#133 - Das macht hochwerrtiges Hundetraining aus

Shownotes

In dieser spannenden Episode berichte ich Dir, welche Kriterien für mich – unter anderem – hochwertiges “Hundetraining” ausmachen und dabei schauen wir nicht auf das Training, sondern auf das “Drumherum”.

Denn, genau das kann Dein Training boykottieren und während Du Woche für Woche denkst, dass es vorangehen müsste, stellst Du Dir selbst ein Bein…

Erfahre: 👉 Worauf wir bei unseren Trainings und Trainerinnen achten Warum das Drumherum wichtig für das Verständnis Deines Hundes ist Wie ein schlecht gestaltetes Drumherum Begegnungsprobleme begünstigt

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hi, hallo und herzlich willkommen zum Anlass mit Hund Podcast. Mein Name ist Anne Bucher und ich

00:00:08: bin die Gründerin von Anlass mit Hund, Hundetrainerin und Bilduhundetrainer aus. Und heute durfte ich im

00:00:17: Rahmen der Ausbildung unserer Hundetrainerinnen ein ganz tolles Erlebnis feiern, nämlich es haben

00:00:26: drei Absolventinnen ihre Prüfung bestanden. Und das ist immer ja irgendwie total aufregend und

00:00:34: besonders und beinhaltet ja auch nochmal eine Supervision für unsere Arbeit, weil wir das nicht

00:00:41: alleine machen mit dieser Prüfung, sondern da zum Beispiel eine Amtsveterinerin dabei war. Und ja,

00:00:46: das ist wirklich etwas, was mir viel Freude macht zu sehen, wie die Menschen sich entwickelt haben.

00:00:52: Und dann ist es für mich natürlich auch ultra aufregend, dieses Feedback von außen zu bekommen,

00:00:58: wie andere Leute, die von uns ausgebildeten Hundetrainerinnen wahrnehmen. Uns gehen dabei natürlich

00:01:07: vor jeder Prüfung bestimmte Dinge durch den Kopf. Es gibt klare Prüfungskriterien, es gibt ganz

00:01:15: eindeutige für uns wichtige Lerninhalte, die wir in der Regel auch abfragen im Rahmen eines Gesprächs,

00:01:22: im Zusammenhang mit der Prüfung. Und trotzdem gibt es auch so ein paar Dinge, die für uns wirklich

00:01:34: den Ausschlag geben, ob jemand in dieser Prüfung richtig gute Arbeit geleistet hat oder nicht.

00:01:40: Und über die haben wir uns in den letzten Tagen im Zuge der Vorbereitung der Prüfung halt auch

00:01:45: nochmal Gedanken gemacht, was macht eigentlich die Prüflinge für uns aus, wo wir sagen,

00:01:51: yes, das war richtig, richtig gut. Und das möchte ich dir heute mitgeben, denn mir ist in den Gesprächen

00:01:59: aufgefallen, dass das auch das ist, was für mich eine richtig gute Hundetrainerin oder einen

00:02:05: richtig guten Hundetrainer ausmacht und wie du vielleicht auch die Qualität von Hundetraining

00:02:11: ein Stück weit besser beurteilen kannst. Es ist etwas, was so klein ist wie nur irgendwas und zugleich

00:02:22: so groß und so wichtig, denn es geht gar nicht unbedingt um das Fachwissen oder darum, dass die

00:02:30: Leute die Übungen perfekt anleiten oder eine bestimmte Übung auswählen, sondern es ist ganz

00:02:40: häufig das Drumherum im Training. Und ich möchte dir heute erklären, warum mir das Drumherum so

00:02:45: wichtig ist, was das Drumherum eigentlich mit deinem Hund macht, mit dir macht und warum ein

00:02:52: schlechtes Training Setting oder ein nicht gut gestaltetes Training Setting dein komplettes

00:03:00: Training boykortieren kann. Vielleicht kennst du das, du fährst mit deinem Hund zur Hundeschule

00:03:06: oder du triffst dich mit dem Trainer, du letzt den Hund aus dem Auto aus, der zieht schon vor lauter

00:03:12: Erregung, vielleicht sogar von dir als Vorfreude interpretiertes Verhalten, zieht der schon so

00:03:18: richtig in Richtung Hundepalmplatz, der ist schon sehr stark erregt und eigentlich beginnt schon

