#138 - Nicht spannender als die Umwelt, spannend mit der Umwelt

Shownotes

In vielen Situationen wünschen wir uns, dass unser Hund uns über alles andere stellt und uns überallhin folgt. Doch das ist nicht nur unrealistisch, sondern auch nicht im Sinne des Hundewohls.

Ein gesunder Hund sollte eine gesunde Beziehung zur Umwelt haben, nicht nur zu uns Menschen. Deshalb möchte ich dir in dieser Episode eine alternative Perspektive vorstellen: Statt gegen die Umwelt anzukämpfen, sollten wir sie als Ressource in unser Training integrieren.

Ein wichtiger Ansatz hierbei sind die Umweltbelohnungen, bei denen wir die Interaktion des Hundes mit seiner Umgebung als Belohnung nutzen. Sie ermöglichen abwechslungsreiches und bedürfnisorientiertes Training, reduzieren die Abhängigkeit von klassischen Belohnungsmitteln und fördern eine harmonische Mensch-Hund-Beziehung.

Wenn du mehr über Umweltbelohnungen erfahren möchtest, lade ich dich herzlich ein, meinem „Anders mit Hund-Zirkel“ beizutreten https://andersmithund.com/zirkel/ oder meinen Vortrag am 30.04.24 mit dem Thema „Hieeeeeerrrrr - Rückruf unter der Lupe“ zu besuchen. Zur Buchung: https://andersmithund.com/check-out/t2p23/. Dort erfährst du, wie du die Umweltbelohnungen erfolgreich in dein Training integrieren kannst.

Bis bald und viel Spaß beim Entdecken der Umweltbelohnungen für deinen Hund!

Anne

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Transkript anzeigen

00:00:00: Manchmal mag ich mich nicht. Manchmal mag ich meinen Job nicht. Manchmal mag ich nicht, dass ich so verdammt ehrlich sein will.

00:00:09: Genau das ist mir letzte Woche wieder passiert, als ich bei einem Vortrag den Satz gehört habe.

00:00:15: Aber ich will doch nur spannender als die Umwelt sein und meine Antwort war "vergiss es".

00:00:21: Du wirst nicht spannender als die Umwelt sein. Denn wenn ich auf dieses Bedürfnis ehrlich antworte,

00:00:27: muss ich den Menschen immer sagen, wenn du eine gesunde Beziehung zu deinem Hund haben willst und einen gesunden Hund,

00:00:34: dann kannst du nicht spannender als die Umwelt sein. Aber ich kann was viel besseres.

00:00:41: Ich kann dir zeigen, wie du nicht spannend gegen die Umwelt arbeitest, sondern wie die Umwelt dein Training spannend macht.

00:00:55: Hi, ich bin eine Büchergründerin von Anders mit Hund.

00:00:58: Host dieses Podcast rund um das Bedürfnis orientierte und zufriedene Leben mit Hunden.

00:01:04: Und natürlich hasse ich meinen Job nicht, sondern ich liebe ihn. Ich hasse es nur, Menschen enttäuschen zu müssen

00:01:11: und dabei gegebenenfalls sie erstmal hilflos dastehen zu sehen.

00:01:18: Spannender als die Umwelt sein. Wie oft habe ich diesen Satz gehört? Klar, es wird auch so oft empfohlen,

00:01:24: dass du spannender sein sollst und ich verstehe auch den Wunsch davon nach.

00:01:30: Denn den Wunsch, das ein und alles zu sein für den Hund und den Wunsch, den Hund so immer und überall lenken zu können,

00:01:39: der ist natürlich total normal. Aber man kann abgesehen davon, dass dein Hund damit in einer extrem ungesunde

00:01:48: und vielleicht sogar für ihn psychisch gefährliche Co-Apengigkeit gerät, die dann auch so etwas wie Trennungsstress nach sich ziehen kann,

00:01:58: falls du dein Hund mal alleine lassen musst oder willst, ist der Wunsch einfach absurd.

00:02:04: Wir können nicht spannender sein als der vorbeihoppelnde Hase, als die frische Rehspur, der Duft der läufigen Hündin oder was auch immer.

