und

00:12:51: Lilly hatte ja noch was. Sie war extrem im Konflikt und musste dich die ganze oder euch viel im Auge

00:12:58: halten. Das heißt, sie hat viel die Nähe gesucht, aber zu Beginn auch ein Stück weit, um sicher zu

00:13:08: gehen, dass von euch jetzt gerade nichts Schlimmes ausgeht. Das heißt, sie hat die Nähe nicht gesucht

00:13:12: aus Freude, sondern sie hat die Nähe gesucht, um sich selber abzusichern. Und das macht ja

00:13:17: einen himmelweiten Unterschied. Deswegen, was waren so die drei Dinge, wo du sagst, die waren für

00:13:25: uns unabdingbar? Ich bin jetzt gespannt, ob du die nennst, die ich im Kopf habe für euch oder ob du

00:13:31: andere mensch? Unabdingbar im Training meinst du jetzt oder in unsere Alltagstools sozusagen?

00:13:37: Ja oder überhaupt im Umgang. Genau, die Alltagstools. Routine und Struktur, das würde ich jetzt mal als

00:13:44: eins zusammenpassen. Das war ein riesen Ding für uns. Und wir haben auch immer wieder auch im

00:13:50: Alltag, auch als es ihr gesundheitlich nicht so gut ging, gemerkt, wie sehr sie das braucht und

00:13:55: wie sehr ihr das aber auch hilft, entspannt zu bleiben. Und dann einen Punkt waren auch Ankündigungen.

00:14:01: Wir hatten zum Beispiel, da fand ich das immer am Eindrücklichsten, wir hatten eine Ankündigung

00:14:06: dafür, dass wir das Haus jetzt verlassen, weil sie zum Beispiel in ihrer Anfangszeit halt auch

00:14:13: versucht hat, einen daran zu hindern, das Haus zu verlassen. Und zum Schluss war es dann so,

00:14:18: wir hatten ein Ritual, wir hatten die Ankündigung, dass wir das Haus verlassen und sie lag dann

00:14:23: irgendwo und hat kurz den Kopf gehoben, wenn man das Verabschiedungswort gesagt hat und hat dann

00:14:30: schon die Augen zugemacht und sich eingemuckelt. Oder manchmal, wenn sie gerade irgendwo stand

00:14:35: und wir das dann gesagt haben, dann hat sie sich umgedreht und ist weggegangen. Ich habe gesagt,

00:14:39: jetzt passiert nichts mehr, ich weiß, was jetzt kommt. Das hat uns enorm geholfen, also Ankündigungen

00:14:46: und Rituale. Das dritte, da muss ich jetzt nachdenken. Also ich würde sagen, in manchen

00:14:54: Situationen auch einfach Management. Also es gab Situationen, die wir bis zum Schluss

00:14:58: einfach gemanagt haben, weil das für uns nicht der Schwerpunkt war. Oder das waren Dinge,

00:15:04: wo wir Managementmaßnahmen gefunden hatten, die für uns gut funktioniert haben einfach. Und gerade

00:15:10: mit so einem Hund, das war auch was, was ich lernen dürfte, mit so einem Hund mit vielen

00:15:14: verschiedenen Baustellen, muss man sich einfach fokussieren und muss immer wieder hinterfragen,

00:15:20: was sind jetzt die Dinge, die uns in unserem Alltag am meisten Probleme bereiten, weil man kann

00:15:26: nicht alles an allem gleichzeitig schrauben. Das wird sowohl für den Menschen als auch für den

00:15:31: Hund dann einfach zu viel. Und man kommt bei den einzelnen Punkten auch einfach nicht so weiter.

00:15:36: Also da auch einfach dann bei manchen Sachen Pause zu machen, bei manchen Dingen. Also eine

00:15:41: Managementmaßnahme zu finden, die funktioniert und sich dann auf andere Dinge zu fokussieren.