00:03:27: auf dem Weg zum Training so was wie der Hund zieht an der Leine, du bleibst stehen bis er aufhört

00:03:32: zu ziehen, du gehst weiter oder auch am Ende von der Trainingseinheit du verlässt den Termin mit

00:03:39: deinem Trainer, mit deiner Trainerin, gehst wieder zum Auto und dann steigt der Hund nicht gut ein

00:03:46: oder es kommt auf dem Weg dahin nochmal zu einer Begegnung, die du du findest, vielleicht kommt

00:03:52: der nächste Kunde, die nächste Kunde, ihr müsst eng aneinander vorbei, die Hunde ziehen, aufeinander

00:03:56: zu oder kröhlen sich an. Das sind genau die Dinger, die dein Training immer wieder boykottieren werden

00:04:05: und das gilt auch zum Beispiel, wenn die Pausen nicht gut gestaltet werden, also erfahrungsgemäß ist

00:04:12: es so, dass du während eines Trainings Fragen haben wirst und dass du während eines Trainings von deinem

00:04:19: Trainer, deiner Trainerin Erklärungen bekommen wirst, also Menschen sprechen miteinander und in

00:04:27: dieser Zeit ist es enorm wichtig, was der Hund tut. Hunde sind Kontextlernar und Hunde lernen über

00:04:39: Verstärkung oder Strafe, also über Konsequenzen auf ihr Verhalten, von welchem Verhalten es sich

00:04:48: lohnt, in Zukunft mehr zu zeigen oder was man in Zukunft besser sein lassen sollte.

00:04:54: Vielleicht weißt du, dass wir Strafe niemals gezielt und absichtlich einsetzen, natürlich

00:05:02: passiert es uns, dass wir im Training und im Alltag mit unseren Hunden Fehler machen und dass

00:05:07: etwas wirkt für eine Strafe, zum Beispiel weil irgendjemand auf die Leine tritt, wenn der Hund

00:05:13: gerade in die Umgewelt gehen will und erkunden will, es tritt jemand auf die Leine, das ist

00:05:17: für den Hund unangenehm, der schrickt sich dadurch, der wird zurückgeruckt und dann geht

00:05:21: er erst mal oder sogar länger nicht in die Umwelt, dann wirkt es als Strafe, aber wir arbeiten in

00:05:27: der Regel über Verstärkung von Verhalten, vor allem wenn wir geplant arbeiten. Verhalten wird

00:05:35: also verknüpft mit einer Konsequenz und dadurch entweder mehr oder weniger, zumindest wenn es

00:05:41: gut gemacht ist. Jetzt ist es so, dass für dich es total logisch ist, was du von deinem Hund sehen

00:05:48: willst und dass du gezielt dieses Verhalten eben verstärkst, damit dein Hund lernt, was er tun soll.

00:05:56: Für dein Hund ist es allerdings nicht so, dass der sofort weiß, was du verstärken willst,

00:06:02: sondern der verknüpft Bewegungen mit Konsequenzen und über die Wiederholungen findet heraus,

00:06:09: welche Bewegung sich konkret oder welches Verhalten sich konkret gelohnt hat. Nehmen wir mal an,

00:06:17: du belohnst, dass dein Hund neben dir herläuft, also an lockerer Leine direkt an deiner Seite

00:06:26: läuft, dann guckt er mal nach links, der guckt mal nach rechts, der guckt mal nach oben, der guckt mal

00:06:32: nach unten. Erst durch die Wiederholungen kann dein Hund rausfiltern, ob es um irgendwas angucken,

00:06:38: irgendwo hingucken, irgend eine Kopfbewegung ging oder ob es zum Beispiel um das Dicht neben dir

00:06:45: laufen ging. Erst im Laufe der Wiederholungen kann er rausfiltern um was es dir konkret geht.