00:02:15: Wären wir dies, wären unsere Hunde vom Aussterben bedroht oder keine Hunde mehr, sondern ausgestopfte Wesen mit einem Knopf im Ohr.

00:02:24: Was wäre aber, wenn du statt die Umwelt als Fluch zu betrachten, ein Weg finden würdest, wie du die Umwelt so richtig geil in dein Training einbinden und nutzen kannst?

00:02:38: Was wäre, wenn du statt gegen die Umwelt zu konkurrieren, einen einfachen Kniff kennen würdest, wie du die Umwelt tatsächlich anwenden kannst im Training

00:02:51: und dein Hund und du so die Umwelt miteinander viel besser entdecken können und du dein Hund auch nochmal tausendmal besser kennenlernst?

00:03:02: Die Aussage "Ich will spannender sein als die Umwelt" bringt mich immer in einen riesen Konflikt, denn nicht nur, dass ich Menschen nicht enttäuschen will,

00:03:12: das, was wir dahinter verbergen, das ist natürlich etwas oder was ich da hinter der Regel verbirgt, das ist natürlich etwas, was erstmal ganz normal ist.

00:03:24: Wir wollen den Hund immer und überall lenken können und das idealerweise ohne einen großen Aufwand oder ohne eine große Vorarbeit.

00:03:33: Denn das würde bedeuten, dass wir nicht nur Zeit und Energie investieren, sondern das würde auch bedeuten, dass wir den Hund solange das nicht geht, in der Freiheit beschneiden müssen,

00:03:44: dass wir ihn einschränken müssen, weil solange wir uns eingestehen, dass es eben nicht funktioniert, wir aber auch noch gar nicht wissen, wie wir damit umgehen können,

00:03:54: können wir den Hund ja nicht wirklich guten Gewissens überall in den Freilauf lassen.

00:04:00: Überall und immer in den Freilauf ist sowieso nicht das Ziel, aber solange wir das Gefühl haben, der Situation nicht her zu sein oder nicht frau zu sein,

00:04:09: können wir natürlich auch weniger Freiheiten geben. Solange erleiden wir also einen Kontrollverlust und es fühlt sich nicht gut an,

00:04:18: denn solange wir ohne Ablenkung trainieren, scheint alles zu funktionieren und dann kommt so ein Moment, da kippt es im Hundegehörn und dann geht gar nichts mehr.

00:04:30: Und das lässt uns hilflos im Wald stehen oder hilflos rumstehen und wir haben keine Ahnung, wie wir das trainieren können, dass einfach mal nur ein bisschen Reda ist oder nur ein bisschen Hase oder nur ein bisschen Hormone oder was auch immer.

00:04:47: Dieser scheinbare Kippscheiter im Hundegehörn, der die Umwelt von "schaff ich?" zu "boah, ist zu aufregend und spannend, schaff ich nicht mehr drauf zu reagieren? Ich werde für meinen Menschen nicht mehr erreichbar, ich kann nicht mehr antworten, so wie mein Mensch das erwartet oder sich wünscht.

00:05:07: Der ist für uns Menschen häufig unvorhersehbar, plötzlich und er gibt uns ein ganz, ganz mieses Gefühl.

00:05:14: Solange wir in unserem Training mit der Umwelt in eine Konkurrenz treten, gewinnt die Umwelt und es ist auch gut so.

00:05:24: Was wir nämlich an der Stelle gerne übersehen ist, dass die Dinge, die uns das Leben in der Umwelt so schwer machen, die Dinge und die Unternehmungen für den Hund sind,

00:05:34: oder die Reize sind, die Handlungen am Hund auslösen, die bei ihm für pure Lebensfreude stehen.

00:05:40: Fortpflanzung, Jagen, Nahrungserwerb, Entdecken, Freudiges, Finden von Dingen, all diese Sachen, die seit aber Millionen Jahre dafür sorgen, dass unsere Hundehunde sind und dass unsere Hunde überleben.

00:05:57: Und das macht alles erst ein zufriedenes Leben möglich.

00:06:03: Das Ausleben dieser Verhaltensweisen ist das, was man unter artgerechter Haltung verstehen würde.

