#142 - Lasst endlich die Sau raus und spielt richtig!
Shownotes
Eigentlich willst du mit deinem Hund auch mal richtig ausgelassen spielen, traust dich aber nicht so wirklich, weil das ja angeblich das Jagdverhalten fördert? Dann hör unbedingt rein, denn in dieser Episode dreht sich alles ums Thema Spielen mit Hunden und warum es so wichtig ist, die vielen blöden Mythen rund ums Spielen endlich mal zu entkräften.
Ich habe eine große Leidenschaft fürs Spielen mit Hunden und erkläre dir, warum es tatsächlich auch echt essentiell ist, mit deinem Hund zu spielen. Heute gehts vor allem darum:
💡 Warum Spielen die Beziehung zwischen Mensch und Hund fördert, das Wohlbefinden steigert und die Kommunikation unterstützt.
💡 In einem konkreten Fallbeispiel zeige ich dir, wie Ängste vor Jagdverhalten und Spielverhalten entstehen und wie diese aber auch überwunden werden können.
💡 Warum es nicht darum geht, ob man mit dem Hund spielt, sondern wie man spielt. Spielen hat keine Regeln und beruht auf der Freiwilligkeit beiden Seiten.
💡 Spielen ist hochkommunikativ und bietet die Möglichkeit, die Körpersprache und Signale des Hundes zu interpretieren und darauf zu reagieren.
💡 Je größer dein Spielrepertoire, desto vielfältiger das Belohnungsrepertoire. Probiere auch du verschiedene Spielvariationen aus und passe sie an deinen Hund an.
🎾 Du willst mit deinem Hund auch endlich mal richtig die Sau raus lassen, weißt aber noch nicht so richtig wie man das am besten angeht?
Kein Problem. Erkläre ich dir alles am 28.05.24 im Online-Vortrag "Ball spielen - aber richtig“. Sei unbedingt dabei wenn du mehr übers Spielen mit Hunden lernen möchtest und um praktische Tipps zur Gestaltung von Spielsequenzen für dich und deinen Hund mitzunehmen.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Hast du schon mal Angst davor gehabt mit deinem Hund zu spielen?
00:00:04: Hast du Angst davor gehabt, dass du im Spiel Dinge zulässt oder Dinge passieren, die du eigentlich nicht haben willst?
00:00:12: Dass Spielenjagdverhalten vergrößert oder dass das Knochen im Spiel schwierig ist,
00:00:20: dass dein Hund dadurch Dinge lernt, die du eigentlich nicht sehen willst?
00:00:25: Und hat man dir das vielleicht sogar erzählt?
00:00:28: Dann herzlich willkommen zu dieser Podcast-Episode.
00:00:32: Lasst uns gemeinsam dahin gucken, warum die meisten Mieten überspielen absoluter Nonsens sind
00:00:40: und warum du unbedingt lernen solltest, mit deinem Hund zu spielen.
00:00:46: Hi, ich bin Anne Bucher, Gründerin von Anders mit Hund und bekennender Spiele-Fan mit Hunden.
00:00:57: Ich liebe es, mit Hunden zu spielen und ich liebe es, wenn Mensch und Hund beim Spielen auch richtig die Sau rauslassen.
00:01:07: Und dabei ist fast alles erlaubt.
00:01:11: Warum das so ist?
00:01:13: Warum man dir vielleicht trotzdem erzählt hat, dass das Nogo ist und es in dir arbeitet
00:01:22: und du dich jetzt vielleicht fragst, ob das denn wirklich erlaubt sein kann?
00:01:26: Da wollen wir heute genau hingucken und ich möchte dir aufzeigen, wie das Spielen
00:01:35: deine Beziehung mit deinem Hund fördern, euer Wohlbefinden fördern
00:01:41: und vor allen Dingen eure Kommunikation unterstützen
00:01:45: und viele natürliche Bedürfnisse deines Hundes befriedigen kann.
00:01:50: Vor einigen Jahren hatte ich Sie Bille und Saba im Training.
00:01:55: Saba, das war so eine richtig flotte Terrierhündin,
00:02:00: so ein bisschen rausstruppiges Fell, immer dafür da, in irgendwas rein zu packen.
00:02:07: Sobald sie was gesehen hat, wo man hinterherrennen und dann reinpacken und kräftig schütteln konnte,
00:02:12: war Saba sofort da und hat dann Dinge zerfetzt und wild geknott.