00:06:51: Damit das gelingt, muss der Hund oder sollte der Hund eine hohe Quote haben, wie oft er diese

00:07:00: Verstärkung von dem korrekten Falten, an dem du gerade trainieren möchtest, erfährt. Wenn

00:07:08: jetzt das Drumherum nicht gut gestaltet ist und zum Beispiel dein Trainer, deine Trainerin,

00:07:14: dir etwas erklärt und dein Hund zeigt in der Zeit das Verhalten, was du eben noch haben wolltest,

00:07:22: zum Beispiel sich zu dir umdrehen und dich angucken und du hast kein gutes Drumherum, kein

00:07:29: gutes Setting und der guckt dich in den Momenten an und jetzt kommt die Belohnung nicht, dann gerät

00:07:35: der Filter, wann es sich lohnt und vernicht durcheinander. Das heißt, es könnte dir passieren,

00:07:41: dass dein Hund nicht checkt, dass es um das zu dir umgucken geht, weil es sich mal lohnt, mal nicht.

00:07:48: Und solange du an einem Verhalten noch trainierst und es verbessern willst, sollte es sich eben

00:07:53: immer lohnen. Vielleicht ist es auch so, dass dein Hund schon gecheckt hat, dass es sich um das

00:08:02: dich angucken handelt, aber jetzt sagt alles klar. Ich brauche, dass wenn sie sich mit jemandem

00:08:10: anders unterhält, nicht zeigen. Dann lohnt es sich nicht, dann geht es ihr nicht um das Verhalten.

00:08:17: Klassika an der Stelle, du gehst irgendwann mit Freundinnen oder Nachtbarn oder anderen Menschen

00:08:24: spazieren, ihr geht schon mal häufiger mit mehreren und sobald andere Leute dabei sind,

00:08:28: funktioniert das Verhalten nicht mehr. Dann kann es sein, dass dein Hund einfach im Laufe der Zeit

00:08:33: gelernt hat, dass wenn du dich mit anderen unterhältst, deine Aufmerksamkeit geteilt ist,

00:08:38: dass sich das Verhalten nicht lohnt bzw. er sagt nicht, dass er lohnt sich nicht, sondern dass

00:08:44: er einfach gelernt hat, dass es in dem Moment nicht das ist, was du sehen möchtest, weil es sich

00:08:51: eben nicht lohnt. Das heißt, er kann diese Transferleistung, ach ja, die Unterhält sich

00:08:55: der Anaufmerksamkeit, das geteilt und deswegen macht sie das nicht, die kann er ja gar nicht

00:08:59: leisten. Er hat nur den Filter, wie oft lohnt sich das, in welchen Momenten lohnt sich das und

00:09:05: was lohnt sich überhaupt und dabei entstehen eben diese Filter am Kopf und diese Filter am

00:09:13: Kopf werden unklar, wenn wir nicht sauber filtern. Und genau das ist etwas, was dein Training gegebenen

00:09:22: falls massiv volkotiert. Du hast jetzt geübt mit deinem Hundetrainer oder deiner Hundetrainerin,

00:09:28: dass dein Hund regelmäßig zu dir schaut, ihr kommt an dem Ort an, mal lohnt es sich, mal lohnt

00:09:36: es sich nicht. Solange du super fokussiert bist und dein Trainer dich super anleitet, wird es

00:09:42: belohnt, aber in der Sekunde, wo du Rückfragen stellst, wird es nicht belohnt, in der Sekunde,

00:09:47: wo du zum Auto zurückgehst, wird es vielleicht nicht belohnt, weil du zu sehr darauf fokussiert

00:09:52: bist, die Umweltbedingungen in den Griff zu bekommen, all diese Dinge. Und dann wird es für

00:09:59: dein Hund verschwommen und unklar. Und genau hier ist es die Aufgabe eines guten Trainers oder

00:10:05: einer guten Trainerin dafür vorzusorgen, dass dir das nicht passiert. Und es kommen gleich noch

00:10:13: mehr Aspekte, die dir schiefgehen können, wenn das Training nicht gut gestaltet ist und hör

00:10:19: da unbedingt genau hin, weil vielleicht findest du das Zünglein an der Waage, was gerade dein

00:10:24: Training total boykottiert. Ein weiterer Aspekt ist nämlich das Thema der Erregung. Erregung ist

00:10:33: prinzipiell nichts Schlechtes und Erregung gepaart mit guten Emotionen ist sowieso nichts Schlechtes.