00:06:10: Nur leider ist das das, was für unsere Hunde in unserem Alltag eben nicht geht.

00:06:15: Aber es gibt eine Alternative und die lautet Umweltbelohnungen.

00:06:21: Vielleicht hast du den Begriff schon mal gehört, denn erfunden habe ich den nicht. Ich setze ihn nur ein.

00:06:27: Umweltbelohnungen sind Handlungen, bei denen du gezielt die Interaktion deines Hundes mit der Umwelt als Belohnung nutzt.

00:06:36: Für mich und für mein Team und auch bei uns in der Ausbildung usw. gehören die Umweltbelohnungen ins absolute Standardreparator.

00:06:46: Sowohl für die Hunde, die sich mit der Umwelt schwer tun, die also viel an ihren Menschen kleben und die sobald irgendwie Futter im Spiel ist,

00:06:57: nur noch ihre Menschen angucken, die gar nicht in die Umwelt abschweifen mit ihren Sinn.

00:07:03: Für diese Hunde nutzen wir Umweltbelohnungen, um ihnen zu zeigen, wie schön eigentlich die Umwelt ist, um ihnen zu helfen, die Umwelt zu entdecken

00:07:12: und damit auch sicherer in der Umwelt zu werden, sich mehr damit zu beschäftigen und neue Strategien damit zu entwickeln,

00:07:19: als auch mit den Hunden, die sich ganz schwer aus der Umwelt lösen lassen.

00:07:27: Zum Beispiel mit den Hunden, die sich total viel fest buddeln.

00:07:30: Denn wenn wir Umweltbelohnungen einsetzen, so wie das buddeln, hat es meistens nicht nur den Effekt, dass diese Hunde zufriedener werden,

00:07:39: dass wir einsetzen können, was sie wirklich interessiert, sondern auch den Effekt, dass die Dinge für uns leichter zu verändern sind.

00:07:49: Also ein Hund, der regelmäßig ins buddeln als Belohnung geschickt wird, der das regelmäßig darf, lässt sich meistens auch leichter vom buddeln wieder abrufen.

00:08:03: Ich liebe den Grundsatz, alles wovon ich meinen Hund gerne abrufen möchte, was ihm Freude macht, möchte ich auch als Belohnung einsetzen können.

00:08:13: Und genauso sehe ich das eben mit den Umweltbelohnungen.

00:08:17: Ich habe einen Hund, der gerne buddeln möchte, regelmäßig, ich habe umbuddeln als Umweltbelohnung aufgebaut.

00:08:24: Ich habe einen Hund, der gerne planen geht, ich möchte ihn vom Wasser abrufen können, ich baue ins Wasserplanen gehen als Umweltbelohnung auf.

00:08:32: Ich habe einen Hund, der gerne seine Buddys begrüßt, ich baue mit dem Aufhallo sagen gehen als Umweltbelohnung, all diese Dinge.

00:08:41: Das heißt, wir geben dem Hund Zeit und Gelegenheit, die Dinge zu tun, die er sowieso gerne tun würde und setzen die gezielt in unserem Training als Belohnung ein.

00:08:55: Falls du jetzt sagst, hey mein Hund ist auf das E alles, warum sollte ich das als Belohnung einsetzen?

00:09:00: Es ist voll geil, dass dein Hund das E alles darf.

00:09:04: Wenn du null Herausforderung im Training hast und dein Training so wie du es machst, für dich perfekt funktioniert und dein Hund all diese Sachen jederzeit und überall darf und du null Problemchen mit deinem Hund hast und auch nicht sagst, hey ich versehne mich nach mehr Abwechslung im Training, dann brauchst du die nicht.

00:09:24: Wenn es aber Dinge gibt, wo du sagst, ah da klappt mein Leben mit dem Hund noch nicht so perfekt, da gibt es immer mal wieder Sekunden, wo der Rekriff nicht klappt oder wo eben der Kippschalter da ist und dann ist die Umwelt schwieriger.

00:09:36: Oder auch sagst du, Mensch ich bin echt so richtig spannend ist mein Training nicht für den Hund.

