#144 - Durch Staubsauger-Schreck zur Hundetrainerin

Shownotes

🎉 Heute plaudere ich mit der großartigen Claudia! Claudia ist nicht nur Absolventin unserer Anders mit Hund Ausbildung, sondern auch mitten in der Weiterbildung zur Verhaltensexpertin. Und das Beste daran? Sie wollte anfangs gar nicht Hundetrainerin werden!

🐕 Wir sprechen über ihren quirligen Terrier Pino, der vom Staubsauger-Schreck bis zum Begegnungsproblem alles mitgebracht hat, was man sich nur vorstellen kann. Und das Beste daran: Claudia hat das alles neben Job, Kind und Alltag gewuppt!

Ein kleiner Sneak Peek:

✨ Claudia erzählt, wie Pino ihre Hosenbeine als Zerrseil missbraucht hat und warum der Besen ihr neuer Erzfeind wurde.

✨ Wie sie durch eine Bekannte, die Verhaltensberaterin ist, auf das Klickertraining stieß und damit den Durchbruch schaffte.

✨ Die Reise von frustrierten Spaziergängen zu entspannten Hundebegegnungen, die sogar die Nachbarn staunen lassen.

Jetzt willst du bestimmt wissen, wie sie es geschafft hat und welche Tipps sie für dich hat? Dann hör rein und lass dich inspirieren!

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hi, hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode vom Anders mit Hund Podcast von und mit

00:00:08: Anne Bocher und heute zu Gast die wunderbare Claudia. Claudia ist Absolventin der Anders

00:00:16: mit Hund Hund Trainer Ausbildung, befindet sich zur Weiterbildung in der Verhaltensexpertin, wollte

00:00:20: gar nicht Hundetrainerin werden, als sie zu uns kam und ist es jetzt leidenschaftlich, hat daran viel

00:00:27: Freude, glaube ich, entwickelt sie wie Claudia, oder? Ja, total. Und kommt heute zu uns, um uns die

00:00:37: Geschichte von sich und ihrem Hund Pino, einem wunderbaren Terrier zu erzählen und Claudia, was

00:00:43: für mich in deiner Geschichte so wunderbar war, war, dass der Pino ja wirklich kein Hund ist, der dir

00:00:52: das Leben zu Beginn leicht gemacht hat und du im Ballungsgebiet, im Ruhrgebiet wohnst, du auch noch

00:00:59: eine Tochter hast, auch noch ein Job hast, nebenbei die Hundetrainer Ausbildung gemacht hast und mit

00:01:04: dem Pino so am Beigeblieben bist und auch echter Erfolge gefeiert hast. Und magst du mir mal berichten,

00:01:12: was für dich überhaupt der Grund war zu anders mit Hund zu kommen? Also der Grund war klar,

00:01:19: natürlich unser Hund und wir haben uns den damals ganz bewusst ausgesucht, wir haben den schon

00:01:25: als Welpen zu uns geholt, da war der ungefähr acht oder neun Wochen alt und wir haben uns vor

00:01:32: wirklich viele Gedanken gemacht, welchen Hund wir nehmen, woher wir den holen, wir haben vor

00:01:36: schon Hundeschulen angeguckt, so wir wollten eigentlich alles im Grunde so richtig machen und

00:01:42: dann lief doch alles nämlich ganz anders. Als wir uns das vorgestellt hatten, schon die ersten Tage

00:01:48: mit ihm zu Hause waren so, dass er wirklich ganz viel angefangen hat, sobald wir uns sich einer von

00:01:54: uns durch die Wohnung bewegt hat, dass er angefangen hat, in unsere Hosenbeine zu schnappen und die

00:01:59: als Zerrseil zu gebrauchen. Unsere Hände waren da auch ab und zu dran und hier im Grunde konnten wir

00:02:07: uns gar nicht mehr so richtig frei in eine Wohnung bewegen, ohne dass er quasi unsere Hosenbeine

00:02:14: dafür missbraucht hat. Er hat den Stopsauger attackiert, dann hatte ich es mit Besen einfach

00:02:20: versucht zu überbrücken sozusagen. Also die Haushaltsreinigung nicht für die Hunde aus die

00:02:27: Jung. Und der Besen war aber noch schlimmer eigentlich als der Stopsauger und dann habe

00:02:33: ich nur noch gesaugt, wenn mein Mann mit dem Hund draußen war. Da war auch insgesamt draußen

00:02:40: total hibbelig und wir waren ja dann auch oft zum Beispiel mit unserer Tochter unterwegs beim