00:10:40: Alles, was im Leben so richtig richtig knackig Spaß macht, geht mit Erregung einher. Ohne Erregung

00:10:46: wäre unser Leben total langweilig. Aber wenn du beim Training ankommst und dein Hund bellt schon

00:10:54: hinten im Auto oder du läst den aus und der zieht schon nur noch in Richtung Gelände und ist sofort

00:11:01: auf 180. Wenn ihr da ankommst, dann ist das in der Regel kein Indiz für Vorfreude, wenn das der

00:11:09: Fall wäre und er würde sich auf die Vorfreude haben, auf das, was ihr jetzt gleich zusammen macht,

00:11:15: dann wäre er extrem empfänglich für deine Interaktion ab dem Moment. Das heißt, er würde

00:11:22: extrem gut auf dich reagieren. Wenn das aber nicht der Fall ist, dann ist es wahrscheinlich ja,

00:11:27: dass du gerade dabei bist, das komplette Setting mit allen Hundegerüchen, mit den anderen Menschen,

00:11:33: mit den Begegnungen, die ihr da habt. Aber auch natürlich selbst wenn ihr da kein Begegnet mit

00:11:37: dem ganzen Kontext, Hundetraining, Hundeschule, Gerüche von anderen Hunden mit extrem hoher

00:11:45: Erregung plus Frustration zu paaren. Denn wenn dein Hund total an der Leiner in Richtung Training

00:11:53: zieht, ganz egal ob du daran jetzt arbeitest oder nicht, wenn der schon dahinten im Auto bellt,

00:11:59: dann sind das Indizien für Frustration, dass es ihm nicht schnell genug vorangeht, dass er

00:12:04: nicht gelernt hat, dort in Ruhe anzukommen und häufig ist es auch ein Indiz für große,

00:12:10: große Konflikte. Das heißt, egal warum du jetzt in die Hundeschule gehst, wir wünschen uns ja ein

00:12:16: Hund, der im Alltag mit fremden Hunden gut zurechtkommt, dabei höchstens ein mittleres

00:12:22: Erregungslevel zeigt. Der in der Lage ist sich auch lenken zu lassen, in Hundebegegnungen,

00:12:28: der in der Lage ist sich abwenden zu lassen, zum Beispiel im Bogen dran vorbei zu gehen,

00:12:33: solche Dinge. Und wenn du diesen ganzen Kontext mit anderen Hunden oder auch anderen Menschen mit

00:12:40: dieser Erregung und mit diesem High-Speed verknüpft und gleichzeitig eher durch den Kofferraumdeckel,

00:12:46: die Box oder die Leiner ausgebremst wird und dann das Ganze durchziehen oder durch Bällen

00:12:52: kommuniziert, dass ihm das zu langsam geht, dann weißt du schon, dass dann ordentliches Päckchen

00:12:58: Frustration mit reinkommt und es hilft dir im Alltag in Begegnungen oder sonst gar nichts. Das

00:13:04: heißt, wenn das so deine Themen sind, schneller Erregungsanstieg, Hundebegegnungen, Leinführigkeit,

00:13:09: Bällen und du es dort regelmäßig produzierst, dann wird das Ganze nicht besser, sondern im

00:13:17: Gegenteil, dein Hund kommt immer häufiger an den Zustand. Dieser Zustand wird immer normaler

00:13:23: für euch beide, immer trotzdem belastend, bleibt er belastend und du wirst diese Sachen nicht los,

00:13:30: denn dein Hund lernt nicht neue Strategien, sondern die alten Strategien werden immer wieder

00:13:34: praktiziert und lohnen sich auch ein Stück weit bzw. werden wie so ein Muskel trainiert und

00:13:42: aufrechterhalten. Auch das gilt natürlich für den Hinweg zum Training, für das Verweilen

00:13:49: beim Training und zum Beim zurückgehen zum Auto. Und das sind so Aspekte, die definitiv dein

00:13:57: Training so nachhaltig boykottieren können, dass du über Jahre hinweg in Hundeschulen rennst und

00:14:03: immer siehst, es wird so ein bisschen besser, aber unterm Strich ist es eben nicht. Und unterm

00:14:09: Strich wirst du auch deine Probleme nicht wirklich los oder die Symptome nicht wirklich los.

00:14:15: Was können wir als Trainerin jetzt anders machen oder besser machen bzw. wo drauf achten wir

00:14:23: da bei unseren Prüfungen so nebenbei, das ist zum Beispiel, ob der Mensch vom Trainer am Auto

00:14:31: gut abgeholfen.