00:02:18: Sie hat sich manchmal an Baumwurzeln festgebissen
00:02:22: und wenn sie irgendwie was zwischen die Zähne kam, bekam, dann war Saba extrem erregt
00:02:30: und hat sich das um die Ohren gehauen.
00:02:32: Und ja, du kannst dir das sicherlich vorstellen, da ging echt die Post ab.
00:02:38: Als Sie Bille zu mir ins Training kam, hat sie mit Saba überhaupt nicht gespielt,
00:02:45: weil sie Angst davor hatte, dass Saba die Dinge nicht wieder hergibt
00:02:51: und dass sie damit das Jagdverhalten von Saba vergrößert und sie damit dazu anregt,
00:02:58: die Dinge zu suchen, an denen sie ihre Jagdverhalten ausleben kann.
00:03:05: Sie hatte also Angst, dass sie das Jagdverhalten größer machen kann
00:03:08: und gleichzeitig hatte sich das wahnsinnige Problem,
00:03:12: dass Saba sich dauernd Dinge gesucht hat.
00:03:16: Also Saba ist extrem buddeln gegangen, Saba hat andauernd irgendwelche Stöcke
00:03:22: sich geschnappt oder Tanzapfen hat die gepackt, zerbissen, hat die rumgeschleppt,
00:03:28: hat zu Hause Schuhe oder andere Objekte geklaut in Anführungsstrichen
00:03:34: und die rumgeschleppt und Sie Bille hatte dauernd damit zu tun.
00:03:40: Saba das Spielzeug, was sie sich selbst erfunden hat, wegzunehmen.
00:03:45: Und wie kommt es zu diesem Problem?
00:03:49: Saba hatte schlicht und ergreifend mehrere Gründe zu spielen.
00:03:56: Der eine Rund ist, dass Jagdverhalten zu dem natürlichen Repetwa von Hunden gehört
00:04:03: und sie es ausleben.
00:04:06: Der eine mehr, der andere weniger.
00:04:09: Bei bestimmten Hunden ist es dann noch so, dass sie über Jagdverhalten
00:04:14: die Stressmomente, den Frustkonflikte, all diese Sachen kompensieren.
00:04:22: Und genau das war bei Saba noch zusätzlich der Fall.
00:04:26: Sie war sehr jagdlich motiviert und sie hat alles überpacken, schütteln
00:04:31: und so richtig doll abgehen kompensiert.
00:04:36: Und je höher ihr Erregungslevel war, desto eher hat sie in Dinge reingepackt.
00:04:42: Und ein weiterer ganz wichtiger Aspekt ist, dass Hunde Konflikte miteinander
00:04:49: oder mit Soziapartnern gegebenenfalls auch über Spielen klären.
00:04:55: Und auch das war bei Saba der Fall.
00:04:58: Wenn Saba sehr aufgeregt war, weil sie in einem sozialen Konflikting,
00:05:03: dann hat sie angefangen zu spielen.
00:05:06: Sie hat geknurrt, sie hat gepackt, sie hat ein bisschen geschubst,
00:05:09: gerempelt, gerangelt und das natürlich auch an Zibille.
00:05:16: Und so hat Saba das Verhalten ganz, ganz viel gezeigt
00:05:21: und Zibille hat sich nicht rangetraut.
00:05:24: Und am Anfang, als wir uns kennenlernten, hat Zibille sobald Saba angefangen,
00:05:29: mit ihr zu spielen oder in der Umwelt nach Dingen ausschaut zu halten,
00:05:33: um Action zu machen, an die Leine genommen.
00:05:36: Saba war gut leihenführig, hat die Leine ganz kurz genommen
00:05:39: und hat Saba zur Raison aufgerufen.
00:05:43: Und dann habe ich sie gefragt, warum sie das macht.
00:05:46: Und dann hat sie gesagt, na ja, ich kann die ja nicht spielen lassen,
00:05:48: weil das wird ja hier häufiger, die das macht, desto mehr wird es ja.
00:05:52: Und wenn ich jetzt einfach nur Nein sage, oder wenn ich sie das ausleben lasse,
00:05:57: dann ist mir das Risiko zu hoch, dass es sich immer weiter hochschaukelt
00:06:01: und dass sie aus dem Spiel heraus dann auch jagen geht.