00:02:46: Spazieren gehen und sobald immer mal ein Stückchen vorgelaufen ist und der Hund nicht mitkam,

00:02:50: hängte sofortwellend und jaulend in der Leine im Vorfrust und dann waren wir natürlich auch schön

00:02:57: fleißig in der Hundeschule, weil wir halt dachten, okay, es muss uns ja jemand zeigen, wie es richtig

00:03:03: funktioniert und im Endeffekt hat uns das da aber gar nicht so richtig bei unseren Alltagsthemen

00:03:11: weitergebracht und dann hatte ich das große Glück, eine Hundebekannte hier vor Ort kennenzulernen,

00:03:17: die auch in Terria hat und die ausschließlich über den Klicker trainiert hat damals und wir

00:03:23: haben uns dann angefreundet und mir dann hat mich so ein bisschen auf den Weg dieses Trainings

00:03:28: sozusagen gebracht, weil die war immer total nett mit ihrem Hund und da lief es aber auch so gut

00:03:34: und dann kam ja auch von Corona, dann habe ich angefangen zu recherchieren, bin auf deine

00:03:39: Blogartikel gestoßen und bin dann bei dir hingepliegt oder bei euch. Ich freue mich gerade

00:03:47: total darüber, meine Blogartikel haben funktioniert. Ich mag nur mal zwei Schritte

00:03:52: zurückgehen. Der Pino war wie alt als er bei euch einzug zwischen acht und zwölf Wochen?

00:03:58: Nein, acht und acht. Also ich glaube Ende der achtten Woche. Ja und deine Tochter, wie alt war

00:04:08: die doch auch so acht, neun Jahre, ne? Also du hast jetzt nicht irgendwie ganz kleines Kind und

00:04:16: Kunden zu Hause gehabt, weil ich finde, das ist ein wichtiger Faktor an der Stelle. Und wann

00:04:25: hat er das entwickelt, das der so in euch reingeschnappt hat oder nach euren Hosenbeinen und

00:04:29: sofort bei Einzug? Nein, am ersten Tag war es tatsächlich nicht. Der erste Tag war super.

00:04:35: Das war lief, alle Traum. Wie am Schnürchen war quasi Traum. Es war dann das Erwachen am

00:04:43: nächsten Morgen und meine Tochter wollte Nürburgrussbrot essen, was sie da zu der Zeit noch

00:04:48: gerne gegessen hat morgens und das hat dafür gesorgt, dass der kleine Welpe völlig ausgeflippt

00:04:54: ist, weil er ja das Brot nicht haben konnte und dann angefangen hat, in ihre Hosenbeine zu gehen.

00:05:01: Wow, das ist echt schnell, ne? Also das so von einem aus einziehen und direkt am nächsten Tag,

00:05:09: das kann ich mir schon vorstellen, dass das für euch ein echter Schockmoment war. Ja,

00:05:14: wir waren gar nicht darauf vorbereitet. Wir haben uns natürlich über die Terrier informiert und

00:05:19: alles Mögliche, aber ja, was macht man jetzt in der konkreten Situation? Unsere Tochter hat

00:05:25: sich ja auch total erschrocken. Ich finde es irre, dass du am Hund festgehalten oder dass ihr diesen

00:05:31: Weg mit dem Hund trotzdem gegangen seid, weil also ich hätte, ich durfte häufig die Erfahrungen

00:05:38: sammeln, dass das halt so ein Punkt ist auch bei Müttern, dass sie sagen, ne stopp, das geht für

00:05:43: mich gar nicht und das Experiment sozusagen sofort beenden. War das für dich, stand das für

00:05:50: dich jemals zu Debatte? Nein, überhaupt nicht und auch so was für meinen Mann. Also ich war der,

00:05:55: diejenige, die sich den Hund gewünscht hat. Mein Mann hat immer gesagt, na ja, wenn ein Haustier

00:06:00: dann ein Hund, aber er hat gesagt dann auch richtig und dann behalten wir den auch und dann fährt er

00:06:07: auch mit in den Urlaub und dann ist da halt ein Haushaltsmitglied sozusagen. Cool, das heißt

00:06:15: komplettes Kuhmitmint dazu. Jetzt haben wir das angefangen jetzt ziehen, wenn es auch durch. Und

00:06:21: wie ist es dir dann ergangen? Also du hast eben schon gesagt, ja, seid dann in die Hundeschule

00:06:26: gegangen, aber das, was ihr da gelernt habt, hat euch nicht so richtig geholfen. Du hast dann

00:06:30: angefangen dir dir selbst zu helfen und als du zu uns kamst, hattest du ja, also für mich gab's so

00:06:38: zwei Hauptbaustellen mit Pino, an die ich mich sehr eindrücklich erinnere. Das eine war ein

00:06:45: Begegnungsproblem, wo du unglaublich akkurat dran trainiert hast und das andere war die Herausforderung,

00:06:52: dass Pino mit dir nicht an fremden Orten spazieren gehen konnte. Was das Begegnungsproblem natürlich

00:06:59: nochmal richtig, richtig dick gemacht hat, weil du nicht so einfach allem ausweichen konntest.