00:14:35: wird. Und auch bis zum Auto gut zurückgeleitet wird. Wenn wir Trainings Tage oder Gruppenstunden

00:14:42: organisieren, dann haben wir entweder eine so hohe Dichte an Trainern und Hospitantinnen und

00:14:47: Mitarbeiter*innen, dass wir die Leute an den Autos abholen können oder die Leute bekommen

00:14:53: wirklich ganz, ganz klare Instruktion. Wir lassen sie zum Beispiel versetzt ankommen oder sie bekommen

00:14:58: so Instruktionen. Wie parkt ihr? Bleibt der Hund erst mal im Auto? Was findet eigentlich konkret statt?

00:15:04: Wir besprechen uns bitte erst mal, dann werden die Hunde nacheinander aus dem Auto geholt. Das heißt,

00:15:10: für uns fängt wirklich in der Sekunde, wo das Mensch-Hunde-Team ankommt, spätestens das

00:15:16: Training an. Vielleicht gibt es noch eine Vorbereitung. Wir versuchen da so früh wie möglich nur das

00:15:24: erwünschte Verhalten produzieren zu lassen. Das zweite ist, dass wir in allen Trainings immer

00:15:32: gucken, dass bestimmte Basistool erst mal wie so eine Bestandsaufnahme sich angeguckt und verwendet

00:15:40: werden. Das wir uns erst mal angucken, dass der Hund das Gelände erkunden kann, dass der erst mal

00:15:44: ankommen kann. Wir gucken uns dabei an, wie gehen die Menschen mit den Leinen um? Wie wird der Hund

00:15:53: gehandelt? Wie viel wird da eigentlich interagiert? Das heißt, wir gucken gar nicht nur darauf, wie geht

00:15:59: es dem Hund, sondern auch wie gut kommt der Mensch mit seiner Konzentration und mit seiner

00:16:05: Aufmerksamkeit hier in diesem Umfeld zurecht. Wie aufgeregt ist der vielleicht, weil wir auf die

00:16:10: Finger gucken, all diese Dinge. Und dann ist die große Kunst, das Training an Hund und Mensch

00:16:20: anzupassen und auch zu sagen, hey, in der Sekunde, wo ich merke, der Mensch ist ultraaufgeregt und

00:16:27: der bekommt gerade das Leinenhändling gar nicht so gut in den Griff. Und zum Beispiel, und dadurch

00:16:34: beschnellt der Hund ganz häufig in die Leine und springt da rein oder es passieren andere Dove-Sachen,

00:16:40: dann auch zu sagen, okay, ich sehe gerade, der Kundenwunsch ist jetzt A, aber mein Wunsch als

00:16:47: Trainer ist jetzt B, zum Beispiel das Leinenhändling. Und dann situativ zu entscheiden, was ist gerade

00:16:55: wichtiger? Ist es wichtiger, dass der Kundenwunsch erfüllt wird, im Sinne dessen, dass wir den

00:17:03: Kunden damit viele Baustellen beseitigen können, dass es dem Kunden Erleichterung verschafft,

00:17:08: dass sein Leben leichter wird? Oder sehen wir als Profis wirklich eine andere Aufgabenstellung,

00:17:14: die zuerst zu bewältigen ist und müssen es ansprechen und müssen dann umgestalten? Und

00:17:20: für mich sind zum Beispiel die Trainerkolleg*innen, die da das Bestmögliche im Sinne des Kunden

00:17:26: nutzen. Also was ist das, was diesen Menschen mit dem Team gerade am meisten zu Friedenheit,

00:17:32: am meisten Entlastung oder Freude in den Alltag bringt? Was brauchen die gerade scheinbar,

00:17:38: das an den Kunden, die Kund*innen zu adressieren, da zu sagen, hey, pass auf. Eigentlich war

00:17:45: mein Plan heute mit ihr das und das zu machen. Ich sehe aber gerade, es gäbe einen anderen

00:17:49: Baustein, an dem ich total gerne mit ihr arbeiten möchte, weil das irre wichtig ist,

00:17:54: es würde euch das Leben wirklich erleichtern, darauf einzugehen. Wenn du jetzt an klassisches

00:17:59: Hundetraining denkst, dann wird dir auffallen, das geht nicht, wenn ich damit sechs, acht oder zehn

00:18:04: Gruppenteilen jemanden stehe. Das heißt, wenn ich im Gruppentraining bin, dann schaffe ich persönlich

00:18:10: das bei drei sehr gut. Bei vier kommt es dann schon drauf an, wie gut ich die Menschen kenne und

00:18:16: wie fortgeschritten die in unseren Trainingstechniken sind, welche Herausforderungen die mit sich bringen.