00:06:05: Und dann habe ich sie gefragt, hey, und wie sieht es aus?
00:06:08: Konntest du denn mal mit ja und mit Saba irgendwie gemeinsam Dampf ablassen?
00:06:14: Also spielt ihr zusammen, habt ihr schöne Varianten wie ihr miteinander spielt?
00:06:19: Und dann wurde Zibille so ein bisschen stiller
00:06:23: und hat nach ein paar Minuten gesagt, ja, hatten wir mal, machen wir aber nicht mehr,
00:06:29: weil ich damit ja das Jagdverhalten fördere.
00:06:32: Und Saba kriegt Niegelhunug, die hört überhaupt nicht auf,
00:06:36: die gibt dann die Dinge nicht mehr ab, alles macht sie kaputt,
00:06:39: ich kriege die danach nicht mehr runter.
00:06:41: Und sie ist mir zwei oder drei Mal aus dem Spiel heraus,
00:06:45: dann quer was fällt und irgendein Blatt oder Auto hinterher geschossen,
00:06:50: irgendwas, was sich am Horizont bewegt hat.
00:06:53: Und da war für mich ganz klar, mit der Kammer nicht spielen,
00:06:57: die wird viel zu extrem im Jagd verhalten.
00:07:01: Ja, und wie Zibille ging es nicht nur Zibille, sondern vielen meiner Kunden.
00:07:11: Und daraus entwickelte sich eine wirkliche Angst vor Erregung
00:07:16: und der Versuch, das Ganze zu deckeln.
00:07:20: Und das Problem an der Geschichte ist, dass das totaler Blödsinn ist.
00:07:26: Denn wie so oft geht es nicht darum, ob man mit dem Hund spielt, sondern wie.
00:07:33: Und ich persönlich bin im Übrigen mal ganz neidisch gewesen,
00:07:36: wenn Leute Hunde hatten, mit denen man einfach so drauf losspielen konnte,
00:07:40: weil ich immer Hunde an meiner Seite hatte,
00:07:43: denen man erstmal beibringen durfte, dass Spielen eine ganz, ganz tolle Geschichte ist.
00:07:51: Wenn ich jetzt von Spielen spreche, dann meine ich körperliche Spiele zwischen Mensch und Hund.
00:07:58: Also ein gemeinsames Rangeln, ein gemeinsames Rennen.
00:08:02: Aber ich meine damit auch Spiele mit Objekten, die du mit deinem Hund machst.
00:08:08: Also zum Beispiel den Inverse reinpacken lassen, ziehen, demalwas werfen,
00:08:15: dass der verfolgt, gemeinsame Hetspiele machen.
00:08:19: Auch wirklich mal den etwas verfolgen lassen an einer Schnur,
00:08:27: vielleicht ein schönes Zerrseil oder solche Sachen.
00:08:30: Ich spreche damit nicht von einem Reizangeltraining
00:08:35: und auch nicht von einem Futterbeuteltraining,
00:08:38: denn hier kommt die erste wichtige Sache.
00:08:42: Damit es ein echtes, echtes Spiel ist, muss es regelfrei sein.
00:08:49: Und alles was du an Dummy-Training oder Reizangeltraining machst, was Regeln enthält wie
00:08:55: der Hund muss erstmal warten, der muss abwarten, der muss sich zurücknehmen
00:09:00: oder auch beim Futterbeutel, damit wenn der Hund zum Beispiel eigentlich das Futter im Beutel will
00:09:06: und nicht den Beutel auch ohne Futter, super sexy, fendt,
00:09:11: dann muss er den ja erst abgeben, damit er ans Essen kommt.
00:09:15: Und das alles sind für mich keine klassischen Spiele über die wir heute sprechen,
00:09:20: über die können wir mal an anderer Stelle sprechen.
00:09:23: Aber heute möchte ich mit dir wirklich über dieses ausgelassene, echte, miteinander Jagdersatzspiele machen,
00:09:33: wilde Fangspiele von Mensch und Hund gemeinsam mit und ohne Objekte
00:09:42: und dich da ein bisschen mit in meine Perspektive nehmen.
00:09:46: Und damit meine ich wirklich alle Arten von Spielzeugen, auch mit Quiechtspielzeugen,
00:09:51: auch mit Bellen, auch mit Seilen dran, mit allen Dingen, wo dran dein Hund sich nicht verletzen kann
00:09:59: bzw. das verletzt die Verletzungsgefahr minimiert ist.