00:07:04: Magst du mal berichten, wie es dir da so ergangen ist und wie du das empfunden hast als andere

00:07:09: Ende der Leine sozusagen? Ja, also das hat sich ja auch so ein bisschen schleichend entwickelt. Das

00:07:16: war ja nicht auf einmal, war Tag X und da hat die anderen Wunde angewählt und hingwellend in der

00:07:21: Leine. Und das hat sich, glaube ich, je älter er wurde, so um das erste Lebensjahr rum dann

00:07:27: entwickelt, dass wir hier halt sehr viel Hundekontakt auch immer hatten bei den Spaziergängen. Wir

00:07:33: wohnen nahe uns im großen Park, wo immer Hunde frei laufen und es war bis dahin auch nicht ein

00:07:38: Problem in abzuleihen aus meiner damaligen Sicht. Das würde ich heute vielleicht auch nochmal anders

00:07:43: sehen. Und dann hat er aber irgendwann angefangen sich so anzuschleichen an die anderen Hunde,

00:07:49: dann hat er angefangen sich hinzulegen und irgendwann war es dann so, dass er, wenn der andere

00:07:54: Hund so auf unserer Höhe war, nach vorne gegangen ist und gebellt hat oder es kam Gott sei Dank

00:08:01: nie zu weiß vorfällen, aber es war halt nicht schön, das war ja total laut, der hat ganz

00:08:05: oft hier so laut gebellt, dass ich dachte, oh Gott, die Leute gucken jetzt alle wahrscheinlich aus

00:08:10: den Fenstern und was da los ist. Und so hat sich das so schleichend dann im Grunde entwickelt. Und

00:08:18: dann habe ich ja bei euch angefangen, damit zu trainieren. Vorher schon ein paar Tipps aus der

00:08:24: Rundeschule. Da war so das klassische, dass er mich angucken soll. Das war schon mal ein bisschen

00:08:30: der Verbesserung irgendwie, aber es war hier auch total unpraktisch, weil wir sehen ja an Dauertunde

00:08:35: und wie oft soll er mich dann angucken beim Spazieren gehen. Es ging ja irgendwie gar nicht

00:08:41: und ab wann soll er mich angucken auch? Das war alles so, ja irgendwie nicht das Richtige. Und

00:08:46: dann habe ich ja bei euch mit dem Begegnungstraining angefangen und das war am Anfang tatsächlich

00:08:51: echt für mich irgendwie eine Herausforderung, dass ich immer dachte, na ja, wie soll das denn hier

00:08:56: gehen? Hier sind ja tausend Hunde gefühlt um uns rum. Wie soll ich denn hier ein bisschen Management

00:09:01: betreiben und erstmal ein bisschen Abstand wahren? Und das war wirklich so Schritt für Schritt am

00:09:07: Anfang erstmal eine deutliche Verbesserung, wo ich bei euch angefangen habe und dann auf dem

00:09:11: Lauf der Ausbildung, wo ich mich einfach dann nochmal irgendwann richtig intensiv mit dem Thema

00:09:17: auseinandergesetzt habe, auch als was Betanthin. Und da habe ich dann erstmal so richtig erkannt,

00:09:23: wie viele Situation es doch auch hier gibt, die ich so gestalten kann, dass er das Richtige lernt.

00:09:29: Man ist am Anfang, finde ich, also man sieht ja erstmal nur den Berg an Problemen, die man hat

00:09:38: und man sieht sozusagen nur alles, was da auf einen zu rennt und dann finde ich, dass gerade am Anfang

00:09:45: total schwierig Lerngelegenheiten zu finden. Und ich weiß noch, wie es mir ging, nämlich in der

00:09:51: Sekunde, wo ich festgestellt habe, dass ich vielleicht nicht gestalten kann, wie oft mir plötzlich

00:09:57: jemand entgegen kommt, aber wie ich damit umgehen, dann je kreativer oder je häufiger man einfach die

00:10:02: Erfahrung macht, dass man doch ein Stück weit selbst mitgestalten kann, desto kreativer wird

00:10:07: man dann auch im Training. Ja, absolut. Also am Anfang war ich eigentlich, bin ich nur von Situation