00:18:22: Aber alles über vier wäre für mich nicht machbar, denn ich kann mich nicht gut genug zwischen den

00:18:30: Menschen verteilen. In unseren Prüfungen ist es bei mir ein ganz wichtiger Aspekt, ob die

00:18:40: Trainer*innen, obwohl Zuschauer da sind, Stuhe an dem mehr oder weniger vorgegebenen

00:18:46: Programm festhält oder sich Traut-Variationen reinzubringen, um auf das Menschhunde-Team zu

00:18:51: reagieren. Denn und es später vielleicht für uns auch zu argumentieren oder sogar beim Anleiten

00:18:58: schon klar zu machen, denn was ist die Kompetenz eines Trainers oder einer Trainerin, ist ja nicht

00:19:04: Fachwissen auf dem Papier zu haben, sondern sich auf Menschhunde-Teams und die Umwelt einzustellen

00:19:09: und zu gucken, dass das bestmögliche Lernergebnis und der höchste Kunden nutzen für den Menschen,

00:19:15: also für den angeleiteten Menschen dabei raus springt, damit wir dem Hund ein möglichst gutes

00:19:21: Lernresultat auch mitgeben können. Und dazu gehören zum Beispiel die Pausengestaltung.

00:19:28: Mit Fortgeschrittenen hat man dann bestimmte Pausensignale, wo der Hund einfach weiß,

00:19:34: das, was wir jetzt gerade geübt haben, ist jetzt nicht mehr wichtig. Ich darf in meine

00:19:37: Welt abtauchen, ich darf erkunden, ich darf mir die Welt angucken, ich darf mich mit der Umwelt

00:19:44: beschäftigen und es lohnt sich jetzt nicht, das Verhalten von eben zu zeigen. Das verhindert diesen

00:19:50: negativen Lerneffekt sehr, sehr, sehr gut, dass der Hund eben nicht denkt oder dass der nicht

00:19:55: in anderen Kontext sich ausdenkt, im Sinne von jetzt unterhält sie sich mit Menschen,

00:20:00: jetzt lohnt sich das nicht, sondern er weiß alles klar, in diesem Kontext des Pausensignals

00:20:05: lohnt es sich nicht. Wenn aber jetzt ein Team noch keinen Pausensignal hat, dann kann ein Trainer,

00:20:12: eine Trainerin das gestalten dadurch, dass die Umwelt ausgewählt oder angereichert wird oder

00:20:19: genutzt wird, sodass der Hund da drin gerne abtaucht, Schnüffeln geht, dass man ein bisschen beim

00:20:24: erklären schlendert, dass man auf jeden Fall guckt, dass die Erklärungen an den Menschen so

00:20:30: adressiert werden können, dass der Hund in der Zeit nicht Fehler macht, also unerwünschtes Verhalten

00:20:37: zeigt oder aber Dinge zeigt, die ich gerne unbedingt noch verstärken möchte und dass wir die

00:20:42: Erklärungen kurz und knackig halten und stattdessen wirklich lieber praktisch mit den Menschen

00:20:49: arbeiten und die Erklärungen vielleicht hinten anstellen, wenn wir das Mensch-Hunde-Team wieder

00:20:53: zum Auto geleitet und den Hund auch gut wieder verpackt haben und gerade dieses dieser Abschluss

00:21:01: mit Mensch-Hunde-Team ist gut verpackt wieder im Am-Auto angekommen, den erlebe ich als

00:21:07: ein ganz besonders wichtigen Aspekt nicht nur aus der Trainingslehre mit den Hunden,

00:21:12: sondern auch daraus überlegt ihr mal, du hast ein Begegnungsproblem mit deinem Hund,

00:21:17: das Training läuft richtig gut und jetzt gehst du zurück zum Auto und dein Hund löst aus,

00:21:23: dann gibt es ganz vielen Menschen das Gefühl, sie haben es falsch gemacht, sie können es nicht,

00:21:29: wenn der Trainer nicht daneben steht, es ist abhängig davon, dass der Trainer dabei ist,

00:21:34: damit es gelingt und es ist totaler Schwachsinn, weil es kann einfach sein, dass der Hund müde ist,

00:21:41: es kann sein, dass du müde warst und es war eine komplett andere Situation, die ihr so noch nicht

00:21:46: geübt habt, die ihr so noch nicht könnt und es wäre die Aufgabe des Trainers oder der

00:21:51: Trainerin eben aus meiner Perspektive dich bis zum Ende durchzugeleiten.