00:15:46: Ja und damit dem Provisorium zu leben und irgendwann vielleicht sogar festzustellen,

00:15:49: hey, das Provisorium ist vollkommen ausreichend. Ich finde, also mich hat eure Geschichte immer sehr

00:15:59: bewegt, weil ich zwischen Lilly und Nayeli einfach unglaublich viele Parallelen gesehen habe und

00:16:04: auch zu dem einen oder anderen Pflegehund von uns. Und was ich so schön bei euch fand oder war,

00:16:12: dass in diesen Rangreduktions- oder Resozialisierungs- und Rauferprogrammen wird ja häufig

00:16:21: Kommunikation einfach unterbrochen, unterdrückt und dadurch eskalieren die Hunde immer mehr ohne

00:16:30: zu kommunizieren vorher. Und das war ja bei euch der Fall. Also sie hat immer weniger kommuniziert,

00:16:35: weil sie einfach gelernt hat, Kommunikation wird unterdrückt. Die tut mir vielleicht sogar,

00:16:40: wenn ich kommuniziere, wird es nicht wahrgenommen, vielleicht wird mir sogar weh getan. Und ihr seid

00:16:45: ja dann eigentlich genau den umgekehrten Weg gegangen. Ihr habt ganz viel an Kommunikation

00:16:51: gearbeitet. Das heißt, ihr habt ganz viel miteinander im Prinzip eine eigene Sprache und

00:16:56: ein eigenes Vokabular aufgebaut. Und ich glaube, dass das auch der Grund ist, warum du so unfassbar gut

00:17:03: hinterher Körpersprach lesen kannst. Was mich interessieren würde ist, weil ich mich immer dabei

00:17:10: bei Erwische. Also es ist eine rein neugierige Anleitfrage. Wenn du jetzt im Training, du hast ja

00:17:16: gerade hospitiert zum Beispiel bei Trainingstagen in Eutin und wenn du dann andere menschene Teams

00:17:22: anleitest und du siehst so was wie ein kurzes Einfrieren, was sagt dein Körper und dein Kopf?

00:17:30: Also reagierst du noch drauf und darfst dann einmal durchatmen und sagen, das ist nicht die Lili,

00:17:35: das ist der, ich sage jetzt mal der Sepp, der ist ja ganz anmaß oder ist für deinen Körper und

00:17:41: deinen Kopf das ganz klar, das ist ein anderer Hund und ich brauche diese Ängste nicht haben.

00:17:46: Das kommt tatsächlich sehr darauf an, ob ich diese Hunde kenne. Also umso besser ich Teams

00:17:53: kenne, umso besser ich Hunde kenne und umso besser ich einschätzen kann, was bedeutet dieses

00:18:00: körpersprachliche Signal bei diesem Hund. Wie groß ist die Palette an körpersprachlichen

00:18:06: Signalen, die dieser Hund zeigen kann, bevor es vielleicht wirklich blöd wird, dass du entspannter

00:18:11: bin ich. Also zum Beispiel bei dem Hund meiner Eltern, der auch ganz ganz viel körpersprachlich

00:18:20: oder mit Mimik kommuniziert, weiß ich aber, dass der eine sehr breite Palette hat und da reagiert

00:18:27: mein Körper da gar nicht. Also da bin ich auch innerlich entspannt, ich nehme das natürlich

00:18:31: wahr und erzähle auch manchmal meinen Eltern, was ich da so sehe, sie freuen sich dann immer sehr.

00:18:37: Aber bei anderen Hunden ist es nicht so, ich bin zum Beispiel, da habe ich das ganz stark gemerkt,

00:18:44: vor einiger Zeit mit dem Hund einer Freundin spazieren gegangen, weil sie leider nicht konnte und

00:18:52: habe dem dann seinen Geschirr angezogen und Geschirr an und ausziehen an und ableihen, war bei

00:18:59: Lili ja lange, lange ein Thema und der hat da auch große Konfliktsignale gezeigt und großes

00:19:06: Unwohl sein und das war für mich in dem Moment tatsächlich schwierig und da musste ich dann

00:19:10: auch wirklich mir vor Augen führen, okay, es ist nicht Lili, es ist alles gut, tief durchatmen,

00:19:17: sich vielleicht wieder ein bisschen freundlicher nochmal hinstellen, ein bisschen zur Seite drehen,

00:19:21: es ein bisschen leichter machen und genau, da kann ich aber trotzdem entspannt sein.