00:10:13: in Situation gerannt und Herr Pinterer schon nur noch klar, oh Gott, da ist schon wieder ein Hund,

00:10:17: oh, da vorne kommt schon wieder, das kann doch nicht wahr sein. Und wusste gar nicht so richtig,

00:10:21: also ich war selber ja überfordert eigentlich, weil ich gar nicht wusste, wie ich es hinkriegen soll,

00:10:27: richtig. Was war oder gab es für dich so Schlüsselmomente, wo du gemerkt hast,

00:10:34: Moment mal, ich kann das ja mitgestalten, hier trotz der Ballung, trotz der vielen Menschen und

00:10:40: Hunde? Also das erste war schon gleich am Anfang, ich hatte irgendwie immer so in meinem Kopf,

00:10:45: oder sowohl als mir auch vorher suggeriert, ich muss ja wissen, warum der das macht, also was

00:10:50: ist passiert bei uns, welches Erlebnis war jetzt vielleicht daran Schuld. Und da habe ich mir echt

00:10:55: den Kopf drüber zerbrochen. Und dann hast du, glaube ich, in unserem All, in der allerersten

00:11:00: Gespräche gesagt, ach, das brauchst du erst mal gar nicht wissen, wir fangen erst mal an, der Anfang

00:11:04: ist sowieso gleich. Und das war für mich so wirklich, das war so simpel. Ich habe wirklich

00:11:12: krass, ich muss jetzt gar nicht mehr überlegen, wir können einfach mal anfangen und dann gucken,

00:11:15: wir auf das Hunde verhalten. Das war tatsächlich so einer der allerersten Momente und dann wie,

00:11:22: ja, dass das Feedback, was ich dann auch bekommen habe auf meinen Videos, die ich verlinkt habe,

00:11:27: das war oft so total simpel, aber doch so treffend, halt so einfach nicht darauf aufmerksam machen,

00:11:35: dass ich die Leine schon wieder stramm genommen habe, dass ich mich auch einfach in die andere

00:11:38: Richtung drehen könnte oder so viele Kleinigkeiten einfach, die mir halt freuen,

00:11:44: niemand gesagt hat. Ich finde, da kommt ganz oft so ja der Mindfuck auch in unsere Trainerinnen

00:11:51: wieder, du kennst es ja mittlerweile auch als Anleitende, man hat dann so das Gefühl, aber so

00:11:58: ein, ich nenn es mal Tipp, wie dreh dich doch in die andere Richtung während du dem Hund das sagst,

00:12:03: dafür kann ich mich doch nicht bezahlen lassen. Und trotzdem, also das ist so der Mindfuck der

00:12:09: Hundetrainerin, man hat immer das Gefühl, man muss so ganz viel und ganz groß und ganz was

00:12:14: Bespeziales und es sind aber ja bei 80, 90 Prozent unserer Kund*innen sind es ja wirklich die

00:12:22: Feinheiten in der Kommunikation, in der Körpersprache gegenüber dem Hund, in dem Händling mit dem Hund,

00:12:29: die dann schon einen riesen, riesen Unterschied machen. Und das ist ja auch eigentlich das,

00:12:35: was wir tun. Wir sagen Menschen, wie sie sich anders verhalten können, damit es für den Hund

00:12:41: anders wird und wir bringen ihnen bei, was welche Auswirkungen auf den Hund haben. Deswegen freut

00:12:46: mich das gerade, dass du genau diese Dinge erwähnst. Ja, das war tatsächlich so diese,

00:12:52: auch dann war ich ja dann das erste Mal irgendwann beim Training vor Ort und wurde da ja dann auch

00:12:58: von dir und meiner anderen Respetantin angeleitet. Weißt du noch, wer das war? Ja, die Ulrike. Ach,

00:13:05: die Ulrike stimmt. Und dann war ich auch immer so simple, naja, dreh dich doch dahin, kürz mal die

00:13:13: Leine ein, aber dann ist sie wieder locker und ich habe dann hinterher bei meinen Spaziergängen

00:13:18: das wirklich immer so, okay, da hat sie gesagt, ich soll das so machen, naja, ich habe die Leine

00:13:23: schon wieder strammt. Na ja, das habe ich wirklich so als allererstes mitgenommen. Was hat es mit

00:13:30: dir gemacht, als du gemerkt hast, dass du, dass es gar nicht die, diese Riesenveränderungen sind,

00:13:38: sondern dass es die, die Tätigkeiten sind, die du ändern kannst. Das war eigentlich eine richtige