00:21:56: Und heute war das so in diesen drei Prüfungen, dass alle drei Prüflinge genau diese Dinge

00:22:06: wunderbar gemacht haben und hinterher teilweise sogar richtig geil argumentiert haben, warum sie

00:22:14: beim Ankommen mit dem Hund, den nicht lange die Umwelt erkunden lassen haben, sondern zügig

00:22:20: gestartet sind. Umwelt erkunden lassen zu Beginn einer Trainingseinheit ist unglaublich wichtig,

00:22:27: dass die Hunde dafür Zeit kriegen sich umzugucken, wo bin ich eigentlich hier selbst wenn es ein

00:22:31: vertrauter Ort ist, dass sie abchecken können, was gibt es hier Neues, was ist hier los, wer ist da,

00:22:36: nur dann wenn sie sich in einer Umwelt sicher fühlen oder zumindest alle auf sie einprasseln

00:22:44: und reizen wahrnehmen konnten, die Zeit hatten sich mit denen zu beschäftigen, die zu kategorisieren,

00:22:49: dann ist es für ihr Gehirn ungefährlich sich auf Training mit uns einzulassen und dann können

00:22:56: sie wirklich auch das lernen, was wir ihnen beibringen wollen. Und heute zum Beispiel, da war eine

00:23:01: Teilnehmerin dabei, die hat gesagt, oh, ich hätte gerne den Hund länger erkunden lassen, aber mir ist

00:23:08: aufgefallen, dass der dann sehr viel an der Leine noch gezogen hat, sehr in die Leine gesprungen ist

00:23:14: und das wollte ich, da wollte ich jetzt nicht dran arbeiten, ich hatte ein anderes Lernziel und

00:23:20: deswegen habe ich mich entschieden, die Umwelt erkundung am Anfang zu dosieren, einzuschränken,

00:23:25: ein bisschen zu gucken, dass wir den Raum, in dem der Hund arbeitet, begrenzen, nicht durch

00:23:33: irgendwelche komischen Maßnahmen, sondern die mich einfach in ein Eckchen gebe, wo ich dachte,

00:23:38: da ist nicht so viel. Und das sind so Sachen, da freue ich mich, weil ich dann einfach sehe,

00:23:44: da ist eine Kollegin, die eigenständig, auch wenn sie von uns vielleicht was anderes gehört hat

00:23:51: oder normalerweise was anderes tut, die eigenständig anpasst und das macht für mich eine richtig,

00:23:55: richtig gute Trainerin aus. Oder dass sie eben gucken, hey, ich kenne das Team nicht, ich will

00:24:01: das jetzt auch nicht überfrachten in der ersten Stunde, ich lass mir erstmal vorführen zu den

00:24:06: Aufgaben, was die schon können, was die mitbringen und darauf sattel ich auf und ich überlege,

00:24:11: während ich die beobachte schon, wie kann ich Belohnungen so gestalten, dass sie zum Hund passen,

00:24:17: aber auch was könnten Bedürfnisse sein, die der Hund hier hat, die während des Trainings

00:24:24: vielleicht nicht so ideal erfüllen kann, die ich dann aber nutzen kann für die Pausen. Also so,

00:24:29: dass der Hund eben in der Pause Bedürfnisse erfüllt, die wir im Training nicht so gut

00:24:34: einbauen können, dadurch kommt der Hund wieder besser mit der Umwelt zurecht und der Mensch

00:24:39: hat Zeit, mir bei den Anleitungen zuzuhören. Diese drei Aspekte sind nur ein Bruchteil von dem,

00:24:49: was gutes Training ausmacht und trotzdem ist mir heute nochmal bewusst geworden, wie unfassbar

00:24:57: wichtig mir die sind, weil wir Menschen so dazu neigen, in den Übungen zu Perfektion überzugehen

00:25:08: und wirklich pingelig zu gucken, was total schön ist und was gut ist. Ich mag das, wenn man sauber