00:09:42: Dann machen Umweltbelohnungen für dich auch richtig richtig Sinn.

00:09:48: Für mich ein Risiko oder eine Nebenwirkung, wenn ich Umweltbelohnungen so am Rand erkläre wie hier in der Podcast Episode und es nicht darum geht, dass wir beide miteinander trainieren und das Thema angehen ist.

00:10:01: Es geht nicht darum den Hund in diesen Sachen zu beschränken und erstmal einen Defizit zu erzeugen, nur damit ich das hinter einsetzen kann.

00:10:12: Das würde ich niemals machen.

00:10:15: Es geht vielmehr darum, dass wir es geschickt einsetzen, dass der Hund diese Dinge möchte und wir ihn eh lassen und dass wir es mit den Handlungen verknüpfen, die wir gerne regelmäßig unter Signal abrufen können oder die wir regelmäßig vom Hund sehen wollen, die uns den Hund besser durch den Alltag denken lassen.

00:10:41: Das ist bei uns zum Beispiel ganz viel das Aufmerksamkeitswechsel oder Unorientierungssignal, aber auch so was wie die Leinenführigkeit oder der Rückhof oder sonst was, wo wir eben sagen, hey das ist was, was bei jedem Hund viel und gut trainiert werden darf und Futter, Lob, soziale Interaktion, Spiel sind geile Belohnungen.

00:11:06: Sie sind aber Gott sei Dank nicht alles was Hunde im Leben brauchen und gut finden und bedürfnisorientiertes Training zeichnet sich ja dadurch aus, dass wir uns eben den Hund genauer angucken, welche Bedürfnisse hat er eigentlich und wie können wir ihm die Möglichkeit geben, die Handlungen, die für ihn zum natürlichen Verhalten gehören, ausleben zu lassen und das was seine Bedürfnisse sind auch machen zu lassen.

00:11:32: Und da sind die Umweltbelohnungen ein, ich weiß gar keinen coolen Begriff, Gamechanger kann ich langsam aber sicher nicht mehr hören, da sind die einfach ein mega guter Kniff, wie du das nutzen kannst.

00:11:48: Also für Umweltbelohnungen verknüpft du eine Handlung mit einem Signal vorher, dass du mit deinem Hund noch trainieren möchtest und nutzt danach die Dinge, also die Handlungen die ihr in der Umwelt sowieso tun möchte als Belohnung.

00:12:04: Klingt komplex, ist allerdings ziemlich simpel.

00:12:07: Schritt 1 ist...

00:12:08: Du darfst dir erst mal Gedanken darüber machen, welche Umweltbelohnung für dein Hund denn wohl regelmäßig sexy sind.

00:12:15: Du wirst im Verlauf der Zeit merken, situativ gibt es einfach unterschiedliche Bedürfnisse, die wenigstens hunnend am Bock auf Asphalt zu buddeln.

00:12:25: Aber man kann viele Hunde zum buddeln an den Weges ranschicken oder dein Hund ist es gerade kalt und regnerisch,

00:12:33: dann hat dein Hund vielleicht weniger Bock in den Teich geschickt zu werden als Belohnung, als mit dir andere lustige Dinge zu machen.

00:12:41: Und da wirst du mit der Zeit immer spitzfindiger und dein Repertoire wird immer größer.

00:12:47: Du machst dich dadurch übrigens viel viel weniger abhängig von Futterbelohnung.

00:12:52: Du kannst dein Training überraschender gestalten und du wirst nie wieder nackt sein, also nie wieder ohne Belohnung dastehen, weil du einfach die Umwelt mit einbeziehen kannst.

00:13:04: Also Schritt eins ist, du überlegst dir und beobachtest dein Hund, was tut der denn gerne in welcher Umwelt?

00:13:10: Und dann verknüpfst du dieses Verhalten, zum Beispiel das Gucken, also das Beobachten der Umwelt, vielleicht das Beobachten von Wild oder Vögeln oder auch das Klettern auf irgendwelche Dinge und Gucken oder das Buddeln.

00:13:29: Verknüpfst du mit einem Signal.