00:10:03: Ich bin in der Tat kein Stöckchen-Schmeißer, aber ich bin ein Spielzeug-Schmeißer und Spielzeug-Beweger.
00:10:11: Du hast eben schon die erste Regel zum Spiel von mir gehört.
00:10:17: Die erste Regel ist nämlich in der Tat, es darf keine Regeln geben.
00:10:21: Spielen ist regelfrei.
00:10:23: Und es gibt eigentlich nur eine Regel, die noch on top kommt, die darüber steht,
00:10:31: nämlich spielen muss von beiden Seiten aus freiwillig sein.
00:10:37: Das heißt, jeder muss den anderen zum Spielen animieren und einladen dürfen.
00:10:44: Jeder muss diese Einladung annehmen und ablehnen dürfen.
00:10:49: Und jeder muss das Spiel beenden dürfen.
00:10:52: Diese Regel ist in der Praxis manchmal schwierig.
00:11:01: Und diese Regel führt dazu, dass das Spiel häufig entgleitet.
00:11:08: Und dann passieren diese Dinge, dass der Hund überhaupt nicht mehr aufhören kann
00:11:13: oder dass der Hund aus dem Spiel heraus jagen geht
00:11:18: oder dass der sich nur noch für das Spielzeug interessiert, wenn er weiß, dass es dabei ist
00:11:23: und nicht mehr in die Umwelt abtauchen kann.
00:11:26: Denn wir Menschen neigen dazu, das Spiel sehr abrupt zu beenden,
00:11:32: wenn es uns nicht mehr gefällt.
00:11:37: Wenn es zum Beispiel eine hohe Erregung beinhaltet,
00:11:42: dann entpuppt sich im Training für mich ganz häufig, dass die Menschen doch Angst vor hoher Erregung haben.
00:11:49: Weil der Hund bei der Erregung dann zum Beispiel springt oder in die Ärmel schnappt
00:11:54: oder sich schon mal umgerissen hat oder sie ihn an der Leine haben
00:11:58: und sie Angst haben, dass er in die Leine kann.
00:12:00: Oder wir beenden das Spiel abrupt, weil ein anderer Hund oder etwas anderes auftaucht in unserem Umfeld
00:12:09: und wir Sorge davor haben, dass wir das belästigen oder den belästigen.
00:12:15: Oder wir beenden einfach das Spiel, weil wir keinen Bock mehr haben, aber der Hund ist noch voll und feier.
00:12:22: Deswegen bietet es sich an, mit Hunden spielen, richtig, richtig gut zu üben.
00:12:30: Und dieses Üben sieht eigentlich immer gleich aus.
00:12:36: Alle Handlungen, die du bei so einem Rangelobjekt wie auch immer spielen mit deinem Hund machst,
00:12:44: kommen aus dem Funktionskreis des Beutefangverhaltens, des Nahrungserwerbs.
00:12:51: Wenn du mit deinem Hund spielst, sind sie immer diesem Funktionskreis zugeordnet,
00:12:58: aber natürlich auch dem Thema des Sozialverhaltens.
00:13:02: Wir bleiben jetzt im ersten Step mal bei dem Funktionskreis des Nahrungserwerbs, des Beutefangverhaltens, des Jagens.
00:13:12: Dieser Funktionskreis des Jagens, der wird ja normalerweise sinnvollerweise damit abgeschlossen,
00:13:20: dass ein Hund ist.
00:13:22: Wenn es echtes Jagen wäre und er würde am Ende nicht essen, dann wäre er leer ausgegangen.