00:25:13: trainiert und wenn man sich darüber Gedanken macht, wie der Hund lernt. Und zugleich ich so viel

00:25:19: erlebe, dass in der Sekunde, wo unser Fokus von dem Menscheneteam oder von dem Hund abweicht

00:25:25: und in die Umwelt geht, wir uns mit Kolleginnen oder Trainerinnen unterhalten, dass in der Sekunde

00:25:32: häufig Dinge passieren, die dann das Training boykottieren und dann sind wir Menschen frustriert,

00:25:38: weil wir das Gefühl haben, der Hund lernt nicht gut, dabei war es unser Setting, was nicht ideal

00:25:43: gestaltet war oder was halt echte Pazzer eingebaut hat. Ich hoffe, dass du aus dieser Episode

00:25:53: ganz viel mitnehmen kannst, dass du bei deinem nächsten Training mit deinem Hund, egal ob

00:25:58: mit Trainerinnen oder für dich, darauf achtest, dass es nicht nur um die Übung geht, sondern dass

00:26:06: das große, große Drumherum eine wirklich wichtige Rolle spielt. Und wenn du dich gerade fragst,

00:26:13: wer in Zukunft dein Trainer oder deine Trainerin sein könnte, dann schau dich auf jeden Fall nach

00:26:19: diesen Kriterien um. Wie kommst du beim Training an? Wie wird das Setting gestaltet? Können

00:26:25: dein Hund und du in Ruhe dort ankommen? Kann dein Hund sich erst mal in der Umwelt zurechtfinden und

00:26:31: erkunden? Wie werden die Pausen gestaltet? Wie sehr wird angepasst für dein Hund, für seine

00:26:39: aktuelle Tagesverfassung und auch für deine Tagesverfassung? Und daraus kannst du hochwertiges

00:26:45: Training ableiten. By the way, hochwertiges Training heißt natürlich auch, dass es beim

00:26:54: Trainer bei der Trainerin wertgeschätzt werden darf. Wir hatten am Wochenende ein Gespräch mit

00:27:00: Kolleginnen und anderen Trainern, wo immer wieder auch so ein bisschen durchgeklungen ist. Naja,

00:27:05: aber der Hundehalter muss es dann auch bezahlen können und wollen. Und natürlich ist es so,

00:27:11: dass ein solches Training kleine Gruppe Zeit bis zum Auto vom Auto wieder wegbringen, also wirklich

00:27:19: gut gestaltte Lerngelegenheiten, die sind hochwertig und die müssen auch entsprechend hochwertig

00:27:27: entlohnt werden. Dafür braucht man häufig weniger. Darf man sich dann auch durchrechnen. Falls du

00:27:35: lernen möchtest, richtig geil Training auf diese Art und Weise zu bestalten und sagst, hey, die haben

00:27:41: Prüfungen, die haben eine Ausbildung, das interessiert mich total. Die nächste Staffel

00:27:45: startet im Juli und noch im März werden wir die Forten wie immer mit einem schönen Frühwocher

00:27:54: Angebot öffnen. Nur für Leser und Leserinnen unseres Newsletters, das heißt, zum Newsletter

00:28:03: anmelden und dann noch wirklich öffnen und lesen, wenn du das nicht verpassen willst. Ich

00:28:07: würde mich riesig darauf freuen, wenn ich dann auch eine Podcast-Episode in einer gewissen

00:28:14: Zeit machen darf, wo ich über deine Prüfung berichte und unseren drei Prüflingen von heute.

00:28:20: Es hat mir eine riesige Freude bereitet, euch zuzusehen. Es hat mir eine riesige Freude bereitet,

00:28:27: heute Abend beim Abendessen. Haben wir im Team noch mal singiert, was wir mit euch erleben durften,

00:28:33: in den letzten Jahren. Und wie schön das ist, dass es euch jetzt gibt und dass es immer mehr

00:28:39: anders mit Hundtrainerinnen gibt, von denen einige auch die eine oder andere Podcast-Höverin

00:28:46: vielleicht in Zukunft regional begleiten. Danke euch allen, es war wunderbar und jetzt viel

00:28:53: Freude mit eurem Hund beim Training.

00:28:55: [Musik]

00:29:03: [MUSIK]

00:29:05: [MUSIK]

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