00:19:27: Also mir geht das nämlich in ganz vielen Situationen, sodass ich merke, ich halte die Luft an und

00:19:32: dann sagt mein Kopf mir an einer, anderer Hund, anderes Team und es sitzt so, so, so tief, das finde

00:19:40: ich nämlich immer ganz spannend, weil ich brauche dann auch diese Momente und ja, bei mir ist es auch

00:19:44: so, je besser ich das individuelle Mensch und der Team kenne, desto entspannter bin ich da.

00:19:50: Wie hat sich deine Perspektive auf Lili, auf euer Zusammenleben und auch deine Perspektive

00:20:01: überhaupt auf Mensch-Hundeteams geändert dadurch, dass du mit Lili durch diese

00:20:07: Trainerausbildung gegangen bist? Also was ein Riesenpunkt ist, der mich mich immer sehr beschäftigt

00:20:14: ist, so dieser Satz, der Hund ist nicht sein Problem, also der ist nicht nur sein Problem,

00:20:21: sondern ein Hund ist so viel mehr als zum Beispiel Aggressionsverhalten oder als an der Leine ziehen

00:20:27: oder so und ich habe immer das Gefühl, viele Hundebesitzer versuchen dann immer zu zeigen,

00:20:33: dass ihr Hund doch eigentlich ein ganz toller ist, nur da und da macht er halt etwas nicht so

00:20:38: Schönes und durch Lili habe ich das ganz doll gelernt, weil Lili war so intelligent, sie war so fein, so

00:20:46: aufmerksam, so lustig und praktisch nicht nur das Aggressionsverhalten zu sehen, sondern all das,

00:20:54: diesen Charakter, diesen tollen Hund, ja, das und das glaube ich kann ich auch auf Teams projizieren,

00:21:01: also auch bei diesen Teams. Ich sehe den Hund hinter seinem Verhalten und nicht nur das Verhalten in

00:21:07: der Situation und das ist was, was ich glaube, was ich sehr schön finde als Entwicklung. Ich liebe

00:21:14: das. Hach, jetzt hast du mich so ein bisschen sprachlos gemacht und ich liebe diesen Satz,

00:21:21: der Hund ist nicht sein Problem, liebe ich schon sehr oder der Hund ist nicht das Problem. Ja und

00:21:29: ich finde das eher genau, ich finde das einfach schön und ich glaube, wenn das was ist, was mehr

00:21:34: Leute, mehr Leute sehen könnten und dadurch habe ich auch mit Lili im Alltag den Alltag so viel mehr

00:21:41: genießen können, weil ich halt auch die kleinen, die lustigen Momente sehen konnte, die witzigen

00:21:47: Dinge, die sie so tut, ja, weil halt nicht immer nur der Fokus auf diesen Problem sein muss sein kann.

00:21:55: Ich glaube ja gleichzeitig waren Lili und du, also in deiner Staffel der Ausbildung gab es noch

00:22:02: so zwei, drei Kandidaten, wo ich gedacht habe, die sind unglaublich lehrreich für die Gruppe und

00:22:08: Lili und du, ihr wart, fand ich auch unglaublich lehrreich für die Gruppe, weil für viele dieses,

00:22:13: dieser Moment, wenn du zum Beispiel in, ich erinnere mich gut an die Tage Challenge, wenn du dann

00:22:19: quasi gesagt hast, oh Gott, der Hund hat einen Konflikt, ich höre auf zu trainieren, viele glaube

00:22:25: ich auch erst mal lernen konnten dadurch, dass du sagst, nein, ich kann da nicht weitermachen,

00:22:31: ich habe da Angst, die beißt wieder zu, wie viel in unserem Kopf da ist, wo wir Trainerinnen

00:22:41: einfach lernen müssen, damit umzugehen und so diese Aspekte hinbekommen, einerseits den

00:22:47: Menschen ein Stück weit aus seiner Komfortzone holen und andererseits aber diese Vorboten

00:22:53: unbedingt wahrnehmen, vor allem wenn wir in Menschenhunde Team noch nicht gut kennen, weil wir

00:22:58: ja sonst Dinge produzieren, die wir gar nicht produzieren wollen und wir dürfen nicht einfach