00:13:47: Erleichterung, weil es so einfach war und weil es was war, was ich sofort ja machen konnte und

00:13:54: wo mir erst mal bewusst wurde, ja wie viel ich oder was mein Tat daran ist und dass ich gar nicht

00:14:01: jetzt sich Trainingsmethoden lernen muss, um das mit meinem Hund anzugehen. Und also ich hatte

00:14:11: gerade am Wochenende ein Gespräch mit einer guten Freundin und wir waren uns so einig, dass es ganz

00:14:15: oft, wenn es so leichte Kleinigkeiten sind, ja, man dann doch ja nicht so leicht sind, wenn man sie

00:14:21: wirklich im Detail umsetzt, weil man sich kontinuierlich erinnern muss, weil man daran erinnern

00:14:25: muss, weil man es immer wieder neu eingehen muss. Aber dass wir ganz oft dieses Gefühl haben, das

00:14:30: kann doch jetzt nicht alles sein. Also, dass wir dem Braten nicht trauen sozusagen. War das bei

00:14:35: dir auch so oder war das wirklich so diese, diese reine Erleichterung? Nee, das war bei mir tatsächlich

00:14:42: nicht so, sondern dann war es eher so, dass ich dachte, auch cool, wenn das so gut funktioniert,

00:14:47: dann möchte ich mehr wissen. Wie schön. Das ist auch schön. Ha, Claudia, das finde ich gerade

00:14:54: großartig. Was ich, also ich habe dich als jemanden kennengelernt, der unglaublich analytisch und

00:15:02: präzise trainiert und du hast eben schon gesagt, jetzt nochmal so drei Schritte zu

00:15:10: wenn deine Tochter vorgelaufen ist, dann hingen der Pino in der Leine und der war total frustriert.

00:15:16: War dir zu dem Zeitpunkt schon klar, dass das Frust ist? Nein, überhaupt nicht. Was war das für dich?

00:15:24: Eigentlich konnte ich das gar nicht so richtig greifen. Das war einfach anstrengend, nervig, laut.

00:15:33: Es war für unsere Tochter frustrierend vielleicht, weil wir dann natürlich versucht haben, dass sie

00:15:38: mehr bei uns bleibt oder auch im Leinradius bleibt oder halt dann da wo er mal frei laufen konnte.

00:15:46: Also es hat schon, ja das war es eher. Aber auf Frust auch keinen Fall. Ich glaube, da habe ich mal irgendwann

00:15:52: dann ein Video auch verlinkt und dann habe ich es mir erst mal so näher gebraucht.

00:16:00: Du hast also erst mal versucht, dass die Tochter sich anders verhält, damit der Hund überhaupt mitmachen kann?

00:16:06: Ja. Und eigentlich hast du damit versucht, die Situation erst mal zu vermeiden, weil es dir unangenehm war?

00:16:15: Genau, und dann haben wir natürlich, wir wohnen hier städtisch und irgendwie hat man ja immer das Gefühl.

00:16:21: Alle anderen Hunde sind ja total super, die laufen wie Sonnenscheinchen durchs Leben und über meinen Hund flippen so aus an der Leine.

00:16:31: Und dann haben wir halt angefangen, das zu üben, indem ich einfach leckerchen geschwissen habe, wenn sie vorgefahren ist oder so.

00:16:39: Das heißt, du, ich musste gerade so lachen mit nur meinen Hund. Ich habe mal wirklich weinend dargestanden und gesagt,

00:16:45: ich will nicht immer die Aussiehunde haben, weil sich das an dem Tag so angefühlt hat, als wären alle anderen Hunde total

00:16:52: brav und nur meine würden immer voll aus der Haut fahren, aus dem Feld springen. Und ich kann das sehr gut nachempfinden,

00:17:01: dass einem das auch manchmal echt Druck macht und wie viel Verzweiflung sich da so aufbauscht, auf beiden Seiten.

00:17:10: Du hast gerade gesagt, du hast dann angefangen, leckerchen zu streuen, wenn deine Tochter vorgelaufen ist.

00:17:18: Das heißt, du hattest ja von Anfang an das Bedürfnis, den Pino irgendwie zu unterstützen und nicht ihn zu maßregeln oder zu korrigieren

00:17:29: im klassischen Sinne, wie man das so häufig erfährt. War das so?

00:17:33: Ja, das war auf jeden Fall so, weil mir das irgendwie, also ich habe gedacht, er muss es ja irgendwie lernen und er lernt es ja nicht,

00:17:42: wenn ich ihn jetzt irgendwie an der Leine zurückweiß oder was auch immer.