00:13:29: und hätte ganz schön Energie verschleudert. Und dieses Essen am Ende des Jagens sorgt dafür,
00:13:37: dass die Erregung beim Hund absinkt und der Hund wieder in ein Erregungslevel kommt, was eben nicht
00:13:44: dem hoch erregten Teilen des Jagens wie dem Hetzen, dem Packen und dem Schütteln entspricht. Und
00:13:53: damit dieses Erregungsabsenken am Ende des Spielens auch gut stattfinden kann, bietet es sich total
00:14:02: an, dass du mit deinem Hund übst, dass jedes Spiel in einen Start und ein Ende-Retour eingebunden
00:14:09: ist und es am Ende eben mit Futter abgeschlossen wird. So dass am Ende des Spielens wieder die
00:14:19: Erregung abgesenkt ist und dein Hund wie ein Nachspiel hatte. Dass du also wirklich dein Spiel,
00:14:27: sobaus dass er ein Vorspiel, ein Höhepunkt und ein Nachspiel habt, aus dem heraus der Hund dann
00:14:35: zufrieden den Kreislauf geschlossen hat und dann geht es weiter. Erst dann endet das Spiel
00:14:43: tatsächlich. Und dieser Kreislauf, der schützt dich davor, dass der Hund nach dem Spiel, wenn das
00:14:51: Spiel zu Ende ist, frustriert, am Höhepunkt seiner Gefühle plötzlich stehen gelassen und
00:14:58: ausgeladen, da steht und dann sich etwas anderes sucht, woran er diese Handlungen zu Ende führen
00:15:06: kann oder das, wo drin er gerade noch war, zu Ende machen kann und dann eben in die Umwelt
00:15:11: hingeht und Dinge hetzt. Und du sorgst damit dafür, dass er nicht den Ball oder euer gemeinsames
00:15:18: Spielen nur mit dieser extrem hohen Erregung verknüpft, sondern dass das für ihn ganz
00:15:23: natürlich ist, dass das wie so eine Welle ist. Vorspiel, Höhepunkt, Nachspiel, wo die Erregung
00:15:30: wieder absenkt. Alleine dieses Spiel mit der Erregung zu lernen und damit rumzuspielen,
00:15:39: ist in der Tat ein riesig geiler Aspekt des Miteinanderspielens. Das zweite aber ist der Part
00:15:51: der Kommunikation, also des Sozialverhaltens im Spiel. Denn wenn dein Hund und du miteinander
00:15:58: spielen, dann hat das ganz ganz viele Aspekte der Kommunikation. Spielen ist hochkommunikativ,
00:16:06: denn diese Freiwilligkeit auf beiden Seiten muss ja in einer Tour abgefragt werden. Ey,
00:16:13: wie geht es dir damit? Passt es noch für dich? Und das passiert über Körpersprache. Über
00:16:20: Körpersprache, über ganz kleine Gesten und Mimiken, über Verhaltensweisen, wo der Hund
00:16:26: einfach lernt, wann du wiederauf bist und du auch sofortiges Feedback von deinem Hund
00:16:33: bekommst, ob das für ihn gerade noch schön ist und er deswegen noch freudig mitspielt
00:16:38: oder ob es ihm gerade eingeschüchtert hat, nicht so viel Freude gemacht hat und er aus
00:16:44: dem Spiel aussteigt. Und diese Kommunikationsaspekte sind extrem gut im Spiel, im Objektspiel
00:16:55: miteinander zu üben. Du kannst sofortiges Feedback von deinem Hund auf deine Körpersprache
00:17:01: bekommen. Du kannst so viel lernen, wie du ihn in der Erregung hoch oder niedriger kriegst,
00:17:08: wie du ihn animieren kannst, was ihm tatsächlich Freude macht, wo du in der Mimik deines
00:17:14: Hundes wirklich Freude erkennst, all diese Sachen. Und gerade dann, wenn du einen Hund
00:17:20: hast, der sehr schnell vom Erregungslevel hochfährt, dann wirst du merken, dass deine
00:17:25: Bewegungen, wenn sie zackiger von ihm weg sind, die Erregung hochschießen, aber in der
00:17:30: Regel nicht so, dass er dir gegenüber unangenehm wird. Wenn deine Bewegungen ein bisschen weicher,
00:17:35: runder, langsamer werden, tut die Erregung bei ihm damit automatisch zum Beispiel auch
00:17:40: wieder senken kannst. Und dieser Aspekt ist einfach saugut im Miteinander spielen. Und
00:17:46: gerade, wenn dein Hund dabei gerne in Dinge reinpackt, bietet es sich an, Objekte mit