00:13:31: Da geht es darum, dass du dem Hund in den richtigen Momenten, dann, wenn du es einsetzen willst, sagen kannst, hey, du könntest jetzt um das machen.

00:13:38: Ich liebe das ja nicht nur als Belohnung, sondern auch als Alternativverhalten oder als Ideen für, wenn der Hund sich nicht so gut in der Umwelt zurechtfindet, gerade dass ich ihm dann Vorschlage, hey, kletter doch hier mal auf dem Baum oder Mensch, ich merke, du kannst grad nicht gut warten, wie wär's, wenn du grad mal eine Runde buddeln gehst oder was auch immer.

00:13:59: Das heißt, du verknüpfst diese Dinge mit einem Signal, so dass du die auslösen kannst.

00:14:06: Das wird nicht so sein, dass du das dadurch immer und überall auslösen kannst.

00:14:10: Also in meinem Beispiel von eben mit dem Asphalt, wenn ich meiner Mini, die konnte verdammt gut unter Signal buddeln.

00:14:16: Aber wenn ich der auf Asphalt gesagt habe, wie wär's, wenn du buddeln gehst, dann hat die nicht angefangen sofort zu graben.

00:14:23: Was sie aber gemacht hat, ist, sie hat geguckt, ob irgendwo Mäuschenlöcher in der Nähe sind.

00:14:28: Das war super in Begegnung, wenn ich gemerkt habe, die Menschen für sie synchronisch, die auf uns zukommen, dann hab ich sie gefragt, ob sie das Mäuschenloch, also ob sie buddeln gehen will und dann ist sie losgetigert, hat das Mäuschenloch gesucht und die Menschen konnten vorbeigehen und die Mini war so ein bisschen abgelenkt, ich konnte damit die Situation für sie leichter machen.

00:14:47: Bei der Nayeli, die hat was super gerne auf Dinge geklettert, wenn es ihr nicht so, also wenn sie Dinge gruselig fand und bei der konnte ich, auch wenn die andere Hunde gesehen hat, wo sie ja durchaus Aggressionsverhalten früher gezeigt hat,

00:15:00: konnte ich sie fragen, ob sie irgendwas findet, wo sie drauf klettern kann und dann ist sie da drauf geklettert und dann hat sie geguckt.

00:15:07: Da hab ich das also als Alternativverhalten gesehen oder eben auch eingesetzt, gezielt für, stehen die Menschen oder die anderen Hunde angucken.

00:15:16: Dann kommt von uns in der Regel das Markersignal und dann hab ich gesagt, und jetzt geht klettern und geht damit eben es für dich schöner machen.

00:15:23: Und sobald du diese Sachen auslösen kannst, dass du merkst, wenn du dein Hund fragst, ob er buddeln gehen will, dann fängt er an das Mäuschenloch zu gucken.

00:15:36: Oder sobald du das Gefühl hast, dass oder beobachten kannst, dass er das eine Chance hat, das schon verknüpft zu haben, kannst du die als Belohnung einsetzen.

00:15:46: Bei jungen sehr aufgeregten Hunden, gerade in der Jugendentwicklung, denen das Leinen laufen schwerläuft, setzt sich total gerne auch mal Schnüffelstellen, Pippiespuren von anderen Hunden als Belohnung ein.

00:16:00: Und das ist total toll.

00:16:01: Du kannst quasi das Lokra Leine mit dir mitlaufen, Markersignal versehen und dann sagst du ihm, dass er Schnüffeln gehen kann und Jogs schnell fort zum nächsten Laternenfall mit ihm, damit er dort Schnüffeln kann oder solche Sachen.

00:16:14: Dein Training wird damit nicht nur effizienter, weil deine Belohnung viel besser die Bedürfnisse deines Hundes treffen und du viel besser auf dein Hund eingehen kannst, die Dinge nutzen kannst, die er eh gerade machen möchte, dadurch mehr Abwechslung hat.

00:16:31: Sondern ganz, ganz automatisch wird es auch bedürfnisbefriedigender.

00:16:36: Es sorgt für mehr Auslastung.