00:17:48: Ich könnte mir vorstellen, wenn du sagst, du warst in Hundeschulen und du hast halt auch eine Geweile ja schon mit dem Pino gelebt,

00:17:57: bevor du zu uns kamst, dass du auch, bevor du glücklicherweise an deine Bekannte geraten bist, dass du viele Tipps gekriegt hast,

00:18:04: die sich für dich nicht rund angefühlt haben. War das so?

00:18:08: Ja, auf jeden Fall, also dass ich ihn zum Beispiel bei Begegnungen einfach an Strummer Leine mit durchnehmen soll, damit er das lernt.

00:18:17: Oder wenn er ein Lokraleine laufen soll, den Klassiker, dann halt, dass er eher etwas hinter mir läuft und ich ihn sozusagen den Weg abschneide,

00:18:25: das aber bei so einem kleinen, quirligen Terrier auch einfach nicht so einfach geht.

00:18:32: Und da war wirklich Goldwerte, sich das Bekannte hier kennengelernt habe und die hat mal irgendwie so einen Satz gesagt,

00:18:37: wie ich Schimpfe eigentlich nie mit meinem Hund, ich belohne ihn lieber für das, was er gut macht.

00:18:43: Tolle Frau. Hoffentlich hat die das noch vielen anderen Leuten auch erzählt.

00:18:53: Du hast gerade gesagt, dass das mit dem kleinen Terrier und dem Hinterdicht Drängen nicht so funktionierend hat.

00:19:01: Ich weiß, das ist jetzt eine sehr hypothetische Frage. Für mich heißt das, du hast es probiert.

00:19:07: Glaubst du, dass wenn es funktioniert hätte, es sich für dich gut angefühlt hätte?

00:19:12: Nee, auf keinen Fall. Also ich habe es dann so probiert, dass ich irgendwie mehr dann zur Seite gegangen bin, aber das...

00:19:19: Also ich hätte ihn ja wirklich an kurz alleine stramm bei mir führen müssen und das war ja nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe.

00:19:28: Wie hast du es dir vorgestellt?

00:19:30: Naja, wir hatten früher auch einen Hund zu Hause, so der Klassiker, der war mein Eltern und der war gefühlt so easy, da ging alles so einfach.

00:19:39: Und irgendwie habe ich gedacht, ja, das wird wieder genauso.

00:19:43: Es läuft einfach von alleine sozusagen, dann gehen wir noch ein bisschen in die Hunderschode, lassen uns alles gut erklären, wählen den Hund gut aus und dann läuft das schon.

00:19:53: Dann läuft das schon.

00:19:55: Okay, war nicht so. Wenn du dir jetzt das Zusammenleben mit Pino anguckst, was ist so das, wo du sagst, das ist mein nächstes Trainingsziel?

00:20:10: Da möchte ich weiter daran arbeiten. Gibt es da was?

00:20:15: Ja, das nächste Trainingsziel wäre tatsächlich nochmal mehr Freilaufgelegenheiten zu finden, was ja jetzt gar nicht so ein klassisches Trainingsziel in dem Sinne ist, aber das wäre auf jeden Fall nochmal was.

00:20:32: Und was ist so das, wo du sagst, das hat sich im Alltag so schön entwickelt?

00:20:37: Das ist wirklich etwas, woran ich mich regelmäßig erfreue und wo ich mich regelmäßig über Pino erfreue und mir Claudia häufig einmal auf die Schulter klopfen dürfte.

00:20:48: Das sind so Situationen, wie ich war gerade vorher nochmal mit dem Gassine Runde und da kam uns eine Frau mit einer Dackelwindel entgegen und Pino ist zwar zuerst wieder stehen geblieben und hat so diese Ansätze von "Ich duck mich vielleicht doch mal abgezeigt".

00:21:05: Und ich kann dann aber mittlerweile einfach bei ihm stehen bleiben in Logen oder habe so unsere Werkzeuge ja, die wir dann anwenden können und es wäre schon absehbar, dass die andere Frau ja zu uns kommt und die Hündin sah aber auch ganz nett aus und die war aber auch sehr aufgeregt und ist immer so vor und zurück gesprungen und der Pino war ganz cool und hat einfach so abgewartet am Rand, aber spräuntlich hat sich dann auch hingestellt, hat mal wieder geschnüffelt und ist dann in so großen Bogen um sie herum und dann kam sie noch mal zu ihm.

00:21:35: Und irgendwann haben die sich beschnüffelt und das war so ganz unaufgeregt und nett und die Frau hat sich so gefreut und hat gesagt, ah, das ist ja so ein netter Hund und er macht das so toll, da muss meine Hündin ja gar keine Angst haben.