00:17:54: ins Spiel einzubinden, damit er eben nicht in diesem ausgelasteten Spiel zu viel in
00:18:01: deine Arme oder Hände oder sonst was reinpackt, sondern dieses bevorzugte Spielverhalten
00:18:07: von ihm an Objekten zeigen kannst. Ich weiß, dass ganz viele Menschen die Angst haben,
00:18:14: wenn der Hund in Objekte bei ist, wenn der quiecht, dass der das mit einem Beutetier
00:18:20: verwechselt und dass er dadurch denkt, er hat eine Beute und er folgt mit der Beute und
00:18:26: dass der das dann nicht unterscheiden kann, ob das Beute ist oder nicht und dass der uns
00:18:31: nicht mehr von einer Beute unterscheiden kann und so weiter. Lastige sagt werden, dass
00:18:37: das schwach sind. Also erstens können unsere Hunde die Akustik von dem Quiechtier und
00:18:44: einem echten Tier durchaus unterscheiden. Zweitens fehlt beim Reinbeißen in Objekte
00:18:52: ganz viele Aspekte, die wir bei einem Beutetier haben. Es fehlt zum Beispiel auch da die Antwort
00:19:02: vom Beutetier. Es fehlt die fehlende bestimmte andere Aspekte, der Geruch. Die Habdicke
00:19:09: ist eine andere. All diese Sachen. Du wirst auch nicht automatisch zu Beute und das spielen
00:19:17: an sich und ich finde, das ist nochmal der mitwichtigste Aspekt. Dieses Beutefang und
00:19:24: Sozialspiel, das ist ja ein Mix, der dann stattfindet. Der hat eine andere biologische
00:19:32: Komponente dahinter, eine europäologische Komponente, die dem Ganzen sehr ähnlich ist, mit denen
00:19:39: du auch die Bedürfnisse des Hundes hinsichtlich von Jagen und sozialer Interaktion befriedigen
00:19:47: kannst oder zumindestens nahezu befriedigen kannst. Du lässt ihn damit verhalten ausleben,
00:19:57: was zu seiner Natur gehört und wenn du hier schon ein bisschen länger zuhörst, dann weißt
00:20:01: du, dass das ein ganz wichtiger Aspekt im Wohlbefinden ist. In den Kriterien von Wohlbefindendes
00:20:07: Hundes, dass natürliche Verhaltensweisen, also Bewegungen, ausgelebt werden dürfen.
00:20:13: Dadurch, dass es aber nicht im Kontext des Beutetiers, sondern im Kontext mit dir und
00:20:20: auch ohne dich mit den Objekten ist, kannst du das ausleben lassen ohne größeres Risiko,
00:20:29: ohne dass er dadurch das Beutefangverhalten am Reh oder am Hasen verfeinert. Also das
00:20:37: sind wirklich, wirklich zwei Paar Schuhe. Merk dir das, im Einfall hat das einen ganz
00:20:45: anderen Kontext als im anderen. Und der Kontext im gemeinsamen Jagdersatzspielchen, das ist
00:20:55: ganz viel Neugier- und Erkundungsverhalten, das ist ganz viel Jagdverhalten dabei, was
00:21:00: dann aber kombiniert eben mit Sozialverhalten ist. Das ist ganz viel Entdeckung bei und
00:21:05: da kann der diese Dinge eben ausleben, ohne dass du der Umwelt schadest und für ihn ist
00:21:14: es nicht identisch, es ist nur ähnlich. Aber dieses ähnlich, genau dieses ähnlich,
00:21:24: kannst du eben total genial nutzen, um seine Bedürfnisse dazu befriedigen, um ihm eine
00:21:30: Erfolgsgeschichte mit den Ersatzhandlungen zu geben, sodass er gar nicht mehr so viel
00:21:37: nach den anderen Dingen ausschaut und um in diesen dazugehörigen Erregungslagen auch
00:21:45: belohnen zu können. Je mehr und je größer dein Spielrepatois ist mit deinem Hund,
00:21:52: desto größer wird auch dein Belohnungsrepatois und dass es wird im jagdlichen Kontext und
00:22:00: im Kontext, wenn dein Hund hocheregt ist, dann wird das vermutlich nochmal ein richtig
00:22:07: fetter Gamechanger in deinem Training sein. Also keine Scheu vom Spielen, lerne mit deinem
00:22:18: Hund, wie du mit deinem Hund spielen kannst, wenn ihr das noch nicht gut miteinander könnt. Wenn du
00:22:25: dir aus der heutigen Episode mitnimmst, dass spielen freiwillig ist und dass du dafür zuständig