00:16:40: Es macht dich kreativer und robuster, was die Umwelt angeht und du konkurrierst eben nicht mehr gegen die Umwelt, sondern ihr entdeckt zusammen die Umwelt.

00:16:52: Du machst dein Hund erst auf spannende Dinge aufmerksam und kannst so dafür sorgen, dass dein Hund besser durch die Umwelt kommt und euer Training viel, viel zufrieden macht, sowohl dich als auch dein Hund.

00:17:09: Und gleichzeitig passiert noch was.

00:17:12: Nämlich du nimmst diesen Konkurrenzdruck mit der Umwelt raus.

00:17:16: Es geht nicht mehr darum, dass du die Dinge zuerst siehst, sondern du entdeckst die Dinge und zeigst sie deinem Hund, wenn du sie zuerst sieht.

00:17:24: Und wenn er sie zuerst sieht, dann sagst du ihm, dass das super ist, dass er das gerade macht und du klingst dich sozusagen in seinen natürlichen Verhalten mit ein.

00:17:34: Du gehörst dann mit dazu.

00:17:35: Du kannst dadurch dein Rückruftraining oder auch dein Anti-Jagd-Training, wie es so schön heißt.

00:17:45: Also das Training an gerade mit schnell erregbaren Hunden, mit Jagdhunden, mit sehr umweltinteressierten Hunden.

00:17:52: Kannst du frustfreier oder armer gestalten, weil den fällt es sehr häufig sehr schwer, sich abzulösen von dem Rie oder von dem, was da gerade spannend ist und eine Futterbelohnung zum Beispiel anzunehmen.

00:18:07: Und die ist dann häufig gar keine echte Belohnung.

00:18:11: So kannst du dich da aber wirklich mit einklinken.

00:18:14: Kannst das nutzen als Belohnung, was der Hund sowieso will und sparsst ihr Futter, Spiel und die ganzen anderen Sachen für andere Gelegenheiten auf.

00:18:24: Du bist dadurch nicht mehr so auf diese Sachen angewiesen.

00:18:28: Und das coole ist, dass dein Hund sich dadurch zum Beispiel im Rückruftraining auch besser zurückrufen lassen wird, wenn er weiß.

00:18:37: Und das ist jetzt nämlich genau der Punkt.

00:18:40: Du bist vielleicht nicht spannender als die Umwelt.

00:18:42: Du wirst dadurch aber zuverlässiger und weniger frustrierend als die Umwelt und kannst damit die Umwelt indirekt ausboten, indem du sie nutzt.

00:18:55: Der Kippschalter, deine Sondes im Kopf, deine Sondes, Umwelt oder du, der ist nicht mehr existent, denn es gibt die Umwelt und dich.

00:19:05: Das heißt, es steht da keine mehr Entscheidung mehr an, ist die Umwelt spannender oder nicht?

00:19:10: Und du kannst dadurch eine Verstärkungsgeschichte nennen.

00:19:13: Man das aufbauen in dem Hundehirn, in dem Kopf deines Hundes, der deinem Hund einfach sagt, dass beides zusammen bei dir möglich ist oder mit dir.

00:19:22: Natürlich ist es keine Garantie, dass dein Hund immer und überall und alles perfekt kann.

00:19:29: Wenn wir das hätten, dann hätten wir keine Hunde, sondern wir hätten Kuscheltiere oder vielleicht sogar einfach Computerspiele oder so.

00:19:36: Da wird es dann leichter, da kannst du dann auch immer alles neu starten.

00:19:40: Aber du kommst eben aus diesem Kampf raus, du kannst dein Training besser gestalten.

00:19:45: Du bist nicht mehr hilflos, wenn dein Hund gerade kein Futter oder Spiel annehmen kann und du lernst dein Hund dabei auch noch echt gut kennen.

00:19:56: Also für mich definitiv, dass non plus ultra im Training ist, dass wenn jemand viele, viele Umweltgelohnungen einsetzen kann und dabei auch immer mehr entdeckt, was der Hund eigentlich will.

00:20:11: Was total lustig übrigens manchmal ist, ist dann stehen die Hunde da und du denkst hier alles klar, der will buddeln und dann trainierst du nochmal kurz dein Umorientierungssignal.