00:21:48: Und das sind halt so die Momente, wo ich denke, das wäre ja früher, wäre einfach auch total in diese Aufregung mit eingestiegen sozusagen und hätte sich davon total anstecken lassen.

00:22:00: Und das sind dann immer so Erfolgsmomente, ich denke ja cool, das hat sich echt total belohnt.

00:22:07: Pino als Bering's Partner für Begegnungstraining.

00:22:11: Na ja, dann muss man doch daran arbeiten.

00:22:15: Das ist doch super.

00:22:19: Ach, das freut mich total.

00:22:21: Ja, und hast du, empfindest du dann auch stolz auf dich?

00:22:27: Tatsächlich meistens eher, dass ich denke, wo hab ich eigentlich doch einen coolen Hund.

00:22:35: Okay, dann von mir ein Bord, der hat sich so cool entwickelt, weil du ihn so gut supportet hast.

00:22:41: Dankeschön.

00:22:43: Claudia, du hast ja, also du hast mit dem Begegnungstraining bei uns geschadertet für alle Hörerinnen und Hörer.

00:22:51: Ich verlinke euch diesen Begegnungskurs mit dem Claudia, damals mehr oder weniger gestartet hat hier nochmal unter dem Podcast.

00:22:57: Dann warst du Teil von einem echtes Team.

00:22:59: Du hattest ja nie von unserem früheren Jahresprogramm für Hundehalter*innen, was jetzt so in der Ausbildung aufgegangen ist im ersten Jahr der Ausbildung.

00:23:07: Und ursprünglich hattest du gar keinen, gar nicht Vorhundetrainer*innen zu werden, oder?

00:23:13: Ne, das hatte ich gar nicht vor. Ich wollte eigentlich nur die Probleme mit meinem Hund eingeben.

00:23:19: Und dann hast du Blut geleckt, weil du mehr wissen wolltest?

00:23:23: Genau. Ich wollte einfach wissen.

00:23:25: Und hast die Ausbildung gemacht?

00:23:27: Ja, wie es funktioniert.

00:23:29: Und warum es funktioniert?

00:23:31: Genau.

00:23:33: Und was waren für dich Highlights auf deinem Weg durch die Ausbildung für dich persönlich und an Erkenntnissen?

00:23:43: Also eines war tatsächlich was euch im Grunde betrifft, dass ich immer so erjibte, dass ihr wirklich total wertschätzend mit allen umgeht.

00:23:52: Egal, wer jetzt welchen Trainingsweg mit seinem Hund schon hinter sich hat, dass wirklich so jeder so, wie er ist, quasi bei euch einsteigen kann.

00:24:02: Und dass ihr wirklich immer mit Herz dabei seid und dass wirklich so euer Herz ins Projekt ist.

00:24:08: Zumindest so merkt.

00:24:10: Ach, wie schön.

00:24:12: Und so an Erkenntnissen für dich während der Ausbildung? Also so für dich als Trainerkollegin jetzt?

00:24:21: Da war eigentlich, also man lernt ja bei euch auch ganz viel über Verhaltensbiologie, über Trainingslehre, auch über Gesundheit des Hundes und wie das alles so zusammenhängt und sich untereinander beeinflusst.

00:24:38: Und auch über die Lerntheorie, wie Hunde genau lernen und dass die ja letzten Endes gar nicht so viel unterschiedlich lernen wie wir.

00:24:48: Das war auch so eine Erkenntnis. Ja, das waren so diese, also wie sich so der Kreis schließt aus diesen ganzen Elementen.

00:24:58: Ich habe dich während der Ausbildung als jemanden empfunden, der unglaublich Spaß an Trainingslehre hat.

00:25:07: Ja.

00:25:08: An diesem analytischen, systematischen Denken. Kannst du mir erzählen, was dich daran so fasziniert?

00:25:16: Das kann ich glaube ich, ich weiß es gar nicht, ob ich es so auf den Punkt bringen kann.

00:25:22: Ich finde es halt total spannend, wenn man sich zum Beispiel dann Videos von den Hunden anguckt oder es auch im Alltag sieht und sich dann wieder so dran erinnert.

00:25:32: Ah ja, okay, das hat jetzt was damit zu tun, das hat was damit zu tun und damit ich ja auch die Möglichkeit habe, das zu beeinflussen.

00:25:41: Ja.

00:25:42: Also bei dir, wenn ich dich richtig verstehe, schon so, dass es darum geht, wie können wir die Kleinigkeiten erkennen, um sie dann auch in die Hand zu nehmen.

00:25:52: Genau.