00:23:03: nur uns den Hund angucken und sagen, meine Güte, der ist ein bisschen eingefroren, der ist ein

00:23:06: bisschen steif geworden, die soll sich mal nicht so haben, weil es halt wirklich sein kann, dass ein

00:23:11: Hund anders reagiert, als wir das gewöhnt sind und bei euch in der Staffel gab es einmal dicht,

00:23:16: dann gab es eine Hündin, die Krümel, die sofort, wenn es ein bisschen zu schwierig für sie wurde,

00:23:22: komplett ausgestiegen ist und was das mit diesen empathischen Frauen gemacht hat, fand ich immer

00:23:29: total toll. Ich würde aber gerne mal wissen, wie das für dich von der anderen Seite war, wenn du

00:23:37: häufiger vielleicht als andere gesagt hast, hier steige ich aus. Also war das für dich eine

00:23:45: Herausforderung, da auch zu sagen, nein, ich steige hier aus oder war das für dich immer so ein Klar?

00:23:49: Können wir vorstellen, dass es einen schon an die Grenzen bringt? Ich würde sagen beides. Also es

00:23:56: war für mich, so einen Klar, dass das jetzt der Moment ist, wo es für Lilly und mich keinen Sinn

00:24:01: mehr macht, weiter zu trainieren, von der Entscheidung her also sehr klar, aber von dem,

00:24:07: was dahinter steht. Also ich bin durchaus auch sehr ehrgeizig und möchte gerne Dinge erreichen

00:24:15: und möchte auch viel dafür tun und da hat Lilly mir halt manchmal von außen Grenzen gesetzt und

00:24:22: hat gesagt, nein, mehr probieren an dieser Stelle, so bringt es jetzt nicht und dann da auch so ein

00:24:30: bisschen das eigene Ego mal zurückzuschrauben und zu sagen, nee, das ist nicht schlimm und wenn wir

00:24:38: etwas erreichen, bedeutet das nicht zwingend das gleiche, wie wenn die anderen was erreichen.

00:24:44: Also da nicht immer den Vergleich zu suchen, das durfte ich sehr, sehr viel lernen und mich da

00:24:52: immer wieder daran zurück erinnern, weil für Lilly halt ganz andere Dinge Herausforderungen waren

00:24:57: als für andere Hunde. Wir versuchen das ja so zu machen, dass es in der Ausbildung schon Trainingsziele

00:25:03: geht, aber uns geht es ja tatsächlich immer wieder darum, dass jeder guckt mit dem eigenen Hund

00:25:09: oder mit dem Menscheneteam, das er betreut, das zu erreichen, was möglich ist, also die

00:25:15: Veränderung bei den Teams und nicht der Vergleich untereinander und du hast ja gerade den Begriff

00:25:22: Vergleichen genutzt, was sehr lustig ist, weil ich die Frage nämlich ausstellen wollte gerade.

00:25:26: Ich finde ja oder es gibt diesen diesen schönen Ausspruch, Vergleichen ist das Ende des Glücks

00:25:32: oder der Zufriedenheit und wie war das für dich an der Stelle, dich nicht zu vergleichen,

00:25:40: sondern auch ein Stück weit mutig oder hast du vielleicht das du es auch gar nicht als mutig

00:25:45: empfunden für euch einzustehen und zu sagen, nein, gut, dann erreiche ich dieses Ziel jetzt halt nicht,

00:25:50: sondern ich weiß, hier ist es für mich genug, auch wenn die anderen das können. Also hattest du

00:25:55: jemals Angst, dass du dadurch in der Ausbildung benachteiligt bist oder hattest du jemals Angst,

00:26:00: dass die Gruppe auf dich belächeln könnte oder hast du vielleicht auch darüber gelernt,

00:26:05: ein bisschen für euch noch mehr einzustehen, als du das gefühlt, also aus meinem Gefühl hast du

00:26:10: immer unglaublich für Lili und dich eingestanden. Magst du damals berichten, wie es dir da so

00:26:15: ergangen ist? Also was das Feedback von der Gruppe angeht, habe ich mich da nie schlecht gefühlt,

00:26:22: weil was halt schön war, ich wurde von den anderen schon immer als der Experte für meinen Hund