00:22:31: bist, es am Ende ausklingen zu lassen, damit dein Hund wieder in einer Regungslevel kommt,
00:22:37: was zum Umfeld passt, dann ist das schon eine Menge wert. Und wenn dich das Thema Spielen mit
00:22:44: deinem Hund vor allen Dingen mit Objekten interessiert, dann nade ich dich herzlich
00:22:49: ein, dich zu meinem Vortrag bald spielen, aber nicht dich, ich glaube 30.5. lade ich dich ein,
00:22:57: daran teilzunehmen. Ich verlink dir den hier unter dem Podcast, damit du dort dich anmelden kannst,
00:23:04: wenn dich das Thema interessiert. Und da gucken wir noch ein bisschen genauer darauf, wie man
00:23:09: Spielsequenzen gestalten kann, was da so die Ghost und Nobo's sind, wie ein Anfang und ein Ende
00:23:16: aussehen kann, wie du dein Hund einladen kannst, damit er lieber mit dir spielt und dabei die
00:23:23: Erregung nicht direkt durch die Decke schießt, beziehungsweise wie du die Erregung auch ohne
00:23:29: das Spiel zu unterbrechen wieder reduzieren und dann wieder aufgreifen kannst. Falls du jetzt sagst,
00:23:35: ist ja alles schön und gut, aber mein Hund spielt gar nicht mit mir. Spielen ist bei den meisten
00:23:41: Hunden oder bei vielen Hunden davon abhängig, dass sie sich sicher, ungestresst und wohlfühlen
00:23:50: und nur bei denen, die über Jagdverhalten und Spielen Stress kompensieren, auch in unter
00:23:56: anderen Bedingungen möglich. Wenn dein Hund also gar nicht mit dir spielt und du dich danach sehnst,
00:24:02: im Alltag mit deinem Hund spielen zu können, damit euer gemeinsames Leben freudiger wird und
00:24:15: du eben ein größeres Belohnungsrepert war und eine schönere gemeinsame Kommunikation aufbauen
00:24:21: kannst, dann ist der Vortrag dennoch für dich geeignet. Du wirst an einigen Punkten vielleicht
00:24:26: sagen, okay, das merke ich mir für später und an anderen Punkten wirst du gute Indizien dazu
00:24:32: kriegen, wie du deinen Hund zum Spielen einladen kannst. Voraussetzung während der Stelle,
00:24:37: dass er schon mal leichter Ansätze zeigt, aber sich dann nicht weiter drauf einnässt.
00:24:42: Ich verlinke dir den Vortrag hier drunter. Ich hoffe, diese Episode hilft dir weiter und zu
00:24:50: Sibylle und Sava zurück. Sibylle und Sava haben ganz tolles Spielen geübt und haben
00:24:58: miteinander Spielrituale aufgebaut. Sibylle hat sich nicht getraut, das Spielen sofort immer
00:25:06: und überall zu zücken als Belohnung am Anfang, sodass wir das erst mal in eine Struktur gebracht
00:25:12: haben, mit Ritualen verknüpft haben und Sibylle ist erst mal geübt hat, sodass sie Sava's Erregung
00:25:19: darin lenken konnte und mein Highlight bei den beiden war, dass Sibylle nach wenigen Wochen zu mir
00:25:26: kam und meinte Anna, ich hab jetzt endlich erkannt im Spiel, dass das ein riesiger Unterschied
00:25:35: dazu ist, ob sie Aggressionsverhalten gegenüber anderen Menschen und Hunden zeigt. Das Knurren
00:25:42: klingt zwar genauso bedrohlich, aber der Rest vom Körper ist dabei viel, viel, viel weicher und
00:25:49: schöner anzusehen und weißt du was? Ich habe nicht nur das, sondern ich habe auch festgestellt,
00:25:56: dass wenn sie jetzt Objekte sieht, die sich bewegen oder wo sie sonst hin gesprungen werden, um die
00:26:02: in die rein zu beißen, dann kann ich ihr auch ein Spiel bei mir anbieten und meistens kann sie
00:26:08: sich darauf einlassen und wir können uns dann spielerisch aus der Situation bewegen. Für mich
00:26:16: war das ein ganz tolles Team, was ich begleiten durfte mit vielen, vielen Highlighterfahrungen.
00:26:23: Ich liebe das Thema einfach und wenn das auch eines deiner neuen Lieblingsthemen werden soll,
00:26:30: dann kommen gerne in den Vortrag. Ich sage auf bald.
00:26:34: *Musik*
00:26:36: *Musik*
00:26:56: [no]
evelyne
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