00:25:53: Um Ansatzpunkte zu finden.

00:25:55: Ja.

00:25:56: Und ich finde, also ich bin ja bekennender Fan von genau diesen Dingen, weil für mich damals, dass so irre erleichtern war, zu erkennen, nicht nur wie viel ich beeinflussen kann, sondern zu erkennen, wie viele Stellschrauben es eigentlich im Leben gibt.

00:26:15: Und dass wenn ich eine nicht beeinflussen kann, ich einfach das für den Moment akzeptieren kann und die nächste mir angucken und gleichzeitig, dass das, was dahinter sich verbirgt, keine Magie und kein Guru-Tum und kein "Du musst jemand sein, der unbedingt ganz gut mit Hunden kann", sondern ganz pragmatisch, analytisches Vorgehen ist.

00:26:38: Genau.

00:26:39: Das war für mich damals so irre erleichtert.

00:26:41: Ist das bei dir auch so?

00:26:42: Ja, genau.

00:26:43: Und da finde ich es auch cool, weil ihr auch in der Ausbildung immer noch Vorträge drin habt von Verhältnisbiologen oder Tierärzten oder anderen Trainerkollegen, wo man es wirklich auch nochmal so wissenschaftlich begründet hat.

00:26:57: Und es kann ja im Grunde jeder selber entscheiden, wie tief er so in die Theorie da jetzt wirklich einsteigt.

00:27:04: Ja.

00:27:05: Liebe Claudia, ich danke dir von Herzen für dieses Gespräch.

00:27:10: Ist es etwas, was du Menschen, die gerade so den Trainingsweg eingeschlagen haben, in Richtung positiver Verstärkung vor jedem Nein ein Jahr, die angefangen haben, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, etwas, wo du sagst, egal wer du da draußen bist, tu dies für dich und deinen Hund?

00:27:35: Also was ich so aus meinem eigenen Weg ja mitnehme, ist, dass es sich immer lohnt, auf sein eigenes Bauchgefühl zu hören, bei Trainingsmethoden, die einem angeboten werden oder auch bei Trainern.

00:27:49: Und dass man dann darauf achtet, dass das Training halt auch Freude macht, dass man halt auf etwas hin trainiert und dran bleibt.

00:28:00: Sehr schön.

00:28:01: Schöne Schluss vorhanden.

00:28:03: Ich danke dir von Herzen, dass du bei uns warst, dass du bei mir warst, dass du hier mit mir gesprochen hast.

00:28:10: Und du hast eben immer gesagt von euch, für mich seid ihr ja alle Teil von Anders mit Hund.

00:28:17: Also ich finde ja immer unsere Absolventinnen oder auch unsere Trainies, die gehören dazu, so wie alle, die diesen Weg mit uns gehen wollen.

00:28:26: Und in deinem besonderen Fall freue ich mich ganz besonders, dass du in Zukunft auch weiter den Weg mit uns geben gehen wirst.

00:28:35: Das haben wir gerade eben ausgemacht.

00:28:37: Deswegen ist das für mich ganz, ganz neu und ganz, ganz toll, dass die liebe Claudia Teil von Anders mit Hund sein bleiben, wie auch immer wird.

00:28:45: Und deswegen sehen wir beide uns ganz, ganz, ganz bald wieder.

00:28:49: Und ich hoffe, dass du viele menschliche Teams im Ruhrgebiet in Zukunft auch begleiten wirst.

00:28:55: Ich würde mich freuen.

00:28:57: Mit deiner wunderbar analytischen Art und Weise.

00:29:01: Und du auch ein Teil der angehenden weiteren Trainerinnen bei Anders mit Hund begleitest.

00:29:08: Das freut mich auch total.

00:29:10: Falls du, liebe Hörerinnen, falls du lieber Hörer auch Interesse an der Anders mit Hund Ausbildung hast,

00:29:18: ich verlinkt dir hier neben dem Begegnungskurs oder das Begegnungstraining, was Claudia und ich hier eben so angerissen haben.

00:29:24: Verlinke ich dir hier eine Info-Veranstaltung zur Anders mit Hund Ausbildung.

00:29:29: Und die Anders mit Hund Ausbildung kannst du dir gerne angucken, falls du auch Teil von uns werden möchtest.

00:29:35: Liebe Claudia, dir tausend Dank, dass du die Zeit genommen hast, dass du da warst und ich freue mich auf unser Wiedersehen.

00:29:42: Danke und ich freue mich auch.

00:29:46: [Musik]

00:29:49: [Musik]

00:30:16: [Musik]

00:30:18: [MUSIK]

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