00:26:29: akzeptiert und das heißt, wenn ich gesagt habe, nee, das geht aus denen und den Gründen so jetzt

00:26:35: nicht, dann wurde da auch nie gesagt, ach jetzt fäll ich mal nicht so an, sondern es war einfach

00:26:42: immer ein total wertschätzender Umgang und ich habe es tatsächlich eher häufiger erlebt, dass

00:26:48: dann so war in der Gruppe der Konsens war okay, Lili ist halt, was das angeht, ein bisschen anders

00:26:56: als vielleicht ein anderer Hund in der Situation und wir müssen dann zusammengucken, dass wir da eine

00:27:01: Lösung finden, die für sie passt und dass ich da Probleme hatte für uns einzustehen in diesem

00:27:10: Rahmen überhaupt nicht, weil ich da auch nie das Gefühl hatte, mich rechtfertigen zu müssen.

00:27:15: Da schon eher, also im Alltag war das schon eher ein Problem, weil ich da natürlich auch häufig für

00:27:21: Lili einstehen musste, weil mit ihr halt manche Dinge, die für andere Leute im Umgang betrunken,

00:27:27: selbstverständlich sind, so nicht funktioniert haben und da bin ich häufiger auch weniger

00:27:33: Verständnis gestoßen, aber in dieser Gruppe der Ausbildung war das wirklich immer sehr schön

00:27:38: und sehr wertschätzend, muss ich sagen. Jetzt weiß ich wieder, warum ich da den Bettkopp mache

00:27:42: und ich dann diejenige bin, die sagt, da geht aber noch mehr. Wenn du so im Alltag für Lili

00:27:51: eingestanden bist, als jemand, also ich habe bei dir immer wirklich das Gefühl, so für dich und

00:27:58: dein Leben einzustehen ist für dich gar nicht so die Herausforderung und gleichzeitig nehme ich

00:28:06: dich als unglaublich empathisch wahr, auch anderen gegenüber und als jemand, der sich sehr auf das

00:28:15: gute Miteinander fokussiert. Gab es da im Alltag Situationen, wo du da auch an deine Grenzen

00:28:24: gekommen bist beim für euch einstehen oder war das für dich wirklich so, so wie ich das wahrgenommen

00:28:29: habe, immer so ganz selbstverständlich? Also ich habe schon manchmal diesen inneren Konflikt,

00:28:36: weil ich glaube, wir alle haben das ja auch ein Stück weit gelernt, dass man irgendwo in die

00:28:40: Gesellschaft reinpassen möchte, dass man angenommen werden möchte und dass es, wenn man

00:28:46: Hundetraining so betreibt, wie ich das tue oder wie wir das tun, manchmal nicht so leicht, aber ich

00:28:53: glaube dieses einstehen, also sobald es da um Lili ging, ist das für mich einfach keine Frage mehr

00:28:58: gewesen, weil ich ja auch wusste, warum ich das tue und ich wusste auch, was passiert, wenn ich das

00:29:04: nicht tue und dass das einfach etwas ist, was für mich nicht zur Diskussion steht. Also schwierig

00:29:10: manchmal ja, aber jetzt nicht, dass ich das nicht hätte machen wollen. Ich finde auch das nämlich

00:29:16: super spannend, weil ich mich das häufig gefragt habe. Ich beobachte, dass es den Leuten leichter

00:29:23: fällt, ohne jetzt dich damit zu meinen, für sich und ihren Hund einzufallen, wenn es sonst eine Gefahr

00:29:30: für die Gesellschaft bedeutet, also wenn jemand Lili einfach angefasst hätte, dann hätte es ja

00:29:36: blutig ausgehen können und dann wäre es eine Gefahr für die Person und die Gesellschaft und Lili

00:29:43: gewesen in der Gesellschaft, als bei Menschen, deren Hund das eben erleidet, erduldet oder mit

00:29:52: Angst reagiert und deswegen einfach wirklich auch an der Stelle meine Neugierde, weil ich das immer

00:29:58: super spannend finde, wie unterschiedlich Menschen damit umgehen können. Jetzt kommt eine Standardfrage

00:30:05: von mir, die ich glaube ich noch nie bei einem Interview nicht gestellt habe, doppelte Verneinung,