00:20:21: Und gibst dein Markersignal, schickst den Hund buddeln und der Hund sagt so, ähm, nee, also ja, du hast recht, bis eben wollte ich buddeln.

00:20:29: Aber jetzt hast du mir angeboten, wir machen was zusammen, jetzt will ich was anderes.

00:20:34: Und dann ist es an uns Menschen eben noch eine andere Belohnung zu zücken, denn hier geht es ja nicht um ein Signal, was der Hund ausführen muss, sondern um die Einladung dazu, Dinge zu tun.

00:20:45: Falls du dich jetzt fragst, so ja, aber wie empfindet der Hund das denn als Belohnung?

00:20:51: Der Hund empfindet nicht als Belohnung, was von dir kommt, sondern der Hund verknüpft, dass die Handlung A, also zum Beispiel das Ausführen des Umorientierungssignals oder das Sitz oder was auch immer du nimmst, dazu führt, dass B möglich wird, zum Beispiel buddeln.

00:21:10: Und dadurch, dass das Markersignal und dein Signal dazwischen gescheitet ist, wo du dem Hund sagst, hey, du könntest jetzt buddeln gehen, schaffst du noch Brücken zwischen dem Sitz und dem Buddeln, als Beispiel, die das Ganze miteinander verketten.

00:21:30: Das bedeutet, es ist gar nicht so wild, ob der Hund das sonst auch darf.

00:21:37: Er verknüpft nicht, das ist eine Belohnung, sondern sein Grün knüpft nur alles klar.

00:21:45: Ich konnte Sitz machen und danach konnte ich buddeln gehen.

00:21:50: Rückschluss, wenn ich buddeln gehen will, dann kann ich vorher Sitz machen oder wenn ich Sitz mache, erhöht das die Chance, dass ich buddeln gehen kann.

00:22:00: Das heißt, du machst dich dadurch deutlich, deutlich flexibler und du kannst dadurch viel, viel mehr auf die Bedürfnisse deines Hundes eingehen und dein Repartwaar von Futter und Spiel und Lob und was du allem hast, richtig, richtig gut erweitern mit den echten Interessen deines Hundes.

00:22:23: Und wenn du wissen willst, wie das geht, dann komm in den Anders Hund mit Hund zur Püll. Dort gibt es nämlich eine Anleitung für die Umweltbelohnung.

00:22:31: Den verlinke ich dir hier. In der Ausbildung bei uns ist es, die startet wieder am 15.07.

00:22:36: Da gehört es natürlich auch dazu.

00:22:38: Und wenn dich interessiert, wie das Ganze zusammenhängt mit einem richtig guten Rückruftraining und wie du deinen Rückruf richtig gut trainieren kannst bzw. welche Tücken es dabei gibt und wie dir die Umweltbelohnung

00:22:53: dabei helfen, dann gibt es im Anders Hund Zirkel.

00:22:56: Aber auch separat am 30.04. ein Vortrag zum Thema Rückruf.

00:23:01: Den verlinke ich dir hier drunter auch nochmal.

00:23:04: Da kannst du herzlich willkommen.

00:23:06: Als Zirkelmitglied oder Ausbildungsmitglied bist du ganz automatisch mit dabei oder kannst du mit ganz automatisch mit dabei sein und bekommst hinterher auch die Aufzeichnung oder du buchst hier solo den Vortrag.

00:23:20: Bekommst dann die Möglichkeit live dabei zu sein am 30.04. und im Rahmen des Vortrags mir im Chat auch deine Fragen zu stellen oder du guckst hier später innerhalb von sechs Monaten die Aufzeichnung an.

00:23:33: Verlinke ich dir hier drunter und ich hoffe, wir sehen uns dort im Anders mit Hund Zirkel oder beim Vortrag.

00:23:41: Und bis dahin sage ich auf bald und viel Spaß beim Entdecken der Umweltbelohnung für dein Hund.

00:23:49: [Musik]

00:24:11: [Musik]

00:24:13: [Ausschrei]

00:24:15: Ich freu mich auch, heute Abend zu sein.

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