00:30:10: also die ich glaube ich bei jedem Interview bestellt habe, nämlich wenn es etwas geben würde, was du

00:30:17: gerne jedem Mensch, der mit Hunden zu tun hat, mitgeben würdest. Was wäre das? Das ist eine

00:30:27: schwierige Frage und ich bin definitiv kein Mensch der kurzen Worte. Also ich glaube es wäre so,

00:30:39: dass sich mehr auf die Lösung als auf das Problem zu fokussieren und mehr einen positiven

00:30:47: Blickwinkel zu nehmen, einzunehmen, weil es das einfach unglaublich viel besser auch im Alltag

00:30:56: macht und damit meine ich nicht, dass man nicht an Problemen sehr strukturiert und zielgerichtet

00:31:01: arbeitet, aber auch die kleinen Erfolge zu sehen. Das wäre glaube ich was, was zumindest uns sehr

00:31:10: geholfen hat. Find ich super. Ich glaube das ist nämlich ein ganz ganz wichtiger Aspekt, vor

00:31:16: allen Dingen wenn man Hund hat, wenn man das Gefühl hat der ganze Alltag dreht sich nur nach

00:31:20: darum diesen Hund zu verwalten, zu managen, den Problem aus dem Weg zu gehen, dann ist es so

00:31:27: belastend, dass man häufig die kleinen schönen Momente gar nicht sieht und sich die noch mal

00:31:32: bewusst hervorzuholen, egal auf welcher Art und Weise, ist glaube ich für uns alle unfassbar

00:31:39: wertvoll. Ja so eine kleine Anekdote dazu, mein Partner und ich, wir haben uns auch ziemlich bis

00:31:45: zum Schluss haben uns regelmäßig Bilder geschickt, wenn Lilly, was für sie am Anfang undenkbar war,

00:31:51: angekommen ist und sich an uns angekuschelt hat und dann mit dem Kopf auf dem Bein eingeschlafen ist.

00:31:58: Das war so der absolute Vertrauensbeweis für uns zumindest, weil sie am Anfang in unserer Nähe überhaupt

00:32:06: nicht zur Ruhe kommen konnte, geschweige denn schlafen konnte und diese Sicherheit des Kontrollierens

00:32:13: ihrer gesamten Umgebung aufzugeben, das war für uns ein sehr schönes Geschenk, an dem wir natürlich

00:32:20: auch viel gearbeitet haben, aber das war einmal schön. Liebe Eva, ich danke dir von Herzen dafür,

00:32:29: dass du mit mir über Lilly gesprochen hast, ich weiß, dass so ein Abschied und nochmal darüber

00:32:37: sprechen über die guten und schlechten Momente immer auch was mit einem macht, deswegen danke,

00:32:42: danke, danke, dass du hier warst und dass du das gemacht hast. Ich glaube Lilly hat und es war für

00:32:49: mich bei Naili und Mini jetzt auch, als sie gegangen sind, war das total tröstlich, ich weiß nicht,

00:32:53: ob es das für dich auch ist, Lilly hat vielen Menschen ganz viel beigebracht durch eure Teilnahme

00:33:00: bei der Ausbildung und ich hoffe, dass viele anderen Hunden das, was Lilly durchmacht,

00:33:07: dadurch erspart bleibt. Genau, ich sage dir vielen lieben Dank, schön, dass du da warst und euch

00:33:16: da draußen, wenn ihr auch Teil von der Anders mit Hunde Ausbildung sein möchte, dann schaut gerne bei

00:33:23: uns vorbei auf der Webseite, ich verlinke euch die Ausbildung hier darunter nochmal und wir freuen

00:33:28: uns auf jedes Mensch und der Team, was mit uns diesen Weg geht. Eva, möchte du noch irgendwas sagen?

00:33:36: Es fällt mir jetzt so spontan, ich fahre. Dann vielen lieben Dank, dass du da warst und dass du die

00:33:43: Zeit genommen hast und auf rein. Sehr gerne, tschüss.

00:33:47: [Musik]

00:34:14: Copyright WDR 2020

00:34:16: [Musik]

00:34:18: (Aufregende Musik)

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